2006, Folge 109–116

  • Folge 109
    Katzen sind Tiere der Nacht – und ihr Treiben im Dunkeln war bisher weitgehend unbekannt. «NETZ Natur» zeigt eine BBC-Dokumentation über das nächtliche Verhalten verschiedener wild lebender Katzenarten. Diese wurde am Wildscreen-Festival 2004 als einer der besten Tierfilme der Welt prämiert. Bekannte Bilder aus Afrika: Gazellen am Wasserloch, gähnende Löwen, Elefanten beim Baden. Bilder vom Tag. Doch, was sich im Busch in der Nacht abspielt, lag bisher buchstäblich im Dunkeln. Eine Dokumentation der BBC zeigt mit Infrarot-Technologie den Überlebenskampf der Katzen in der Savanne Afrikas.
    Fünf verschiedene Katzenarten werden im Laufe einer Nacht auf einzigartige Weise begleitet und beobachtet: Im Zentrum der Geschichte steht eine Wüstenluchs-Familie, die auf ihren Streifzügen Felsenkatzen, Löwen, Leoparden und Geparden, aber auch Erdferkeln, Hyänen und Elefanten begegnet. Wie verhalten sich die Katzen mit ihren sprichwörtlichen Nachtaugen im Dunkeln? Wie jagen sie, wie reagieren sie auf andere Nachtgeister, wie werden sie selbst zu Gejagten? Die Kamera enthüllt am Beispiel der Karakal- oder «Wüstenluchs»-Familie, dass Katzen in der Natur kein friedliches Leben führen.
    Die Nahrungssuche, die Konkurrenz mit anderen, äusserst unzimperlichen Fleischfressern – wie etwa den Hyänen – erfordern ständige Aufmerksamkeit und blitzschnelle Reaktionen: Ob Flucht oder Angriff angesagt ist, muss das Karakal-Weibchen innert Sekunden entscheiden. Auch Grosskatzen wie Löwen, Geparde oder Leoparden haben ähnliche Probleme: Ihre schlimmsten Konkurrenten in der Nacht sind die Hyänen, die ihnen die Beute streitig machen oder sogar abjagen. Vor ihnen muss sich auch die Felsenkatze, die frei lebende Stammform unserer Hauskatzen, in Acht nehmen – die Nachtkamera gibt auch Einblick ins Nachtverhalten dieser seltenen und scheuen Tiere.
    Die Bilder der Nacht enthüllen aber nicht nur den harten Überlebenskampf, sondern auch die feinen sozialen Verhaltensweisen der Katzen: Das Spiel der Jungtiere, das Schmusen der Mütter mit ihren Kleinen – viele Verhaltensweisen, die wir auch bei unseren Hauskatzen lieben. Mit zusätzlichen Aufnahmen aus der Schweiz, die ebenfalls nachts mit Infrarot gedreht wurden, vergleicht das «NETZ Natur»-Team das nächtliche Treiben unserer Katzen mit dem Verhalten ihrer wilden Verwandten in Afrika. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 16.02.2006SF 1
  • Folge 110
    Original-TV-PremiereDo 16.03.2006SF 1
  • Folge 111
    Es war gegen Ende der letzten Eiszeit: In urzeitlichen Schichten wurden die ersten Hundeknochen gefunden – etwa 14’000 Jahre alt ist der erste Beweis, dass es in Jagdlagern der Steinzeitmenschen Hunde gab. Dass alle heutigen Hunde vom Wolf abstammen, steht wissenschaftlich fest. Doch was brachte die Menschen der Eiszeit dazu, Wölfe in ihr Lager zu bringen, sie zu zähmen und zu Hunden weiter zu züchten? Das Sozialverhalten von Wölfen und Menschen ist erstaunlich ähnlich: Beide Arten jagten in jener Zeit dieselbe Beute – hauptsächlich Rentiere und andere Hirsche. Beide Arten leben in hierarchischen Gesellschaften.
    Und beide Arten haben die Fähigkeit, sich in sozialen Gruppen auseinander zu setzen oder gemeinsam zu handeln. Ein Wolf, der unter Menschen aufwächst, versteht, wie Menschen untereinander funktionieren. Er erkennt, wer der Gruppenchef ist, welche Rolle Kinder haben, wie Frauen handeln und wer zuunterst in der Hierarchie steht. Menschen, die sich mit Wölfen befassen, verstehen umgekehrt die Rollenverteilung in einer Wolfsgruppe. Dieses gegenseitige Verständnis war die Voraussetzung, dass sich Wölfe in menschliche Gruppen integrieren liessen.
    Auch bei anderen Haustieren waren soziale Verhaltensweisen entscheidend. Junge Huftiere werden kurz nach der Geburt auf ihre Mutter geprägt. Wenn menschliche Jäger Muttertiere von Wildschafen, Urrindern oder Wildeseln töteten, folgten die Neugeborenen den Menschen ins Jagdlager, weil sie sie als «Mutter» betrachteten. Doch nicht nur die Nachfolgereaktion von Jungtieren, auch das Herdenverhalten von Schafen, die natürliche Vorsicht von Eseln, der Fress- und Wiederkäu-Rhythmus von Rindern – all das wussten die Menschen früherer Jahrtausende zu nutzen, und sie nahmen nach dem Wolf bald auch andere Tiere zu sich und nutzten sie: Schafe und Ziegen, Esel und Pferde, Rinder und Schweine, Hühner und Gänse.
    Etwas ganz Besonderes in dieser Reihe ist die Katze: Sie kam freiwillig zum Menschen. Oder besser: zu den Mäusen. Denn der Getreideanbau, der vor 10’000 Jahren begann, lockte im alten Ägypten Unmengen von Mäusen in die ersten Bauernhöfe. Und das wiederum lockte freilebende Katzen an. Ohne Mühe passten sie sich dem Menschen an und wurden über Jahrhunderte zu dem, was sie sind: eigenwillige Lieblinge. So hat jedes Haustier seine eigene faszinierende Geschichte, wie es zum Menschen kam. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 27.04.2006SF 1
  • Folge 112
    Der Fluss: Sein Name ist Programm – überall auf der Welt. Im fliessenden Wasser und und darum herum ereignen sich täglich Dramen, aber auch zauberhafte Geschichten: Eintagsfliegen tanzen in den Abend, Eisvögel balzen, der Wassermarder schlägt zu und beendet einen Kampf auf seine Weise. Mit dem Blick für das Aussergewöhnliche im Alltäglichen zeigt „NETZ Natur“ den Zauber eines ganz normalen Flusses – ein Film, der so behutsam ist wie eine feine Melodie. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 08.06.2006SF 1
  • Folge 113
    Original-TV-PremiereDo 07.09.2006SF 1
  • Folge 114
    Original-TV-PremiereDo 12.10.2006SF 1
  • Folge 115
    Die Szene ist völlig verwackelt, und doch wünscht sich niemand, in eine solche Situation zu geraten: Die Bärin geht auf der einsamen Alp unbeirrbar auf die Schafherde zu. Noch fünf Meter ist sie von den Schafen entfernt und etwa 30 Meter vom Hirten, der die Szene mit einer Videokamera aufnimmt. Sein Atem geht hörbar schneller. Dann brüllt er hinter seiner Videokamera: «Hau ab!»
    Bereits zum dritten Mal näherte sich 2006 auch «NETZ NATUR» einheimischen Bären und widmet ihnen eine Sendung. Mit gutem Grund: Es ist gelungen, in naher Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Bärenprojektes im Trentino Bilddokumente über Begegnungen zwischen Bären und Menschen zusammenzutragen, wie man sie noch nie gesehen hat. Nicht Bilder aus dem fernen Alaska, sondern Aufnahmen von jenen Bären, die sich daran machen, auch die Schweiz von Südosten her wieder zu besiedeln – Videoaufnahmen und Zeugenaussagen, die zeigen, wie Begegnungen zwischen Bären und Menschen abgelaufen sind.
    Am Anfang der «NETZ NATUR»-Reportage stand die Frage: Was macht der Bär, der im Jahr 2005 in der Schweiz für so viel Aufregung sorgte? Und was machen seine Artgenossen im Trentino, wenige Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt? «NETZ NATUR» hat nicht nur Antworten gefunden, sondern vor allem Bilder, die anonyme Raubtiere zu Persönlichkeiten machen. Warum Bären wie die Flegelbrüder JJ1 und JJ2 keine Angst vor Menschen hatten. Wie ihre Mutter Jurka fast zu Tode kam und was danach geschah. Wie Daniza ihre Jugendflausen abgelegt hat – oder beinahe wenigstens: Früher brach sie in Schweineställe ein und spazierte auch mal am Samstagabend durch eine voll besetzte Pizzeria. Heute ist sie eine fürsorgliche Mutter und bringt ihren Jungen bei, was Menschen zu bedeuten haben. Und wie Joze, der kraftvolle Mann, jeden Zaun überwindet, wenn er den Frühling spürt.
    Wo Bären 100 Jahre nach ihrer Ausrottung wieder auftauchen, verbreiten sie gleichzeitig Angst und Faszination. Es ist nicht lustig, wenn Bären Ferienhäuser knacken und die Tiefkühler ausräumen. Und es gibt nichts Ergreifenderes, als eine scheue Bärenmutter, die vorsichtig mit ihren drei Purzel-bärchen durch einen Steilhang zieht. Viele wollen Bären heimlich oder offen ans Fell, und andere errichten Denkstätten, wo ein Bär abgeschossen wurde. Bären wecken Emotionen, doch kaum jemand kennt sie wirklich. Sie wecken ungeheures Medieninteresse und rufen immer wieder mehr oder weniger kompetente Beamte und Politiker auf den Plan.
    «NETZ NATUR» beleuchtet Hintergründe: Warum gibt es in Amerika und im nördlichen Asien jedes Jahr tödliche Unfälle mit Braunbären? Warum waren die Alpenbären viel scheuer als die slowenischen Braunbären, die man im italienischen Trentino unweit der Schweizer Grenze wieder angesiedelt hat, um die Population der letzten Braunbären im zentralen Alpenraum zu retten? Warum sind Bären so verschieden? Warum haben Bären je nach Gebiet verschiedene Kulturen? Was haben wir zu erwarten, wenn sie wieder kommen? Das «NETZ NATUR»-Team versucht, sich dem Wesen des Bären zu nähern. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 16.11.2006SF 1
  • Folge 116
    Original-TV-PremiereDo 28.12.2006SF 1

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