[UPDATE] „Brecht“: Ausstrahlungstermine für Zweiteiler bekannt

Heinrich Breloers aufwendiges Dokudrama

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 10.02.2019, 12:25 Uhr

Tom Schilling als der junge „Brecht“ – Bild: WDR/Stefan Falke
Tom Schilling als der junge „Brecht“

UPDATE: Inzwischen ist auch der Ausstrahlungstermin im Ersten bekannt: Beide Teile plus die zugehörige Dokumentation werden am Mittwoch, 27. März, ab 20:15 Uhr gezeigt.

ZUVOR: Bertolt Brecht gilt als meistgespielter deutscher Dramatiker des 20. Jahrhunderts. Vor mehr als zwei Jahren informierte das Erste über eine geplante Verfilmung seines Lebens, das von Kunst, Frauen und Zeitgeschichte geprägt war. Inzwischen ist der biographische Zweiteiler „Brecht“ über den einflussreichen Dramatiker und Schriftsteller fertig produziert und wird am kommenden Samstag, 9. Februar, auf der Berlinale seine Weltpremiere feiern. Im März wird die aufwendige Koproduktion dann im Fernsehen ausgestrahlt. Beide je 90-minütigen Teile des Dokudramas sind am Freitag, 22. März, hintereinander ab 20:15 Uhr auf arte zu sehen. Eine Ausstrahlung im Ersten soll noch im gleichen Monat erfolgen.

Die Handlung des Zweiteilers erstreckt sich über 40 Jahre. Schließlich überlebten der Dichter und sein Werk zwei Weltkriege, zwei Diktaturen und vier politische Systeme alleine in Deutschland. Den jungen Bertolt Brecht spielt Tom Schilling, Burghart Klaußner hat die Rolle Brechts in den Nachkriegsjahren übernommen. Lou Strenger und Adele Neuhauser spielen Brechts Ehefrau Helene Weigel in jungen und späteren Jahren. In weiteren Rollen sind unter anderem Trine Dyrholm als Brechts dänische Geliebte und Mitarbeiterin Ruth Berlau sowie Mala Emde als Brechts erste Liebe Paula Banholzer zu sehen. Neben fiktionalen Szenen sind auch Interviews mit Wegbegleitern Brechts und Archivmaterial Teil der Produktion.

Zu Beginn des ersten Teils sorgt der jugendliche Brecht zur Zeit des Ersten Weltkriegs für Aufruhr, als er in einem Schulaufsatz die Ehrung des Heldentods im Krieg zur „Zweckpropaganda“ ernennt. Er entrinnt dem Schulverweis nur knapp und damit der Einberufung an die Front. Der Dramatiker fühlt sich bereits in jungen Jahren zu Höherem berufen und benansprucht für sich das Selbstverständnis eines Dichters und Denkers in der Tradition von Goethe und Schiller. Wenige Jahre später wird seine Selbsteinschätzung in der Theaterwelt mit dem Erfolg von „Trommeln in der Nacht“ an den Münchner Kammerspielen bestätigt.

Für Regie und Drehbuch von „Brecht“ zeichnet der Filmemacher Heinrich Breloer verantwortlich, der im Jahr 2000 mit dem Doku-Drama „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ bereits andere berühmte Literaten ins Zentrum eines Mehrteilers stellte. Im Anschluss an die beiden Teile zeigt arte noch Heinrich Breloers begleitende Dokumentation „Brecht und das Berliner Ensemble – Erinnerung an einen Traum“.

„Brecht“ ist eine Produktion der Bavaria Fiction (Produzenten: Corinna Eich und Jan S. Kaiser) in Koproduktion mit WDR, BR, SWR, NDR und arte. Heinrich Breloer, zu dessen Filmographie unter anderem auch die Mehrteiler „Todesspiel“, „Speer und Er“ sowie der Kinofilm „Buddenbrooks“ zählen, arbeitete vor dem Drehstart Mitte 2017 viele Jahre lang an dem neuen Zweiteiler und traf zahlreiche Zeitzeugen Brechts. Bereits Ende der 1970er Jahre führte Breloer für eine Fernsehdokumentation Gespräche, unter anderem mit Brechts erster Liebe Paula Banholzer.

„Heinrich Breloer ist wie kein anderer berufen, Brecht in seiner Vielschichtigkeit zu porträtieren. Spielszenen mit Dokumentarischem zu montieren, passt zu Brecht, wie Mutter Courage zu ihren Kindern. Wir freuen uns, mit Heinrich Breloer die Weltpremiere auf der Berlinale zu feiern. Dank seiner unverwechselbaren Handschrift werden wir mit unserer TV-Premiere im März einem breiten Publikum in Deutschland und Frankreich einen neuen Blick auf den Dramatiker Brecht ermöglichen“, so arte-Präsident Peter Boudgoust.

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