Die Pläne für eine neue eigenproduzierte Serie auf ProSieben werden konkreter. Wie der Sender am Mittwoch in München bekannt gab, konnte man nun tatsächlich Alexandra Neldel als Hauptdarstellerin für das Projekt gewinnen. Die ehemalige „Verliebt in Berlin“-Darstellerin war bereits vor Wochen als Wunschkandidatin gehandelt worden (fernsehserien.de berichtete).
In „Unschuldig“, so der momentane Arbeitstitel, wird sie in die Rolle der Rechtsanwältin Anna Winter schlüpfen, die sich leidenschaftlich für unschuldig Verurteilte einsetzt und deren Fälle mit ihrem Team wieder aufrollt. Sie hat dabei auch einen ganz persönlichen Motivation: bereits ihr Vater wurde unschuldig wegen Mordes verurteilt und nahm sich im Gefängnis aus Verzweiflung kurz bevor er entlastet werden konnte das Leben. Die Anwältin hat sich nie verziehen, dass sie ihm damals nicht glaubte.
Winters Team besteht zum einen aus dem ehemaligen Polizisten Marco Lorenz (Clemens Schick), der Herzkrank ist und in seiner Arbeit unberechenbar sein kann. Der Wissenschaftler Sebastian Krüger (Erhan Emre) leitet ein Krebsforschungsprojekt an einer Klinik in Berlin und leidet an zermürbender Schlaflosigkeit. Die Südamerikanerin Isabella (Loretta Stern) kam urpsprünglich als Kindermädchen nach Deutschland und saß selbst unschuldig im Gefängnis. Nun hilft sie Winters Team engagiert dabei, die wahren Täter mit ungewöhnlichen Mitteln zu überführen. Regie führt Philipp Kandelbach, Headautor der Serie ist Frank Weiß.
„In Justice“, eine US-Serie mit einem ähnlichen Konzept, aber einer männlichen Hauptfigur, war trotz hochkarätiger Besetzung nach nur 13 Folgen im letzten Jahr wieder eingestellt worden. Produziert wird „Unschuldig“, wie bereits zuvor angekündigt, von der teamWorx Television & Film GmbH, die auch für das gescheiterte ProSieben-Projekt „Verrückt nach Clara“ verantwortlich zeichnete. Mehr Erfolg hatte die Produktionsfirma mit ihren historischen Mehrteilern wie „Dresden“, oder „Die Sturmflut“. Die Dreharbeiten für „Unschuldig“ sollen im Juli in Berlin beginnen. Ein Ausstrahlungstermin steht noch nicht fest.
Irgendwie hat man da wohl einige Serien verquirllt, auch die Figuren scheinen verdächtig an Der Dicke aus dem Ersten und Ein Fall für zwei aus dem Zweiten angelehnt. Das ist aber kein Problem, da die Zielgruppe beide Serien niemals gesehen hat. Fraglich ist aber ob die ProSieben-Zuschauer so etwas interessiert. Ich denke eher nicht. Die Versuche der Unterföhringer ihrem Publikum eigenproduzierte Serien schmackhaft zu machen ist schon seit vielen Jahren durchgängig gescheitert. Das sie es trotzdem immer wieder versuchen ist kaum nachvollziehbar. Bei ProSieben vermutet man ehen keine eigenproduzierten Serien, der Sender hat darüberhinaus sein Archiv so voll mit US-Ware, dass es wie bei RTL jedesmal massive Probleme gibt überhaupt einen Sendeplatz zu finden. Anstatt jedes Jahr eine zweistellige Millionensumme zu verbrennen sollte man das Geld lieber sinnvoller investieren.
