Steve Coogan und Harriet Walter in „Brian and Maggie“
Bild: Matt Frost/Channel 4
Nach „A Very Royal Scandal“ kommt nun die Miniserie „Brian and Maggie“, in der ebenfalls ein geschichtsträchtiges politisches Interview im Zentrum steht: Ein Gespräch vor laufender Kamera im Jahr 1989 zwischen der britischen Premierministerin Margaret „Maggie“ Thatcher (Harriet Walter) und dem Journalisten Brian Walden (Steve Coogan).
Der Zweiteiler wurde am gestrigen Mittwoch (15. Januar) überraschend beim Abodienst Channel 4+ veröffentlicht. Die lineare Ausstrahlung der zweiteiligen Miniserie erfolgt am 29. und 30. Januar bei Channel 4.
1989 war Thatcher in schwierigen Gewässern, nachdem der „Schatzkanzler“ (entspricht grob dem Finanzminister) der damaligen Thatcher-Regierung hingeworfen hatte – weil Thatcher seine Position dadurch untergraben hatte, dass sie wirtschaftspolitischen Ratschlägen eines persönlichen Beraters eher zugeneigt war, der teils genau entgegengesetzte Positionen vertrat. Drei Tage danach begab sich Thatcher zum Sender ITV, um Brian Walden in einem Interview Rede und Antwort zu stehen.
Walden war einst Parlamentsabgeordneter für Thatchers Opposition in der Labour Party und später zum Fernsehmoderator geworden. Die beiden verband eine eigenwillige Freundschaft, die auf dem gemeinsamen Hintergrund in der Politik gewachsen war. Thatcher wusste natürlich, dass der Journalist kritische Fragen stellen würde, jedoch wurde sie durch Waldens Fragen sichtlich in die Defensive gedrängt – und damit zum gefundenen Fressen innerhalb der eigenen Partei; im November 1990 gab sie nach einem parteiinternen Misstrauensvotum nach elf Jahren an der Regierung auf.
Die Miniserie „Brian and Maggie“ (ursprünglich „Brian and Margaret“) beruht auf einem Abschnitt des Sachbuchs „Why Is This Lying Bastard Lying to Me?“ über ungewöhnlich verlaufene Interviews. James Graham („Quiz“, „Sherwood“, „The Way“) hat die Drehbuchadaption verfasst.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
User 65112 am
Harriet Walter ist eine großartige Schauspielerin!