2026

  • Folge 495 (45 Min.)
    Morgens früh um 5:00 Uhr in Wittenberge (Brandenburg). Stefan Hoch verlässt sein Einfamilienhaus und steigt ins Auto. Vor ihm liegt der tägliche Arbeitsweg. Wenn er gegen 8:00 Uhr auf der Arbeit ankommt, hat er schon eine dreistündige Reise hinter sich. Nach dem Arbeitstag macht er sich wieder auf diesen Weg, nur in entgegengesetzter Richtung. 14 Stunden nach seinem Aufbrechen ist er wieder zu Haus. Und am nächsten Morgen geht es wieder los. Fünf Tage die Woche – ein Leben auf Achse. Stefan ist einer von mehr als 20 Millionen Menschen, die in Deutschland täglich für den Beruf pendeln. Längst nicht alle haben so weite Wege zu fahren wie er, aber die meisten können dennoch ein Lied singen von langen Tagen und nervenaufreibenden Unwägbarkeiten, mit denen sie konfrontiert sind, bevor sie auch nur eine Minute auf der Arbeit verbracht haben. Und zum Pendel-Stress wird die Fahrt, wenn Langzeitbaustellen, marode Brücken oder die schiere Menge an Autos zu unvermeidlichen Stausituationen führen. Oder wenn Züge der Deutschen Bahn entweder verspätet kommen oder ganz ausfallen. Nach dem Motto: das einzig Zuverlässige ist die Unplanbarkeit. Täglich pendeln Tausende Menschen in die großen Städte ein; eine enorme Belastung für die Metropolen, die tagsüber eine Vielzahl von Menschen, aber auch von Autos aufnehmen müssen. Von Verkehrswende ist da kaum etwas zu spüren. Zwei Drittel der Pendler benutzen das Auto, die allermeisten sitzen allein in ihrem Fahrzeug. Mit welchen Maßnahmen könnte Abhilfe geschaffen werden? Wie können Verkehrssysteme noch resilienter und Städte noch nachhaltiger gestaltet werden, wie Verkehrsmittel noch umweltfreundlicher, um auch in Zukunft den riesigen Pendlerströmen standzuhalten? Denn klar ist, dass es eine absehbare Zukunft ohne Pendeln wohl kaum geben wird. In der „ARD Story“ begleitet Autor Kristof Kannegießer Menschen in ihrem Alltag und auf den Arbeitswegen. Welche Probleme erleben sie und welche Vorteile erkaufen sie sich durch das Pendeln? Wie wirkt sich das Pendeln auf das Leben der Betroffenen aus – auf ihre Gesundheit, auf die Leistungsfähigkeit im Beruf, auf soziale Beziehungen und die Partnerschaft? Und welche Träume können sie dadurch auch verwirklichen? Und er spricht mit Experten und Wissenschaftlern darüber, wie sich das Pendeln auf die Einzelnen und die Gesellschaft auswirkt und was unternommen werden könnte, um die Situation zu verbessern. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 12.01.2026 NDR
  • Folge 496 (45 Min.)
    Sie fertigen Spitzentechnologie in Lübeck, Waldbrunn oder Balingen, brennen Porzellan in Thüringen oder ernten Wein in der Pfalz. Doch die Liefercontainer de Unternehmen stapeln sich im Frühjahr 2025 in Hamburg oder Bremerhaven, weil die angedrohten Handelszölle von US-Präsident Donald Trump den Welthandel verunsichern oder gar stoppen. „Die Art und Weise, wie die amerikanische Administration Zölle einsetzt, hatten wir in der jüngeren Vergangenheit nicht“, blickt Katherina Reiche (CDU), Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, in der NDR Dokumentation zurück, in der es nicht um betroffenen Großkonzerne geht, sondern um Mittelstandsbetriebe, auch in Norddeutschland, zum Teil in fünfter Generation. Im Vergleich etwa zu den Autobauern erhalten sie weniger Aufmerksamkeit von Politik und Medien, dabei gelten gerade sie als das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Und sie standen im Jahr 2025 vor den gleichen Herausforderungen, zu Hause wie auf dem Weltmarkt: Stimmungstief, wenn nicht gar Rezession im Inland, dazu ein mörderischer Zollkrieg mit den USA, auch ihrem zumeist wichtigsten Auslandsmarkt. NDR Reporter und Grimme-Preisträger Klaus Scherer hat fünf CEOs durch dieses Krisenjahr 2025 begleitet und beobachtet: Simone Mosca vom Packaging-Spezialisten Mosca, Sebastian Pohl vom Anlagenbauer GREIF-VELOX, Andreas Kraut vom Waagen-Hersteller Bizerba, Daniel Jeschonowski vom Porzellan-Produzenten KAHLA und Philipp Lucas vom Pfälzer Weingut Lucashof. Sie alle mussten in jenen Monaten in ungewohnter Dichte auf äußere Umstände reagieren, vom internationalen Zoll-Chaos bis zu explodierten Energiepreisen und dem von Bundeskanzler Merz (CDU) versprochenen Stimmungsumschwung im Inland, der aber nicht kam. Ergebnis: Manche passten ihre Fertigungen und Verkaufsverhandlungen an, manche schmälerten Gewinnmargen, suchten Ersatzmärkte in Asien oder bauten tatsächlich, Trump zuliebe, ihre Produktion an US-Standorten aus. „Wir fahren den Betrieb gerade ziemlich auf Sicht“, beschrieb der Lübecker Sebastian Pohl die Situation im Mai. Laut Münchener ifo Institut, das für diesen Film Zahlen beisteuert, hat sich dies auch in der Gesamtwirtschaft kaum geändert. Zwar hofften weiterhin alle auf baldige Besserung, ihre Auftragslage rechtfertige dies noch immer nicht. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 19.01.2026 NDR
  • Folge 497 (45 Min.)
    Los Angeles 1932. Der Deutsche Walter Meyer gewinnt als Ruderer Gold bei den Olympischen Spielen. Er ist Erbe einer Industriellenfamilie, wohlhabend und weltgewandt. Doch nur sieben Jahre später nimmt er als einfacher Soldat am deutschen Überfall auf Polen und der Vertreibung der dortigen jüdischen Bevölkerung teil. In seinem Gepäck: ein Foto, das Jahrzehnte später zum verstörenden Beweisstück wird. Die „NDR Story“ begleitet den Journalisten und Bestsellerautor Malte Herwig bei der Entschlüsselung eines dunklen Familiengeheimnisses. Der Olympiasieger und Soldat ist sein Großvater. Auslöser ist ein unscheinbares Fotoalbum, gebunden in bunten Stoff, gefüllt mit privaten Schnappschüssen aus dem Krieg im Jahr 1939. Jahrzehntelang lag es auf dem Dachboden. Es zeigt den Alltag eines Wehrmachtssoldaten in Polen. Doch der zweite Blick offenbart einen Abgrund. Das Album des Großvaters enthält nie zuvor veröffentlichte, einzigartige Fotografien vom Beginn des Holocausts in Osteuropa. Im Zentrum steht das Foto, das den Titel der Dokumentation prägt: Darauf sind ein Mädchen mit blonden Locken und ein Junge während der Vertreibung 1939 in Polen zu sehen. Sie sitzen auf Gepäckstücken mitten auf einem Marktplatz – und blicken direkt in die Kamera. Wer sind diese Kinder? Was war ihr Schicksal? KI trifft auf Zeitgeschichte und gibt den Opfern einen Namen Malte Herwig nutzt für seine Recherche modernste Technologie. Mittels KI-gestützter Gesichtserkennung versucht er, den Namenlosen ihre Identität zurückzugeben. Seine Spurensuche führt ihn auf einen Marktplatz im polnischen Dobrzyn, wo das beklemmende Foto der Deportation aufgenommen wurde. Herwig findet Zeitzeugen und macht einen Enkel des damaligen NSDAP-Ortsgruppenleiters ausfindig, der die Vertreibung organisierte. In seiner ersten Fernsehdokumentation konfrontiert Herwig auf persönlich-radikale Weise das deutsche Klischee „Opa war kein Nazi“. Der Film stellt die bohrende Frage, welche Rolle die eigenen Vorfahren tatsächlich im Dritten Reich spielten. Und was erzählen ihre privaten Bilder, wenn man bereit ist, wirklich hinzusehen? Ein Film über den blinden Fleck der Erinnerung und die Macht der Bilder. (Ab 23.01.2026 in der ARD-Mediathek) (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 26.01.2026 NDR

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