„Buffy“-Reboot liegt auf Eis

Neue Serie mit schwarzer Hauptfigur versandet

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 19.08.2022, 17:35 Uhr

Sarah Michelle Gellar als Buffy Summers in „Buffy – Im Bann der Dämonen“ – Bild: TheWB
Sarah Michelle Gellar als Buffy Summers in „Buffy – Im Bann der Dämonen“

In der Development-Hölle verbrannt? In einem Podcast des Hollywood Reporter wird berichtet, dass die renommierte Produzentin Gail Berman bestätigt hat, dass eine 2018 in Entwicklung geschickte Fortsetzung der Geschichte um Vampirjägerinnen – auf Basis von „Buffy – Im Bann der Dämonen“ – mittlerweile auf Eis liegt. Oder konkreter übersetzt pausiert. Hintergründe wurden nicht bekannt.

Mit „Buffy – Im Bann der Dämonen“ hatte Joss Whedon einerseits seine Karriere als Autor, Regisseur und Produzent begründet und andererseits eine Reihe neuer, feministisch geprägter Serien losgetreten. Hinter der Serie stand das Produktionsstudio 20th Century Fox TV, sie lief für sieben Staffeln und brachte das fünf Staffeln überdauernde Spin-Off „Angel – Jäger der Finsternis“ hervor. Berman gehörte damals zu den Produzent:innen von „Buffy“, aktuell produziert sie etwa „Wednesday“ von Netflix und die Musik-Soap „Monarch“ von FOX.

Das neue Format sollte eine schwarze Figur zur Serienheldin machen (fernsehserien.de berichtete). Während Whedon auch hier als Produzent an Bord war, sollte Autorin Monica Owusu-Breen als Schöpferin für Authentizität sorgen. Owusu-Breen hatte bereits bei „Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D.“ als Autorin mitgearbeitet, das von „Marvel’s The Avengers“-Regisseur Joss Whedon, seinem Bruder Jed und dessen Frau Maurissa Tancharoen produziert wurde. Daneben hatte Owusu-Breen selber auch schon die Horror- und Fantasy-Serie „Midnight, Texas“ entwickelt gehabt.

Bisher war für das neue Projekt weder ein Sender noch eine konkrete Ausrichtung bekannt: Sie sollte jedenfalls keine der etablierten Figuren aufwärmen, sich aber auf die Mythologie der Serie berufen. Darin gab es eine magische Kraft, die ausgewählte Mädchen und junge Frauen beseelte, und sie damit in die Lage versetzte gegen übernatürliche und übermenschliche Bedrohungen zu kämpfen, um die Menschheit zu beschützen.

Die von Sarah Michelle Gellar gespielte Buffy Summers verteidigte in ihrer Serie etwa die Welt in der Stadt Sunnydale, die an einem sogenannten Höllenschlund lag, der immer wieder Dämonen anziehen konnte. Auch andere Orte hatten solche unter Umständen zu öffnenden Übergänge in Höllendimensionen.

Warum das Format nun erstmal nicht weiter entwickelt wird, ist unklar. Natürlich ist offensichtlich, dass das Projekt bisher nirgends in Serie geschickt wurde und Owusu-Breen arbeitet aktuell an der Disney+-Serie „Percy Jackson and the Olympians“. Daneben ist natürlich auch der Ruf des einst als Vorreiter des Feminismus gefeierten Franchise beschädigt, nachdem allgemein bekannt wurde, dass Whedon die Idee des Respekts und der Gleichberechtigung zwar predigte, aber sich am Set trotzdem als misogyner Tyrann aufspielte. Und zuletzt wird bei weitem nicht jedes Projekt, bei dem ein Drehbuch entwickelt wird, auch umgesetzt.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1976) am

    Schade wenn Serienschicksale immer an dem Verhalten von Einzelpersonen festgemacht werden oder daran sterben. Die Geschichte kann ja schließlich rein gar nichts für die Einstellung einer einzelnen Person.
    Und bei Buffy würde sich eine Neuauflage praktisch anbieten, da mit alternativen Orten und Personen gearbeitet werden kann und somit nicht von einem Reboot die Rede wäre, sondern von einer Fortsetzung.

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