„Degrassi“: Kanadische Kult-Schulserie endet im Sommer nach 14 Jahren

Serienproduzent macht Hoffungen auf Überleben des Franchise

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 05.06.2015, 09:52 Uhr

Das aktuelle Logo der Serie „Degrassi“ – Bild: DHX Media
Das aktuelle Logo der Serie „Degrassi“

Das jüngste Kapitel in der insgesamt 35-jährigen Geschichte des Degrassi-Franchise kommt zum Ende: Nach 14 Staffeln wird die Serie „Degrassi: The Next Generation“ (als „Degrassi“ beim deutschen MTV und Nickelodeon) im Sommer abgeschlossen. Das gaben die beiden beauftragenden Sender bekannt, das kanadische MTV und das amerikanische TeenNick.

Die zweite Hälfte der 14. Staffel wird ab dem 20. Juli ausgestrahlt, 16 Folgen stehen noch aus. An ihrem Ende steht ein einstündiges Special unter dem Titel „It Goes There, Degrassi’s Most Talked-About Moments“ (Etwa „Auch das wurde angesprochen, Degrassis meistdiskutierte Momente„) gezeigt, gefolgt vom ebenfalls einstündigen Serienfinale.

Ob das Serienfinale von „Degrassi“ auch das vorläufige Ende des Franchise bedeutet, steht unterdessen laut einem Bericht von TV, eh noch nicht fest. Rechteinhaber DHX Media jedenfalls macht für Fans Hoffnung darauf, dass die tief verwurzelte Fanbase, die für die Langlebigkeit der Serie gesorgt habe, für eine Zukunft des Franchise sorgen könnte. „Wir gehen davon aus, in den kommenden Tagen den Fans, den Medien und dem Markt ein Update geben zu können“, heißt es demnach von DHX Media. Die Firma hatte erst im letzten Jahr Epitome aufgekauft, wo das „Degrassi“-Franchise entstanden war.

Das Degrassi-Franchise begann 1979 mit „The Kids of Degrassi Street“/​„Bei uns und nebenan“, das bis 1986 lief. Es folgten „Degrassi Junior High“ (1987–1989) und dessen Fortsetzung „Degrassi High“ (1989–1991), seit 2001 lief dann „Degrassi: The Next Generation“, das in der zehnten Staffel in „Degrassi“ umbenannt wurde.

Das besondere an dem Franchise ist, dass immer ungewöhnliche Themen aufgegriffen wurden, mit denen junge Menschen bei der Identitätsfindung und in der Schullzeit generell konfrontiert werden: unter anderem Sex, Teenager-Schwangerschaften, Abtreibung, sexuelle Gewalt und Date Rape, Body-Image-Probleme, Drogenabhängigkeit, selbstverletzendes Verhalten, Tod, Gewalt, häusliche Gewalt, Selbstmord und Rassismus.

Das brachte auch internationale Anerkennung, darunter zwei Internationale Emmys und ein Peabody Award.

Während die Serie in Kanada zunächst sehr beliebt war und beim Network CTV als erfolgreichste kanadische Produktion lief, wechselte sie in der neunten Staffel zum Musik- und Jugendsender MuchMusic und zuletzt zu MTV Canada, die alle zu Bell Media gehören.

Neben den Inhalten hatte „Degressi“ in seinen 14 Jahren auch wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung: Sehr viele heutzutage erfolgreiche Schauspieler hatten dort Rollen, verfeinerten ihre Kunst häufig über mehrjährige Hauptrollen.

Die Serie „Degrassi“ brachte unter anderem Rapper Aubrey „Drake“ Graham, Cassie Steele („The L.A. Complex“), Stacey Farber („18 to Life“, „Saving Hope“), Nina Dobrev („Vampire Diaries“) und Shenae Grimes („90210“) hervor, die alle drei oder mehr Jahre dem Hauptcast angehörten.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

    weitere Meldungen