‚Desperate Housewives‘ à la Endemol

ZDF zeigt niederländische ‚Kultserie‘

Jutta Zniva – 06.07.2007

Am Dienstag, 10. Juli, 22:45 Uhr, zeigt das ZDF mit „Der Einzug“ die erste von acht Folgen der niederländischen Serie „Feine Freundinnen“ („Gooische Vrouwen“), in der sich alles um das Leben von vier reichen Vorstadt-Frauen dreht, hinter deren gutbürgerlicher Fassade sich so manches Geheimnis versteckt.

Die Idee für dieses „Desperate Housewives“ aus dem Hause Endemol stammt bekanntlich von Linda de Mol, die auch eine der Hauptrollen spielt. Sie habe diese „Idee“ allerdings schon gehabt, „bevor ‚Desperate Housewives‘ überhaupt in Europa bekannt wurde“. Hört, hört!

Was für ein Zufall aber auch, dass Marc Cherry und Linda de Mol den selben Einfall für ihre jeweiligen Serien hatten. Linda de Mol zwar etwas später, aber das stört anscheinend niemanden, denn von einer Adaption des US-Originals oder eines Plagiats ist nirgendwo die Rede.

Das ZDF hat sich bei der Erfinderin der „Feinen Freundinnen“ sogar höflich nach der „Inspiration“ zu ihrer Serie erkundigt, die in den Niederlanden auf dem de Mol-Sender „Tien“ erfolgreich lief und deren dritte Staffel sich in Produktion befindet:

ZDF: Ist „Feine Freundinnen“ die holländische Antwort auf „Desperate Housewives“?

de Mol: Ich hatte die Idee schon, bevor „Desperate Housewives“ überhaupt in Europa bekannt wurde. Es gibt Ähnlichkeiten, kein Zweifel: In beiden Serien spielen vier unterschiedliche Frauen die Hauptrolle. Nach „Sex and the City“ und „Friends“, in der es um Frauen um die Dreißig geht, war es meiner Meinung nach mehr als logisch, eine Serie für Frauen um die Vierzig zu konzipieren; für Frauen, die eine Familie haben und sich fragen, was als nächstes kommt. Meine Serienfiguren sind Anouk, die Sexhungrige, Willemijn, der Muttertyp, Cheryl, der Mädchentyp, und Claire, die Perfektionistin. Ich denke, dass jede Frau die Eigenschaften dieser Typen in sich birgt, und es ist daher sicher kein Zufall, dass man diese Charaktere bei „Desperate Housewives“, bei „Sex and the City“ und eben auch bei „Feine Freundinnen“ antrifft.

ZDF: Worin unterscheiden sich dann „Desperate Housewives“ und Ihr Format?

de Mol: In „Feine Freundinnen“ gibt es weniger Tabus, die Serie ist nicht so brav, sie ist viel frecher und außerdem politisch nicht immer korrekt. Wir trauen uns mehr!

Alles klar – Ähnlichkeiten sind also, wie so oft, rein zufällig …

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    wunschliste.de schrieb:
    > de Mol: In "Feine Freundinnen" gibt es weniger Tabus,
    > die Serie ist nicht so brav, sie ist viel frecher und
    > außerdem politisch nicht immer korrekt. Wir trauen uns
    > mehr!

    Sex mit Minderjährigen, Mord in verschiedenen Varianten, Erpressung, Betrug, Einbruch, Strichjungen, Zwangseinweisung, Vergewaltigung, Pädophilie, Körperverletzung, Komplott und Verschwörung, unterlassene Hilfeleistung, Vertuschung, seltsame Erziehungsmethoden, Brandstiftung u.a. - das alles ist Linda de Mol also zu brav und politisch korrekt! Da bin ich aber mal gespannt wie sie das überbieten will. In der Pilotfolge war davon jedenfalls nichts zu sehen - außer dem einen oder anderen männlichen Geschlechtsorgan, was für Sekundenbruchteile zu sehen war - was für ein Tabubruch!
    • am via tvforen.de

      Will uns de Mol verarschen?
      Glaubt sie wohl selbst nicht, dass das biedere ZDF eine Serie bringt, wo "es weniger Tabus gibt, die Serie ist nicht so brav, sie ist viel frecher und außerdem politisch nicht immer korrekt. Wir trauen uns mehr".
      Naja, de Mol glaubt wahrscheinlich allesin ihrer Puppenwelt.
      Eine Chance soll sie kriegen.
      • am via tvforen.de

        Die liebe Linda kommt auch noch aus t´Gooi. Lt. Bunte ist Sie dort aufgewachsen.
        t´Gooi ist das Beverly Hills von Holland. "Hier wohnt altes und neues Geld nebeneinander in prächtigen Villen mit parkähnlichen Gärten. Die Frau hier ist nicht berufstätig, ist mit einem reichen Mann verheiratet und hat mehrere Kinder. Sie fährt Porsche oder Range Rover, die Kinder spielen Hockey, Tennis oder Klavier. Ihr Aussehen ist am wichtigsten, denn Sie hat Angst, der Mann könnte Sie wegen einer Jüngeren verlassen. Doch hinter den Kulissen herrschen Unsicherheit, Eifersucht und Neid".
        Frau de Mol weiss wovon sie spricht. Sie bewohnt mit Ihrer Familie in t´Gooi ein Landgut mit 14 Zimmern, einer Haushälterin, ein kindermädchen und drei Gärtnern.

        Schönes Leben...
        • am via tvforen.de

          Gehört jetzt nicht ganz zum Thema, aber:

          Ich fand es bei "Dallas" immer befremdlich, wenn alle beim Frühstück saßen (Meist draußen auf der Veranda mit Blick zum Pool) und dann immer irgendein Bediensteter dabeistand, während sich J.R. und Sue Ellen anzickten oder Jock "Bobby! J.R.! Das reicht!" rief.
          Ich möchte in Ruhe und ohne fremde Zuseher oder - hörer frühstücken....deswegen: Selbst wenn ich mal reich und berühmt wäre, würde ich trotzdem keine Bediensteten einstellen.
        • am via tvforen.de

          Nermi schrieb:
          >
          > Ich möchte in Ruhe und ohne fremde Zuseher oder - hörer
          > frühstücken....deswegen: Selbst wenn ich mal reich und
          > berühmt wäre, würde ich trotzdem keine Bediensteten einstellen.

          Dann viel Spaß beim Sauberhalten des Schlosses und des Parks und der 10 Autos in deiner Garage.
      • am via tvforen.de

        ich werde es mir angucken und vielleicht wird es sogar unterhaltsam und der Frau de Mol kaufe ich auch gern ab, dass es nicht ganz so brav ist, schließlich kommt es aus den Niederlande.

        dumm nur, dass das ZDF sowas wieder irgendwo ganz weit hinten im Programm versteckt. Pluspunkt: keine lästige Werbung.

        Ich lass mich überraschen und selbst wenn, lieber gut kopiert als schlecht neu erfunden.

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