Boxsport in der ARD steht vor ungewisser Zukunft

Der WDR-Rundfunkrat hat heute nach intensiver Diskussion dem senderintern umstrittenen Boxvertrag mit der Sauerland-Gruppe zugestimmt. Der Boxsport steht allerdings darüber hinaus in der ARD vor einer ungewissen Zukunft.

Für einen ursprünglich bereits im vergangenen Jahr ausgehandelten Drei-Jahres-Vertrag soll die ARD laut Schätzungen bereit gewesen sein, 54 Millionen Euro zu investieren, obwohl der Sauerland-Boxstall mit Ausnahme von Ex-Weltmeister Arthur Abraham keine namhaften Boxer mehr vorweisen kann (fernsehserien.de berichtete). Nachdem sich sowohl innerhalb des Senders als auch in der Öffentlichkeit Widerstand regte, liegt inzwischen ein neues, aus Sendersicht attraktiveres Vertragsangebot vor.

„Der auf Initiative der Gremien geänderte Vertrag mit verkürzter Laufzeit, verringerter Anzahl an Boxkämpfen und entsprechend reduzierten Kosten sowie dem Verzicht auf eine einseitige Verlängerungsoption seitens der ARD stellt aus Sicht des WDR-Rundfunkrats einen akzeptablen Kompromiss dar“, so die Vorsitzende des Rundfunkrats, Ruth Hieronymi.

Die Zustimmung ändere allerdings nichts „an der bei vielen Mitgliedern des Rundfunkrats nach wie vor grundsätzlich kritischen Haltung gegenüber der Übertragung von Profi-Boxkämpfen in der ARD“, so die Vorsitzende. Der WDR-Rundfunkrat habe klargestellt, dass er derzeit nicht beabsichtigt, in Zukunft seine Zustimmung für den Abschluss eines weiteren Profi-Boxsportvertrags zu erteilen. Zuvor hatten bereits die Rundfunkräte des MDR und NDR den neuen Vertrag genehmigt (fernsehserien.de berichtete).