[UPDATE] „Chad“: Sitcom mit Nasim Pedrad („New Girl“) findet neue Heimat

Happy End nach Warner-Discovery-Rauswurf

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 27.10.2022, 10:05 Uhr (erstmals veröffentlicht am 12.07.2022)

Nasim Pedrad als „Chad“ – Bild: TBS
Nasim Pedrad als „Chad“

UPDATE: Die zweite Staffel von „Chad“ hat in den USA eine neue Heimat gefunden: den Roku Channel. Ein Startdatum wurde kurzfristig noch nicht verkündet.

Roku hatte seinen Start als Hardware-Produzent, der seit 2008 eigene Geräte zum Streaming verkauft, die gegebenenfalls an den Fernseher angeschlossen werden können (Set-Top-Boxen-Stick, mittlerweile aber auch eigene TVs), wobei über diese die diversen Streaming-Angebote genutzt werden können – der anfangs auf Netflix ausgerichtete Vorläufer von Fire TV Stick und Chromecast. In den USA verdient Roku Geld mit dem Geräteverkauf, Abo-Provisionen und der Lizenzierung seines Betriebssystems. Daneben betreibt Roku auch einen eigenen, werbefinanzierten Kanal auf seinen Geräten, den Roku Channel.

ZUVOR: Die scheinbar unendliche Geschichte von schmerzhaften Neuerungen bei Warner-Firmen nach dem Zusammenschluss mit Discovery erhält ein neues Kapitel: TBS wird die zweite Staffel der Comedyserie „Chad“ nicht ausstrahlen. Das wurde bekannt, wenige Stunden bevor die Ausstrahlung eigentlich am gestrigen Montag (11. Juli 2022) beginnen sollte.

Die Entscheidung erfolgte im Zuge einer Neubewertung bisheriger Geschäftsentscheidungen bei Warner und dessen Turner-Tochtersendern (unter anderem TNT und TBS). Schon zuvor war bekannt geworden, dass dort demnächst keine neuen fiktionalen Eigenproduktionen mehr laufen sollen (fernsehserien.de berichtete). Die bereits fertig gestellte zweite Staffel von „Chad“ wird nun kurzfristig zum späten Opfer.

Insgesamt hat beim neu geschmiedeten Konzern Warner Bros. Discovery die frühere Discovery-Spitze unter David Zaslav die Führung übernommen. Während Discovery eher auf Factual ausgerichtet ist, brachte Warner in diese Zweckehe die fiktionalen Formate (und einen guten Ruf) mit – gemeinsam soll das in Zukunft eine starke Präsenz auf dem weltweiten Streaming-Markt ergeben. Allerdings muss man sagen, dass Zaslav und Co sich zuletzt bei den früheren Warner-Firmen eher wie ein Elefant im Porzellanladen verhalten hatten: Im Namen von notwendigen Einsparungen (3 Milliarden US-Dollar sollen es sein) wurden zahlreiche Kreative vor den Kopf gestoßen, so dass man sich fragen muss, ob etwa Warners Kronjuwelen HBO und HBO Max es in Zukunft weiterhin noch gelingen wird, umworbene Kreative unter Vertrag zu nehmen, die etwa auch zu Apple TV+ gehen könnten.

Gerade für „Chad“-Hauptdarstellerin und Mastermind Nasim Pedrad („Saturday Night Live“, „New Girl“) ist es schon ein Schlag ins Gesicht, am Tag der angekündigten Premiere zu erfahren, dass diese nicht stattfindet, sondern der Sender versuchen wird, einen neuen Käufer zu finden. Dazu kommt, dass Pedrad bereits seit 2016 an dem Projekt arbeitet, als der Sender FOX erstmals einen Serienpiloten bestellt hat. Schon im Frühjahr hatte TBS die Ausstrahlung der neuen Folgen von „Chad“ nur wenige Tage vor der angesetzten Premiere verschoben.

In „Chad“ spielt Schauspielerin Nasim Pedrad den Titelcharakter, den 14-jährigen Schüler Chad Amani. Der Sohn von Einwanderern aus dem Iran tut sich schwer damit, Freunde zu finden und übertreibt es daher in seinen Methoden, da er sich vorgenommen hat, in seinem ersten Jahr auf der High School populär zu werden. Auch das Dating-Leben seiner Mutter bereitet ihm Stress. „Chad“ setzt in Sachen Humor stark auf cringe, Kritiker lobten die Serie aber als gelungenen Einblick in das Leben einer iranisch-amerikanischen Familie.

Die weiteren Hauptrollen in „Chad“ haben Jake Ryan, Saba Homayoon, Paul Chahidi, Ella Mika und Alexa Loo.

Ein deutsche Heimat hat „Chad“ bisher nicht gefunden.

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