„Bauhaus“: ARD dreht historischen Eventfilm

Alicia von Rittberg und Jörg Hartmann in den Hauptrollen

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 07.05.2018, 11:43 Uhr

„Bauhaus“ – Bild: MDR/filmcontact/Stanislav Honzik
„Bauhaus“

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums verfilmt die ARD die Bauhaus-Bewegung als historischen Eventfilm. 1919 wurde die einflussreiche künstlerische Bewegung vom Berliner Architekten Walter Gropius ins Leben gerufen. Gregor Schnitzler („Die Wolke“, „Tatort“) inszeniert den Film mit dem Arbeitstitel „Bauhaus“. Die Dreharbeiten haben bereits in Prag begonnen. Für Hauptrollen wurden unter anderem Alicia von Rittberg („Charité“), Noah Saavedra („Egon Schiele: Tod und Mädchen“) und Jörg Hartmann („Weissensee“) verpflichtet.

Die Bauhaus-Idee, Kunst, Architektur und Handwerk zu einer idealen Verbindung zu bringen, sollte den Alltag revolutionieren und die Grundlage für eine neue, bessere Welt schaffen. Im Mittelpunkt steht die junge Kunststudentin Lotte Brendel (Alica von Rittberg), die den Zuschauer durch die Jahre des Bauhaus in Deutschland führt – von der Zeit kurz nach der Entstehung bis zur drohenden Auflösung durch die Nationalsozialisten. 1921 scheint das Leben der 20-jährigen Lotte von ihrem Vater vorgezeichnet – als Ehefrau und Mutter an der Seite eines Mannes, der den elterlichen Tischlerbetrieb übernehmen soll. Gegen den Willen ihrer Familie schließt sich die eigenwillige und künstlerisch begabte Lotte jedoch einer Gruppe junger Künstler an, bewirbt sich am Bauhaus – und wird angenommen.

Das Weimarer Bauhaus unter der Leitung des visionären Walter Gropius (Jörg Hartmann) möchte nach der rigiden Gesellschaftsordnung des Kaiserreichs eine neue Zeit begründen. Im Bauhaus-Studenten Paul Seligmann (Noah Saavedra) findet Lotte einen Unterstützer und ihre Liebe. In der bunten Gemeinschaft aus Studierenden und Lehrenden aus aller Welt und aus allen Gesellschaftsschichten erhält sie die Chance, als Frau gleichberechtigt ihr Studium zu absolvieren – angeleitet von weltberühmten Künstlern wie Johannes Itten (Christoph Letkowski), Feininger, Kandinsky, Klee und Schlemmer. Doch Lottes Freude wird getrübt durch den Bruch mit ihrer Familie, die ihr jede finanzielle Unterstützung verweigert und ihren Wunsch nach Selbstverwirklichung lange nicht akzeptiert. Währenddessen gerät das Bauhaus selbst immer mehr unter politischen Druck, denn den immer mächtiger werdenden rechtskonservativen Kräften ist die moderne Hochschule ein Dorn im Auge.

Zum weiteren Schauspielensemble zählen Marie Hacke, Ulrich Brandhoff, Julia Riedler und Nina Gummich. Das Drehbuch stammt von Jan Braren („Homevideo“, „Mitten in Deutschland: NSU“). Der Film wird von UFA FICTION in Koproduktion mit dem MDR, der ARD Degeto und dem SWR für Das Erste produziert. Produzenten sind Benjamin Benedict und Nico Hofmann, Ausführender Produzent ist Matthias Adler, Koproduzent ist Michal Pokorny. Gedreht wird bis Anfang Juni in Prag, Weimar und Dessau. Zu den Originalschauplätzen gehören in Weimar das Bauhaus und das Haus am Horn, in Dessau die Meisterhäuser und das Bauhaus.

„Die Bauhaus-Bewegung hatte alles: Energie zum jugendlichen, revolutionären Umbruch und eine enorm starke emanzipatorische Kraft, um die Rolle der Frauen neu zu definieren. Relevanter kann ein großer historischer Stoff nicht sein“, so die Produzenten Benjamin Benedict und Nico Hofmann von UFA FICTION. „In der Geschichte des Bauhaus spiegeln sich nicht nur entscheidende politische Umwälzungen der Weimarer Republik wider, sondern auch die Emanzipationsbestrebungen einer neuen Generation von Frauen, die versuchten, ihr Recht auf künstlerische Selbstverwirklichung zu erstreiten, und damit selbst in einer freiheitlich künstlerischen Bewegung wie dem Bauhaus auf Widerstände stießen.“

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