Folge 23

  • Folge 23 (2021/​2022)

    Folge 23 (30 Min.)
    Schulbetrieb ade: Warum Lehrkräfte ihren Job aufgeben
    Verbeamtet, alle Privilegien und trotzdem schmeißen sie hin: Immer mehr Lehrerinnen und Lehrer kündigen ihren Job, weil sie es schlicht und ergreifend im System Schule nicht mehr aushalten. Um wie viele es sich handelt, das wird nicht erfasst. Weder auf Landes- noch auf Bundesebene. Isabell Probst war selbst Lehrerin, berät nun seit Jahren hauptberuflich Lehrkräfte, die überlegen, den Schuldienst zu quittieren. Sie berichtet, dass viele mangelnde Wertschätzung, fehlende Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und die Starrheit des Systems beklagen. Sie fühlen sich als Gefangene des Systems, in denen vieles seit Jahren nicht vorangeht. Das fängt bei maroden Gebäuden an und hört bei schleppender Digitalisierung der Schulen auf. Das „Kulturjournal“ hat Isabell Probst und zwei ausgestiegene Lehrkräfte getroffen und mit ihnen darüber gesprochen, woran das System Schule krankt.
    „Die Vernachlässigten“: Buch von Deutschlands ehemaligem obersten Schülersprecher
    Dario Schramm war Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz und damit Deutschlands ehemaliger oberster Schülersprecher. Im letzten Jahr hat er unter Coronabedingungen sein Abitur gemacht und ein Buch geschrieben: „Die Vernachlässigten. Generation Corona: Wie uns Schule und Politik im Stich lassen“ (Droemer Knaur). Die Streitschrift eines Corona-Abiturienten. Darin kritisiert er unter anderem, dass die Lufthansa mit Milliarden gerettet wurde, während es an den Schulen immer noch an Luftfiltern und schnellem Internet mangelt. Das „Kulturjournal“ hat mit ihm darüber gesprochen, was sich seiner Meinung nach alles an den Schulen ändern muss.
    „Lehrkraft im Vorbereitungsjahr“: Film über die Lehrerausbildung
    Acht Uhr morgens. Unterrichtsbeginn. Die Schülerschaft lärmt, albert herum. Wie die Klasse ruhig bekommen? Das sind die ersten Herausforderungen von den sogenannten Lehrkräften im Vorbereitungsdienst. Das Studium haben sie erfolgreich hinter sich gebracht. Nun wartet die Praxis in Form von bis zu 30 Schülerinnen und Schülern in einer Klasse, die alles andere als lernwillig und ruhig sind. 18 Monate dauert das Referendariat. 18 Monate lang hat der
    preisgekrönte Dokumentarfilmer Timo Großpietsch drei Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst begleitet. Zum ersten Mal durfte ein Journalist jeden Schritt auf dem Weg zum Lehrer dokumentieren, bei Prüfungen sowie Nachbesprechungen mit dabei sein. Das Ergebnis ist ein spannender Blick hinter die Kulissen der Lehrerausbildung (jetzt in der ARD-Mediathek verfügbar).
    Zwischen Kompetenzorientierung und Allgemeinbildung: Lernen die Kinder das Richtige in der Schule?
    Im Jahr 2000 der Schock. Der PISA-Schock. Bei den internationalen Schulleistungsuntersuchungen der OECD landeten Deutschlands Kinder abgeschlagen auf den hintersten Rängen. Und das im Land der Dichter und Denker. Was folgte, waren Reformen. So zog die Kompetenzorientierung ein in den Unterricht. Es ging ab da mehr um Problemlösung, um angewandtes Wissen. Nur: Ist das die Lösung? Kritiker bemängeln, dass die Kinder kein reines Wissen mehr lernen, dieses in den Hintergrund tritt, teilweise wissen sie nur, wo sie was nachschlagen können.
    2015 twitterte eine 17 Jahre alte Schülerin aus Köln, dass sie keine Ahnung von Steuern, Versicherungen und Miete habe. Aber dafür eine Gedichtanalyse in vier Sprachen könne. Was also sollten Kinder in der Schule lernen? Was ist das Richtige? Das „Kulturjournal“ spricht dazu unter anderem mit Andreas Schleicher, Bildungsforscher der OECD, Karin Prien, Präsidentin der Kultusministerkonferenz, und Maike Schubert, Leiterin der Winterhuder Reformschule in Hamburg.
    Deutscher Schulpreis für das beste Digitalkonzept: Besuch bei der IGS Lengede
    Gerade einmal 37 Prozent der Schulen in Deutschland sind mit schnellem Internet ausgestattet. 2021 nutzten weniger als 27 Prozent der Schulen eine Onlinelernplattform. Dass es auch anders geht, beweist die IGS Lengede in Niedersachsen. Sie bekam im vergangenen Jahr den Deutschen Schulpreis für das beste Digitalkonzept. 2010 wurde die Schule gegründet, hat von Anbeginn ein digitales Konzept verfolgt. Seit vier Jahren hat die Gesamtschule eine selbst entworfene Schul-Cloud, in der alles für alle per Internet zu finden ist: Noten, Klassenbücher, Hausaufgaben. Das „Kulturjournal“ hat einen Schultag mit der Kamera begleitet und geguckt, wie die Digitalisierung an den Schulen eben doch klappen kann. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.02.2022NDR

Cast & Crew

Sendetermine

Fr 11.02.2022
01:15–01:45
01:15–
Mo 07.02.2022
22:45–23:15
22:45–
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