„Dark Matter“: Serienschöpfer über die Umstände der Absetzung und Hoffnungsschimmer

Fans der Science-Fiction-Serie „Dark Matter“ wurden am Wochenende von der Neuigkeit überrascht, dass der US-Sender Syfy ihre Serie abgesetzt hat (fernsehserien.de berichtete). Am Tag nach der Absetzung hat sich Ko-Schöpfer Joseph Mallozzi nun mit einer Zusammenfassung der Hintergründe – soweit sie ihm bekannt sind – an die Fans gewandt und einen Hoffnungsschimmer enthüllt: Noch ist das Schicksal der Serie nicht besiegelt, aber der Kampf um die Zukunft wird schwer. Und es wird – so oder so – einige Wochen dauern, bis das Schicksal der Serie geklärt ist.

ZUR ABSETZUNG
Einerseits bestätigte Mallozzi, dass die Absetzung von „Dark Matter“ im Wesentlichen eine rein geschäftliche Entscheidung bei Syfy gewesen sei, die nichts mit der kreativen Ausrichtung und wohl auch nur wenig mit dem Erfolg zu tun hatte.

US-Sender bestücken ihr Programm mit einer Mischung aus Serien, an denen sie einerseits Besitzrechte haben (wie bei Syfy etwa „Killjoys“), für die sie aber auch mehr Geld ausgeben, um langfristig an der Lizenzierung zu verdienen. Und andererseits mit Lizenz-Serien wie „Dark Matter“, die für den Sender weniger Geld kosten, aber eben auch nur Einnahmen durch die Werbung bei der Ausstrahlung generieren.

Syfy hat in den letzten Monaten, so fasst Mallozzi zusammen, verstärkt in Produktionen investiert, bei denen man bzw. Schwesterfirmen aus dem NBC-Universal-Konzern weitgehende Rechte hat (etwa „Krypton“, „Channel Zero“, „Happy!“). Da machte es bei der Entscheidung um die Absetzung von „Dark Matter“ bei Syfy keinen Unterschied, wie die Serie weitergehen soll, dass man zur Not auch eine kurze Abschlussstaffel mit sechs Episoden hätte produzieren können oder dass die „Dark Matter“-Fans online die Trommel für ihre Serie rührten. Wirtschaftliche Gründe gaben den Ausschlag, weil Syfy sein Serienbudget nunmal anders ausgeben wollte.

HOFFNUNGSSCHIMMER
Allerdings bringt die Tatsache, dass Syfy eben nicht der Heimatsender und Produzent von „Dark Matter“ ist, sondern lediglich die Ausstrahlungsrechte in den USA gekauft hatte, eben auch einen Hoffnungsschimmer – Heimatsender ist das kanadische Space. Zur Fortsetzung der Serie muss man eben „nur“ jemanden finden, der die Serie in den USA einkauft. An dieser Stelle seiner Ausführungen dämpft Mallozzi die Hoffnungen jedoch auch gleich wieder mit einem „(Einen neuen Sender finden) ist einfacher gesagt als getan“ und verweist darauf, dass er diesem Themenkomplex zu einem späteren Zeitpunkt einen eigenen Blog-Eintrag widmen werde.

Darüber hinaus erklärte Mallozzi, warum die Fans nun mit einem Cliffhanger zurückgelassen wurden. „Dark Matter“ sei nach einem Fünf-Jahres-Plan für die Handlung entstanden: Die zahlreichen Handlungsfäden sollten am Ende einer fünften Staffel zusammenfließen. Das war das Rückgrat der Erzählung und der Grund, warum „Dark Matter“ bei seinen Fans nach Mallozzis Sicht so beliebt war: Eine Erzählung mit Enthüllungen, daraus folgenden Entwicklungen und schließlich dem Payoff.

Selbst, als Mallozzi während der dritten Staffel erfahren habe, dass die Fortsetzung bei Syfy trotz ordentlicher Quoten nicht sicher sei, sei es nicht wirklich möglich gewesen, im Finale der dritten Staffel ein „ordentliches“ Ende zu präsentieren. Mallozzi und Kollegen hatten ausgeknobelt, dass sie mit einer weiteren sechsteiligen Staffel wenigstens das Gröbste zum Abschluss hätten bringen können, um den Fans wenigstens etwas Versöhnliches bieten zu können. Aber auch hierbei wären zahlreiche Handlungsfäden offen geblieben. Und es war ein Gedanke, von dem die Manager hinter „Dark Matter“ überzeugt waren, dass Syfy aus den erwähnten Gründen kein Interesse haben würde.

Letztendlich haben die Macher nun noch ein paar Wochen Zeit, um alle Optionen zu prüfen, wie sie genug Geld zusammenbekommen, um eine Fortführung der Serie wirtschaftlich sinnvoll zu machen.

Beitrag in Joseph Mallozzis Blog