Der Deutsche Fernsehpreis 2025: Otto Waalkes erhält Ehrenpreis

Ostfriesische Comedy-Ikone wird geehrt

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 03.09.2025, 12:30 Uhr

Otto Waalkes – Bild: DFP/Marco Fischer
Otto Waalkes

Am 10. September wird der Deutsche Fernsehpreis 2025 verliehen (zur vollständigen Nominierungsliste). Ein Preisträger wurde schon jetzt bekannt gegeben: Otto Waalkes erhält als prägender Humorist in diesem Jahr den Ehrenpreis. Die Stifter des Deutschen Fernsehpreises (ZDF, ARD, RTL, Sat.1, MagentaTV) ehren Waalkes als Persönlichkeit, „die Humor und Komik in Deutschland neu erfunden und nachhaltig geprägt hat. Seine Figuren, Sprüche, Lieder und Sketche sind fester Bestandteil des kollektiven Humorgedächtnisses der Deutschen.“ Im Rahmen der feierlichen Gala aus den Kölner MMC Studios, die im ZDF zeitversetzt ab 20:15 Uhr zu sehen ist, wird Otto Waalkes den Preis entgegennehmen.

Mit der Auszeichnung ehren die Stifter den Ostfriesen, der den Humor mehrerer Generationen geprägt hat – mit seinen Gags und Sketchen, seinen Liedern und Figuren, Zeichnungen und Filmen, seinem typischen Gejodel, Geblödel und vielem mehr. Nicht zuletzt hat der „ostfriesische Götterbote“ mit der geflügelten Kappe hierzulande zahllose Humorschaffende maßgeblich beeinflusst. Für sein vielfältiges Werk erhält der Komiker, Musiker, Zeichner, Maler, Schauspieler und Regisseur, der im Juli seinen 77. Geburtstag feierte, in diesem Jahr den Ehrenpreis des Deutschen Fernsehpreises.

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Schon im Teenageralter trat Otto Waalkes mit der Beat-Band The Rustlers auf. Zu Beginn der 1970er Jahre spielte er mit seiner Gitarre in kleinen Clubs, um sein Studium zu finanzieren. 1973 begann die TV-Karriere mit der ersten Ausgabe der bis heute legendären „Otto-Show“, die der norddeutschen Lokalgröße zu nationaler Bekanntheit und Popularität verhalf. Musikparodien, Unsinnsgedichte, Persiflagen auf Werbung und zahllose Wortspiele – der Grundstein für das, was seine späteren Shows, Alben und Filme auszeichnen, wurde hier bereits gelegt.

Figuren wie der kurzsichtige Theologe („Theo, wir fahr’n nach Lodz!“), der rasende Reporter Harry Hirsch, Susi Sorglos und ihr Föhn, Oberförster Pudlich („der Schrecken der Wälder“) oder Robin Hood („der Rechner der Vererbten“ bzw. „der Versprecher der Entnervten“) sowie der hyperaktive Dirigent Herbert von Karamalz und nicht zuletzt die ikonischen Ottifanten sorgen dafür, dass Otto Waalkes zum populärsten Komiker der 1970er- und frühen 1980er-Jahre avanciert.

1985 wurde der nächste Meilenstein erreicht: Sein erster Kinofilm „Otto – Der Film“ kam in die Lichtspielhäuser und erreichte bis zum Jahresende 14,5 Millionen Zuschauer, was ihn zur bis heute erfolgreichsten Produktion der deutschen Filmgeschichte machte. Es folgten weitere erfolgreiche Filme, die Zeichentrickserie „Ottis Ottifanten“ sowie „Otto – die Serie“, in der Edgar-Wallace-Filme auf die Schippe genommen wurden. 1998 wurde Otto Waalkes erstmals als Synchronsprecher tätig und sprach im Disney-Film „Mulan“ den Drachen Mushu. Kinder lieben ihn bis heute aber für seine wohl berühmteste Sprecherrolle: Im Animationsfilm „Ice Age“ sowie sämtlichen Fortsetzungen spricht er das Faultier Sid.

Auch nach der Jahrtausendwende blieb Otto Waalkes als Bühnenkünstler aktiv und schaffte es erneut, die Zuschauer ins Kino zu locken: Die Märchenparodie „7 Zwerge – Männer allein im Wald“ (2004) und die Fortsetzung „7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug“ (2006) vereinten zahlreiche bekannte Comedians auf der großen Leinwand. Zuletzt spielte Otto Waalkes den schusseligen Hexenmeister „Catweazle“ in der Neuverfilmung aus dem Jahr 2021. Spätestens seit seinem 70. Geburtstag widmet er sich wieder verstärkt der bildenden Kunst, seine Bilder werden deutschlandweit in Museen ausgestellt. Erst vor wenigen Wochen erschien sein zweites Kunstbuch „Kunst in Sicht: Neu entdeckte Meisterwerke“, das zu einem Bestseller wurde. Darüber hinaus ist Otto Waalkes auf dem zweiten Kinderliederalbum von Helene Fischer als Duettpartner im Song „Baby Shark“ zu hören.

Arnim Butzen, TV-Chef der Telekom, als vorsitzender Stifter des Deutschen Fernsehpreises 2025:

OTTO ist ein begnadeter Komiker und einer der vielseitigsten Entertainer der deutschen Fernsehgeschichte. Seinen Einfluss auf die nachfolgenden Generationen von Comedians kann man gar nicht hoch genug bewerten. Er hat seit den 1970er-Jahren das Verständnis von Humor hierzulande nachhaltig geprägt. Bis heute begeistert er die Menschen mit seiner Musikalität, seinem hintergründigen Wortwitz sowie seinem perfekten Timing – und natürlich nicht zuletzt seinen Ottifanten. Als Stifter des Deutschen Fernsehpreises verneigen wir uns vor einem Künstler, der immer wieder unseren Blick für die Absurditäten des Lebens schärft und uns dabei mit seiner schier unstillbaren Lust am gehobenen Blödsinn hervorragend unterhält.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 2001) am

    Absolut verdient!

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