Egon Schiele: Tod und Mädchen

Wien, Anfang des 20. Jahrhunderts: Der junge Egon Schiele ist mit seinen provokativen, erotisch aufgeladenen Werken einer der meist diskutierten Künstler seiner Zeit. Leidenschaftlich lebt er für seine Kunst, die inspiriert wird von schönen Frauen und dem Geist einer zu Ende gehenden Ära.

Seine vier Jahre jüngere Schwester Gerti ist seine erste Muse. Nach dem Tod seines Vaters reist er, knapp 16-jährig, mit ihr nach Triest, um sie im Licht des Südens zu malen. Doch schon bald stehen zu ihrem Missfallen immer neue Mädchen für ihren Bruder Modell.

Als ihm von seinem Künstlerfreund Gustav Klimt die rothaarige Wally vorgestellt wird, verbindet die beiden bald schon mehr als die Liebe zur Kunst. Eine stürmische Beziehung beginnt, die sich fortan durch Schieles Schaffen ziehen wird und durch sein Gemälde «Tod und Mädchen» unsterblich geworden ist.

Wenige Tage vor dem Ende des Weltkriegs und kurz nach seinem grössten Erfolg als Maler, erkrankt Schiele an der Spanischen Grippe, die tausende von Menschen in Wien dahinrafft. Gerti ist bei ihm. Während sie verzweifelt versucht, das Leben ihres geliebten Bruders zu retten, werden Erinnerungen an andere Frauen lebendig, die ihn und seine Kunst mitgeprägt haben.

Am 31. Oktober 1918 starb der Wiener Künstler Egon Schiele mit knapp 28 Jahren. In seinem kurzen, aber intensiven Leben galt er neben Gustav Klimt und Oskar Kokoschka als bedeutendster Maler der sogenannten Wiener Moderne, der Blütezeit des künstlerischen und kulturellen Lebens in der österreichischen Hauptstadt zur Jahrhundertwende des 19. zum 20. Jahrhundert. «Delikatessen» zeigt «Egon Schiele – Tod und Mädchen» aus Anlass seines 100. Todestags. Im Film wird der junge Wilde von Newcomer Noah Saavedra gespielt, dem österreichischen Schauspieler mit chilenischen Wurzeln, der erste Schauspielerfahrungen am Burgtheater in Wien sammelte und sein Filmdebüt als Snowboarder im Bond-Film «Spectre» gab. (Text: SRF)

SRF 1 zeigt diesen Film «Zum 100. Todestag von Egon Schiele». (Text: SRF)