Landwirte und Bauern in Deutschland sind wütend. Zu Tausenden sind sie auf die Straßen geströmt, organisierten Trecker-Proteste und blockierten zentrale Straßen in Großstädten wie Hannover, Bremen, Hamburg und Berlin. Die anfangs kleine Facebook-Gruppe Land schafft Verbindung entwickelt sich zu einem mächtigen Sprachrohr der Landwirte. Ihre Kritik richtet sich gegen Politiker, Verbraucher, Medien. „45 Min“ fragt: Worum geht es beim Aufstand der Bauern? Die Landwirte fordern lautstark Gehör: Sie fühlen sich von der Politik verraten und von der Gesellschaft zu Unrecht verunglimpft als Tierquäler und Umweltsünder. Denn die Liste der Umweltprobleme ist lang: nitratverseuchtes Grundwasser, Insektensterben, hohe Co2-Emmissionen durch Massentierhaltung stehen dabei ganz oben. Für viele ist die Landwirtschaft Verursacher.
Verbraucher, Wissenschaftler und Politiker fordern eine Agrarwende. Doch wie soll das gehen? Und was bedeutet das für die Landwirte? „45 Min“ begleitet norddeutsche Bauern bei ihrem Kampf um den richtigen Weg in die Zukunft der Landwirtschaft. Was wollen Biobauern, was brauchen konventionell arbeitende Massentierhaltungsbetriebe? Können sie im globalisierten Wettbewerb mithalten und gleichzeitig die hohen Tierschutz- und Umweltstandards in Deutschland einhalten? Das Autorenteam Gesine Enwaldt und Eberhard Rühle liefert in der Dokumentation tiefe Einblicke in die Existenzsorgen der Landwirte, die schon lange unter Preisdruck, Bürokratie und fragwürdiger Förderpolitik leiden. Die Dokumentation zeigt die Argumente und Beweggründe aller Seiten und liefert Analysen für die aktuelle Debatte um die Bauernproteste. (Text: NDR)