Bis zu 427.900 Euro: So viel verdienten die Chefs der Öffentlich-Rechtlichen im Jahr 2024

Jahresgehälter der Intendanten von ARD und ZDF in sechsstelliger Höhe

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 21.10.2025, 18:11 Uhr

Der ehemalige WDR-Intendant Tom Buhrow war 2024 Topverdiener der ARD. – Bild: WDR/Annika Fußwinkel
Der ehemalige WDR-Intendant Tom Buhrow war 2024 Topverdiener der ARD.

Die Gehälter des Spitzenpersonals von ARD und ZDF sorgen seit längerer Zeit für Diskussionen. Insbesondere Kritiker des öffentlich-rechtlichen Systems halten die Jahresgehälter der Intendanten für maßlos übertrieben. Immerhin legen die Anstalten inzwischen ganz transparent offen, wie hoch die Gehälter der jeweiligen Intendanten tatsächlich sind.

Spitzenreiter der aktuellen Topliste ist jemand, der inzwischen im Ruhestand ist: Tom Buhrow, der bis Ende 2024 WDR-Intendant war, führt die Tabelle mit einem Jahresgehalt von 427.900 Euro an – das war sogar noch etwas mehr als 2023, als sich sein Gehalt auf 413.000 Euro belief. Auf dem zweiten Platz findet sich SWR-Intendant Kai Gniffke mit einem Jahresgehalt von 392.530 Euro, der bis Ende 2024 parallel auch ARD-Vorsitzender war. Mit 360.371 Euro im Jahr belegt NDR-Intendant Joachim Knuth den dritten Platz, während BR-Intendantin Katja Wildermuth mit 340.267 Euro auf dem vierten Rang ist.

Das Gehalt der Intendanten der anderen ARD-Sender liegt unter 300.000 Euro, wobei selbst das Jahresgehalt von rbb-Intendantin Ulrike Demmer, die das Schlusslicht darstellt, noch 220.000 Euro beträgt. Ebenfalls offengelegt wurde, dass das Jahresgehalt der ARD-Programmdirektorin Christine Strobl 2024 bei 284.827 Euro lag. Zusätzlich zu den Jahresbezügen erhielten die Intendanten sowie die Programmdirektorin auch noch Sachbezüge oder Aufwandsentschädigungen in vier- bis fünfstelliger Höhe. Sachbezug ist etwa der geldwerte Vorteil des privat zu versteuernden Dienstwagens, der bei Strobl bei 16.436 Euro lag. Des Weiteren verdiente Peter Limbourg, der Intendant der Deutschen Welle, der Ende September 2025 ausschied, im vergangenen Jahr 290.000 Euro. Der Auslandssender ist Mitglied der ARD, wird aber aus Steuermitteln des Bundes finanziert.

Das ZDF veröffentlichte ebenfalls die Jahresgehälter seiner Spitzenmanager. Intendant Norbert Himmler erhielt im Jahr 2024 demnach 382.560 Euro sowie Sachbezüge in Höhe von 8.617 Euro. ZDF-Verwaltungsdirektorin Karin Brieden kam auf ein Grundgehalt von 279.360 Euro, gefolgt von ZDF-Produktionsdirektor Michael Brombacher mit 265.920 Euro. Das Jahresgehalt der ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten lag bei 258.720 Euro und das von ZDF-Programmdirektorin Nadine Bilke bei 245.880 Euro.

Die hohen Jahresgehälter sorgen immer wieder für Kritik, auch seitens der Politik. Wie die ARD offiziell schreibt, ergeben sich die Gehälter der festangestellten Mitarbeiter aus Tarifverträgen, die die Rundfunkanstalten mit den Gewerkschaften für eine bestimmte Laufzeit (in der Regel mehrere Jahre) vereinbaren. Die Gleichstellung der Geschlechter in der ARD habe für den Medienverbund einen hohen Stellenwert. Alle ARD-Sender haben sich in sämtlichen Berufs- und Vergütungsgruppen ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis zum Ziel gesetzt. Über das Gehalt der Intendanten und Direktoren entscheiden die Aufsichtsgremien der jeweiligen Rundfunkanstalt. Die Tatsache, dass die Intendanten sowie andere Führungskräfte außertariflich vergütet werden, begründet die ARD mit der hohen Verantwortung, die diese für das Programm und die Mitarbeiter tragen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

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  • (geb. 1990) am

    und alles bezahlt von der zwangsgebühr......GEZ
    • am

      Mimimi

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