Die „Supertalent“-Jury 2025: (v. l.) Bruce Darnell, Tony Bauer, Ekaterina Leonova und Dieter Bohlen
Bild: RTL/Stefan Gregorowius
Im Interview mit den Medienmagazin DWDL äußert sich Inga Leschek, Chief Content Officer RTL, nicht nur zur Show-Zukunft mit Stefan Raab (fernsehserien.de berichtete), sondern lässt auch durchblicken, wie es um zwei andere große Formate des Senders steht. Vorerst keine Zukunft mehr gibt es nach den enttäuschenden Quoten der diesjährigen Staffel für „Das Supertalent“. An „Denn sie wissen nicht, was passiert“ möchte der Sender hingegen auch nach dem angekündigten Abschied von Thomas Gottschalk festhalten.
Heute gibt es keine Selbstläufer mehr. Ich bin immer wieder froh, dass wir viele gut etablierte Marken haben, die dem Publikum in diesem Markt Orientierung geben und uns die Aufmerksamkeit sichern, erläutert Inga Leschek gegenüber DWDL. Aber nicht alle Marken altern gleich gut. Die Castingshow „Das Supertalent“ leide ihrer Ansicht nach darunter, dass man heutzutage jederzeit auf TikTok und YouTube kurze Auftritte spektakulärer Talente sehen kann. Zugegebenermaßen ist es uns nicht gelungen, darauf eine zukunftsfähige Antwort zu finden. Das hat das Publikum sehr klar entschieden. Deswegen werden wir das Format vorerst nicht fortführen.
Die zurückliegende 17. Staffel, die ohnehin nur vier Ausgaben umfasste, ging quotentechnisch völlig unter. Das Finale sahen gerade einmal 1,38 Millionen Zuschauer. In der jungen Zielgruppe wurde mit miesen 5,8 Prozent ein neues Allzeit-Tief eingefahren. Die Tatsache, dass die komplette Staffel inklusive Finale vorproduziert wurde, betrachtet Leschek rückblickend als zusätzliches Problem: Das fehlende Live-Erlebnis bzw. dass wir das Finale vorab aufgezeichnet haben und die Show deshalb für unser Publikum nicht relevant genug war. Ein Learning hierzu: entweder ganz oder gar nicht. Wenn man aus wirtschaftlichen Gründen zu viele Kompromisse eingeht, ist es vielleicht besser, manche Idee nicht weiterzuverfolgen. Mit Durchschnittsware lässt sich das Publikum heutzutage nicht mehr begeistern. Somit verabschiedet sich das „Das Supertalent“ vorerst erneut vom Bildschirm, nachdem das Format bereits zwischen 2021 und 2024 in eine Pause geschickt wurde.
Fortsetzung von „Denn sie wissen nicht, was passiert“ ohne Gottschalk geplant
Thomas Gottschalk, Barbara Schöneberger und Günther Jauch bilden seit 2018 das Trio von „Denn sie wissen nicht, was passiert“. RTL/Stefan Gregorowius
Ganz anders sieht es hingegen mit „Denn sie wissen nicht, was passiert“ aus. Am vergangenen Wochenende hat Thomas Gottschalk seinen Abschied von der Samstagabendunterhaltung verkündet (fernsehserien.de berichtete). Anfang Dezember wird er ein letztes Mal in der XXL-Spielshow an der Seite seiner befreundeten Wegbegleiter Günther Jauch und Barbara Schöneberger auftreten. RTL will die Show jedoch auch ohne Gottschalk 2026 weiter fortsetzen. Wir feiern ihn zum Abschied im Dezember im Rahmen des Formats mit einer großen Live-Show. Die starke Marke wollen wir aber natürlich erhalten und arbeiten mit i&u TV gerade daran, wie die Show 2026 aussehen kann, so Leschek gegenüber DWDL.
Überraschend ist es nicht, dass RTL weiter an „Denn sie wissen nicht, was passiert“ festhalten möchte. Nach einer längeren Pause meldete sich die RTL-Show am 3. Mai zurück – und fuhr die beste Einschaltquote seit drei Jahren ein. 1,85 Millionen sahen die viereinhalbstündige Live-Sendung, in der jungen Zielgruppe kamen starke 16,3 Prozent Marktanteil zustande. Wer 2026 Gottschalks Platz einnehmen wird, ist noch nicht bekannt.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Quizlover10 am
Ich finde es wirklich sehr schade, dass das Supertalent eingestellt wird, aber so wie jetzt hätte es wirklich nicht weitergehen können! Wenn man die Moderation austauschen, das Live-Finale wieder einführen und mehr Folgen machen würde, dann wäre die Quote wieder halbwegs normal. Ich würde mich sehr freuen, wenn DSWNWP mit Sonja Zietlow oder Daniel Hartwich weitergehen würde.