„Das Schwert Gottes“: ZDF setzt auf Wissensformate

Eröffnung der 44. Mainzer Tage der Fernsehkritik

Michael Brandes – 21.03.2011

"Das Schwert Gottes": ZDF setzt auf Wissensformate – Eröffnung der 44. Mainzer Tage der Fernsehkritik – Bild: ZDF/Carmen Sauerbrei

Spiele, soziale Kommunikation und Kommerz stünden zwar im Zentrum der so genannten Neuen Medien, dennoch werde auch ‚das Wissen‘ ein Gewinner der digitalen Medienrevolution sein, sagte ZDF-Intendant Markus Schächter zur Eröffnung der 44. Mainzer Tage der Fernsehkritik. „Zum ersten Mal in der Geschichte gibt es diesen Reichtum an Information. Den Menschen zu befähigen, daraus individuelles Wissen zu machen und souverän zu handeln, ist eine unserer großen Aufgaben“, so Schächter während der zweitägigen Veranstaltung im ZDF-Konferenzzentrum. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto „Wissen, was zählt – Wenn Fernsehen und Internet verschmelzen“.

Der Mensch sei in eine neue Abhängigkeit der digitalen Technik geraten, in der das Wissen in so großen Mengen enthalten sei, „dass es den Einzelnen hilfloser als klüger macht“. Das ZDF als öffentlich-rechtlicher Medienproduzent habe die Aufgabe, die Informationsflut sinnvoll zu bündeln, „das Wissen aus den Studierstuben herauszuholen und mit dem Leben zu verknüpfen“. Wissen solle befähigen, Zusammenhänge zu verstehen und sinnvoll an der Gesellschaft teilzunehmen.

Als Handlungshilfe verweist Schächter auf den wachsenden Erfolg von ZDF-Programmen wie „Terra X“ und „Die Deutschen“, mit denen der Sender überdurchschnittlich viele junge Menschen erreiche. Für den August 2011 kündigte der Intendant zudem die neue Wissensreihe „Das Schwert Gottes“ an. Es geht um „den Heiligen Krieg zwischen der christlichen und der islamischen Kultur“. Wichtig ist dem Sender die emotionale Ansprache: „Wenn wir dabei unsere Zuschauer emotional einbeziehen, ist es durchaus möglich, Schneisen des Wissens in den Dschungel der Information zu schlagen“, formuliert Schächter.

Noch bis morgen beschäftigen sich zahlreiche Medienschaffende bei den Mainzer Tagen der Fernsehkritik mit Fragen wie „Was bleibt vom Bildungsfernsehen?“ oder auch dem Thema „Fangemeinschaften im Fernsehen, Radio und Netz“.

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