„Berlin Station“: Netflix sichert sich US-Spionage-Serie aus Deutschland

CIA-Agent sucht undichte Stelle in Berliner Außenstelle

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 20.07.2017, 14:55 Uhr

„Berlin Station“ – Bild: EPIX
„Berlin Station“

Die aktuelle amerikanische Spionage-Serie „Berlin Station“ hat bei Netflix ihre deutsche Heimat gefunden, wo die zehnteilige erste Staffel bereits verfügbar ist. Die Serie handelt vom CIA-Agenten Daniel Miller (Richard Armitage), der bei der Außenstelle des amerikanischen Geheimdienstes eine undichte Stelle sucht. Das Besondere: Die Serie wird im Auftrag des kleinen amerikanischen Pay-TV-Senders Epix auch tatsächlich in der Bundeshauptstadt gedreht.
Unklar ist, ob Netflix tatsächlich deutsche Exklusivrechte an der Serie von Paramount Television hat. Jedenfalls hat bis zum jetzigen Zeitpunkt kein weiterer Streaming-Dienst „Berlin Station“ im Angebot.

In den USA ist Epix unter den Pay-TV-Sendern der jüngste (gegründet 2009) und bei den Abonnentenzahlen hinter HBO, den sich beständig um die Plätze zwei und drei streitenden Showtime und Starz deutlich die Nummer Vier. „Berlin Station“ gehörte für den Sender zu den ersten fiktionalen Eigenproduktionen. Eine zweite Staffel der Serie befindet sich bereits in Produktion.

Im Zentrum von „Berlin Station“ steht Daniel Miller (Richard Armitage), der bisher in der Zentrale des Geheimdienstes CIA in den USA in Langley als Analyst gearbeitet hat. Nun wird er aber zum Agenten und in die Außenstelle Berlin geschickt, um herauszufinden, wer dort dem Whistleblower Thomas Shaw geheime Informationen hatte zukommen lassen. Miller arbeitet mit dem abgestumpften Agenten Hector DeJean (Rhys Ifans) zusammen, der über einen düsteren Charme verfügt und der wiederum Chief Steven Frost (Richard Jenkins; der Vater der Fisher-Brüder in „Six Feet Under“) Bericht erstattet. Miller muss sich erst an das Leben als Feld-Agent gewöhnen, mit all den Täuschungen, Gefahren und moralischen Kompromissen. Michelle Forbes (einst Ro Laren bei „Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert“; „The Killing“) verkörpert die Abteilungsleiterin Valerie Edwards, die keinen Spaß versteht.

Berlin ist in der CIA mehrere Dekaden lang ein neuralgischer Punkt gewesen, weil von dort die CIA-Arbeit gegen die Sowjetunion geleitet wurde. Doch der Kalte Krieg ist zu Ende, neuerdings gilt es, Terrorismus zu bekämpfen. Vielen Agenten der „alten Garde“ fällt die Neuausrichtung schwer.

„Berlin Station“ entstand in der deutschen Hauptstadt, kurz nachdem auch „Homeland“ seine fünfte Staffel dort gedreht hatte. Die Epix-Produktion hatte sich aber auf die Fahnen geschrieben, die lokalen Gegebenheiten „realistischer“ abzubilden, will sagen, zusammenhängende Szenen auch räumlich in zusammenhängenden Gebieten entstanden sind, anstatt wild durch die Stadt zu springen.

In seinem Review für fernsehserien.de kommt unser Kollege Gian-Philip Andreas zu dem Schluss, dass der „stadtatmosphärische Unterbau und die erfreulich facettenreich angelegten Rollen Lust darauf“ machen, die komplette Staffel zu sehen.

Zur kompletten Kritik zu „Berlin Station“

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