2021, Folge 1–9

Da der Reihentitel in den Programmdaten nicht zuverlässig angegeben wurde, fehlen hier leider Folgen und zugehörige Sendetermine ab 2022.
  • Folge 1
    Wer einen Fehler gemacht hat, der muss dafür einstehen. Wer Unrecht begangen hat, der wird bestraft. Egal ob in Gesellschaft oder Familie, ohne Strafe geht es scheinbar nicht. Ob Geld- oder Freiheitsstrafe, Sozialstunden oder schlichte Verbote: Strafen gelten als probates Mittel zur Erziehung. Das Strafmaß richtet sich nach der Schwere des Vergehens. Doch was ist angemessen? Nadja Storz ist nah dran an Geschichten über Strafen, Bestrafte und fragt, wie sinnvoll Strafen sind. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 28.01.2021MDR
  • Folge 2
    Kampf um Gleichberechtigung Haus und Hof und Kinder – alles Frauensache. Eine Ansicht, könnten wir heute denken, aus einer längst vergangenen Zeit. Tatsächlich? Die Realität ist eine andere: Noch immer geht ein Großteil der Männer mehr arbeiten, verdient besser, ist weniger zu Hause, kümmert sich seltener um Haushalt und Erziehung. Die Umstände, die Gesellschaft, die Arbeitgeber sind angeblich die Ursachen dafür. Gesetzlich ist die Gleichstellung schon längst verankert, gelebte Gleichberechtigung jedoch scheint noch immer eine Herausforderung. „Nah dran“ zu Gast bei Franziska Rumberg und ihrem Mann Sebastian in Dessau: Wie leben sie Gleichberechtigung in ihrem Familien-Alltag? Oma und die Pille Drei Frauen aus drei Generationen – 73, 54 und 20 Jahre alt – sprechen über Verhütung, Gendern und die Dominanz von Männern.
    Unerwartet, pointiert und stark erzählen die Thüringerinnen aus ihrem Alltag. Eine authentische Abrechnung mit der Lebensrealität von Frauen. Von schlechten Erfahrungen mit Männern weiß jede zu berichten und auch, wie man damit umgehen kann. Drei Generationen und eine große Frage: Was hat sich für Frauen in den vergangenen Jahrzehnten geändert? Wer ist die Beste im ganzen Land? Gerade weil es immer noch viele Nachteile für Frauen gibt, wäre es klug zusammenzuhalten, sich zu solidarisieren.
    Stattdessen bestimmen nicht selten Neid, Missgunst und Häme das Miteinander von Frauen. Vor allem unter Müttern sind Bashing in den sozialen Medien und vermeintlich gute Ratschläge von Angesicht zu Angesicht an der Tagesordnung. Kein Bio-Essen fürs Kind? Nicht selbst gekocht? Das Kind wird ein Jahr und die Mama hat immer noch einen Babybauch? Das kann doch nicht sein! Die Diskussionen sind heftig und für viele Mütter eine große Belastung.
    Frauen und die Religion? Vier Frauen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Religion erzählen von sich und ihrem Glauben. Wie erleben sie die Stellung der Frau in ihrer Glaubensgemeinschaft. Was bereichert sie? Was kritisieren sie und was wünschen sie sich für die Generation ihrer Kinder? Wir sind nah dran an einer afghanischen Muslima aus Magdeburg, einer evangelischen Pfarrerin aus Thüringen, einer katholischen Krankenhausseelsorgerin aus Halle und einer amerikanischen Jüdin aus Erfurt. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.02.2021MDR
  • Folge 3
    Schwere Entscheidungen – Corona-Alltag in einem Krankenhaus Das Corona-Virus bringt uns an Grenzen. Auch diejenigen, von denen Professionalität im Umgang mit schwer kranken Menschen erwartet wird. Der Beifall ist verklungen und die täglichen Zahlen zu Corona-Toten und Intensivbettenbelegung lassen nicht erahnen, was Corona für Ärzte und Pflegepersonal bedeutet. Was heißt es, in diesen Zeiten professionell am Krankenbett zu stehen? Wie schwer lastet der Einsatz auf Ärztinnen und Pflegerinnen, wenn es um Leben und Tod geht? Eine Dokumentation aus dem Fachkrankenhaus Coswig/​Sachsen.
    Alleinerziehend im Rollstuhl – warum Marie für sich und ihr Kind kämpfen muss Schwanger? Für Marie eine wunderbare Nachricht – für einige aus ihrem Umfeld problematisch. Marie sitzt im Rollstuhl. Aber ist das ein Grund auf ein Kind zu verzichten? Keine Frage für Marie. Die junge Frau bekommt eine Tochter. Inzwischen ist Juna drei Jahre alt und Marie alleinerziehend. Immer wieder begegnen Mutter und Kind besorgte Menschen, die glauben, Marie schafft es nicht. Ihre Tauglichkeit als Mutter wird per se infrage gestellt. Und so kämpft Marie gegen Vorurteile und gut gemeinte Ratschläge – jeden Tag aufs Neue.
    Tod eines Freundes – Verbrechen, Opfer und Gefühle Max ist 20 Jahre alt. Lebt in Halle und vor einem Jahr und sechs Monaten wurde sein bester Freund erschossen. In der Mittagspause, beim Terroranschlag von Halle. Der Tod seines Freundes wirft Max aus der Bahn. Er weiß nicht, wie er mit dem Geschehenen umgehen soll, ist verzweifelt. Hilfe findet er bei anderen Jugendlichen. „Die neuen Zeitzeugen“ nennen sie sich und sie beschäftigen sich mit Verbrechen und Tod. Sie recherchieren, wie Opfer von Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit umgebracht wurden.
    Dabei geht es nicht um historische Fakten, sondern Gefühle. Nicht die Gefühle der Opfer, sondern das, was die jungen Frauen und Männer fühlen, wenn sie von den Todesumständen der Opfer erfahren. Ihr emotionaler Zugang zur Geschichte öffnet Herz und Augen und für Max ist es ein Weg seine Trauer zu bewältigen. Schwerer Start ins Leben – Sorgen und Nöte von Frühchen-Eltern Für Eltern ist es ein Albtraum: Ihr Baby wird viele Wochen zu früh geboren. Das Kind ist nicht nur zu klein, zu leicht, sondern auch die Organe noch nicht vollständig entwickelt.
    Das Kind im Brutkasten – Berührung, Körperkontakt ist nur eingeschränkt möglich. Ein Auf und Ab der Gefühle: Wird unser Kind es schaffen? Familie Frohn aus Markkleeberg musste das erleben. Sohn Milian kam in der 26. Woche zur Welt. Ein Extrem-Frühchen. Das war vor vier Jahren. Keiner konnte voraussagen, wie Milian sich entwickeln wird. Seine Eltern haben alles unternommen, das Leben so normal wie möglich zu gestalten. Eine starke Geschichte von Mut und Zuversicht und von einer Familie, die sich nicht aus der Bahn werfen lässt. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.03.2021MDR
  • Folge 4
    Geliebt, gehasst, verehrt – Wofür brauchen wir die Väter? Vater sein – wie geht das? Erwachsene schauen zurück, was haben sie als Kinder erlebet. Söhne reflektieren, welche Rolle spielte der Vater? Manche Männer kopieren das Verhalten des eigenen Vaters, andere machen genau das Gegenteil. Wie auch immer, es gibt meist eine gewisse Orientierung. Was aber, wenn es keinen Vater im Familienalltag gab? Martin Laue aus Leipzig ist ohne Vater aufgewachsen. Inzwischen hat er selbst einen Sohn, drei Jahre alt, die Tochter ein Baby. Martin ist in der Findungsphase, nach welchem Vorbild soll er agieren? Was ist das richtige für seine Kinder: gesellschaftliche Anforderungen oder dem eigenen Gefühlen und Wünschen zu folgen? Lieblos, kalt, traurig – Kindheit mit einem dominanten Vater Ric Barkawitz ist Ende Vierzig – längst den Kinderschuhen entwachsen.
    Aber seine Kindheit liegt mit einem langen Schatten über ihm: Sein Vater war ein hochrangiger Mitarbeiter bei der Staatssicherheit. Das Aufwachsen mit Verboten, Lügen, Kälte – Ric fällt es nicht leicht das abzuschütteln. Am Ort seiner Kindheit, im sächsischen Döbeln, spricht er davon, weshalb er als Kind das Verhalten seines Vaters nicht in Frage stellte, wie er wegen seines Vaters Sippenhaft erfuhr und wie er selbst versucht seinen Kindern ein besserer Vater zu sein.
    Vater, Vater, Kind – ganz normal und doch anders Für André und Stefan stand schon immer fest – sie wollen Kinder haben. Das Paar entschied sich ein Pflegekind aufzunehmen. Sie wollten Vater sein, Ihre Liebe und Fürsorglichkeit weitergeben, erleben, wie „ihr“ Kind erwachsen wird. Wichtig war ihnen aber auch, dass sie einem Kind aus problematischen Verhältnissen ein Zuhause geben können. 2009 kam John-Luka zu ihnen, ein zweijähriger Junge. Als er bei seinen beiden Vätern einzieht, konnte er gerade mal zwei Worte sprechen.
    Heute ist John-Luka ein aufgeschlossener Teenager. Er findet nicht alles cool, was seine Väter machen – aber er vermisst nichts. Neue Väter 2.1 Wie sind sie, die Väter des 21.Jahrhunderts? Sind sie Patriarchen und Familienoberhaupt? Sind sie hart oder gefühlsbetont? Eine Rolle für sich zu finden war für den Mann von heute scheinbar nie schwieriger. Vielfältig und offen existieren unterschiedlichste Rollenmodelle in unserer Gesellschaft. Eine Chance sich als Vater neu zu erfinden? Oder ein zwang sich in eine Rolle zu begeben, die man(n) so nicht möchte? Väter haben die Qual der Wahl. Für welche Rolle entscheidet sich der Vater 2.1? (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 29.04.2021MDR
  • Folge 5
    Hat die Wende Glück gebracht? Geschichten aus drei Jahrzehnten Drei Jahrzehnte ABM – wenn der zweite Arbeitsmarkt die einzige Alternative ist Ein halbes Leben – dreißig Jahre lang – beschäftigt immer nur am zweiten Arbeitsmarkt. Das klingt unrealistisch, entspricht aber tatsächlich dem Berufsleben von Martina Müller. Sie lebt 22:40 Nah dran – Das Magazin für Lebensfragen i a e f Hat die Wende Glück gebracht? Geschichten aus drei Jahrzehnten Drei Jahrzehnte ABM – wenn der zweite Arbeitsmarkt die einzige Alternative ist Ein halbes Leben – dreißig Jahre lang – beschäftigt immer nur am zweiten Arbeitsmarkt.
    Das klingt unrealistisch, entspricht aber tatsächlich dem Berufsleben von Martina Müller. Sie lebt in Polleben, Sachsen-Anhalt. Die gelernte Facharbeiterin für Betriebsmess-, Steuerungs- und Regeltechnik verlor nach dem Ende der DDR ihren Arbeitsplatz, musste als ABM die Firma, in der sie gearbeitet hatte, abwickeln. Und seitdem fand sie keine unbefristete Anstellung mehr auf dem ersten Arbeitsmarkt. Martina hat Schule und Lehre mit sehr guten Noten abgeschlossen – ist ausgebildete Facharbeiterin, hat sich über das Arbeitsamt weiterbilden lassen und sogar noch mal einen Abschluss als Werbefachfrau gemacht.
    Nichts hat geholfen, ihre berufliche Karriere beschränkte sich auf ABM, Bundesfreiwilligenjahr und Praktika. Die Geschichte einer Frau, die pragmatisch die Ärmel hochkrempelt, zupackt und mit 60 Jahren den Traum von einer unbefristeten Festanstellung nicht aufgegeben hat. Vom LPG-Mitarbeiter zum Vorstandsvorsitzenden Unmittelbar nach dem Mauerfall, im Winter 89, wollte keiner mehr Ostkartoffeln.
    Die LPG „Lenin“ in Oettersdorf bei Schleiz blieb auf ihren Erdäpfeln sitzen – 100 Kilo für 3 Mark. Ein Tiefpunkt. Harald Berger ist studierter Landwirt und arbeitete damals noch nicht lange in der LPG. Er war jung und konnte zupacken. Verstand, wie die Menschen auf dem Dorf, in dem er selbst aufgewachsen war, tickten. Er weiß: Die Natur kennt keine Pausentaste. Existenzsorgen – eigentlich ist dafür keine Zeit in der Landwirtschaft. Die politische Wende erlebt er für die DDR-Landwirtschaft als einen gewaltigen Umwandlungsprozess bei laufendem Betrieb.
    Nicht alle haben das durchgehalten. In den 4.300 Betrieben mit maroden Ställen, Maschinen und zu viel Personal ist von Wettbewerbsfähigkeit keine Spur. Als die Importprodukte den Markt überschwemmen, werden ostdeutsche Bauern ihre Produkte nicht mehr los. Neue Ideen waren gefragt, damit das alte weiter Bestand haben würde. Harald Berger wurde mit Anfang 30 LPG-Vorsitzender, kurze Zeit später ging der Betrieb in einer Aktiengesellschaft auf, der er heute vorsteht. Ob er sich noch mal für die Landwirtschaft entscheiden würde, dass weiß er nicht.
    Heute empfindet er wieder mangelnde Wertschätzung seiner Arbeit und dessen, was er und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgebaut haben. Die Landwirtschaft steht vor einem gewaltigen Umbruch – den will er diesmal nicht mitgestalten. Plötzlich Direktorin – Wie Schule durch den Umbruch gesteuert wird Unserer Autorin Claudia Gründer ist Ende der 80er eingeschult worden. Diese Zeit ist ihr in besonderer Erinnerung geblieben. Weil ihre Schule – wie sie selbst – ABC-Schütze in einem neuen politischen System war.
    Eine Frau ist für sie damals prägend: ihre Schuldirektorin Monika Pölitz. Claudia war Zweitklässlerin und wie alle Schüler von dem plötzlichen Umbruch im Schulsystem direkt betroffen. Die Lehrerin und neue Schulleiterin Monika Pölitz war ein Anker für die Kinder. Ruhig und gelassen manövrierte sie die Mädchen und Jungen durch die neue Zeit. Dabei war die Herausforderung für Monika Pölitz schwer: sie war unsicher, ob sie ihre Aufgabe meistern würde. Denn bisher war sie Lehrerin in der sozialistischen Volksbildung, der Job als Direktorin in dem neuen Bildungssystem der Bundesrepublik, von dem sie nicht viel wusste, völliges Neuland.
    Heute – 30 Jahre danach treffen sich Schülerin und Direktorin in der Schule. Verlorene Generation? Er war sechs Jahre alt, als die DDR Geschichte wurde. Tilman Löser erinnert sich, dass es seine Mutter damals sehr traf: Verlust von Vertrautem, ein neues Land, ein neues Leben – es war holprig, den neuen Weg zu finden. In dieser Zeit der Neuorientierung hatte sie für die Kinder nur wenig Kraft.
    Sie waren behütet, spürten aber die Unsicherheit der Eltern. Aufbruchsstimmung versus Existenzangst – einerseits die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes und auf der anderen Seite plötzlich ungeahnte Chancen und Möglichkeiten. Dableiben oder weggehen? Welche Chance ergreifen? Das Leben musste neu aufgestellt werden damit die Familie, die Kinder eine Zukunft hatten. Für die Mutter eine schwere Zeit. Für den Sohn ein Erlebnis, das ihn geprägt und stark gemacht hat. Doch stark sein konnte er nur, nachdem er seine Wurzeln wiedergefunden hatte. Für ihn steht heute fest: Seine ostdeutsche Prägung macht ihn aus. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 27.05.2021MDR
  • Folge 6
    Wird Armut vererbt? Maria und Marian Wörfel aus Jena und ihr Sohn Adrian sind das Sparen gewohnt. Maria macht momentan eine Ausbildung, Marian ist in Elternzeit. Die beiden bekommen aufstockend Hartz IV. Maria weiß, wie es ist, jeden Cent zwei Mal umdrehen zu müssen. Ihre Eltern hatten sehr wenig Geld, das Mädchen wuchs auf mit dem Wissen: Bedürfnisse stehen hinten an, es gilt wenig zu wollen. Hobbys, Bildung, Kultur – vieles bleibt auf der Strecke, wenn das Geld fehlt. Maria und Marian wollen es eigentlich besser machen – aber wann die beiden eine solide finanzielle Grundlage haben, um sich ihren Traum von einem Leben jenseits des Existenzminimums zu erfüllen, wissen sie nicht.
    Babys in der Armutsfalle Kinder zu bekommen erhöht das Risiko, arm zu werden. Das ist traurig, aber in unabhängigen Studien belegt. Überforderung, Hilflosigkeit, prekäre soziale Verhältnisse, Arbeitslosigkeit, alleinerziehend: Es braucht nicht viel, um in eine scheinbar aussichtslose Situation zu kommen. Das Projekt „Babylotsinnen“ in Mühlhausen will dagegen ansteuern. Die Mitarbeiterinnen helfen den Müttern. Sie fangen sie auf in ihrem Alltag mit den Babys, geben Hilfe zur Selbsthilfe.
    Sie erklären, wo die Frauen Unterstützung bekommen, wenn das Geld knapp wird, welche Anträge auszufüllen sind und wo es auch mal Dinge kostenlos gibt. Eine simple Idee mit großer Wirkung. Leben mit Hartz IV Gisela und Joachim Köpke aus Meißen haben die Hoffnung aufgegeben, dass sie nochmal eine feste Anstellung finden, eine regelmäßige Arbeit, die ein solides Einkommen sichert. Die beiden müssen von Hartz IV leben. Das bedeutet: kein Geld zum Sparen, keine Rücklagen für Notfälle; sie Leben von der Hand in den Mund. Wie verändert es das Leben, wenn die Zukunft eine Sackgasse ist? Auch die Rente wird ihre Lage nicht bessern.
    Für „Nah dran“ geben Sie Einblick in ein Leben in Armut. Letzter Ausweg Schuldnerberatung Felix Öser ist Schuldnerberater. Er arbeitet bei der Arbeiterwohlfahrt im erzgebirgischen Schwarzenberg. Er arbeitet gerne in seinem Beruf, ist er doch für viele ein rettender Engel in der größten Not. Doch sein Mühen und seine Hilfen sind nutzlos, wenn er auf erbarmungslose Schuldner trifft. Sein Beruf ist es, für beide Seiten – Gläubiger und Schuldner – eine Lösung zu finden. Doch der Alltag zeigt, wie schwierig das ist.
    Jede Geschichte ist eine andere und nicht jeder Schuldner ist verständnisvoll. Die Schicksale seiner Klienten berühren Felix Öser immer wieder. Schafft er es, sich damit nicht selbst zu belasten? Arm durch Krankheit Nach einigen wirtschaftlichen und privaten Niederlagen wollte er einen Neuanfang: Axel Lerche zog einen Schlussstrich unter sein altes Leben und startete in einer fremden Stadt, hunderte Kilometer entfernt von seinem früheren zu Hause, neu durch. Neuer Job, neue Wohnung, neue Freunde. Doch dann kam der Krebs, der Verlust der Arbeit, neue Schulden, Wohnungslosigkeit. Wird Axel Lerche eine Chance auf ein neues Leben haben? (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 24.06.2021MDR
  • Folge 7
    Es ist Sehnsuchtsort jedes Menschen: Das Paradies. Doch was ist das überhaupt? Ein Ort, ein Zustand oder ein Traum, dem wir hinterherjagen? Die irdischen Paradiese sind vergänglich und das himmlische in diesem Leben unerreichbar. Warum also strebt jeder Mensch nach seinem Paradies auf Erden? Nadja Storz erzählt von Frauen und Männern, die Paradiese hüten, bauen und bewahren. In Gemeinschaft leben auf dem Land Sie sind knapp 20 junge Leute: in Pehritzsch nahe Leipzig wohnen sie seit fünf Jahren zusammen auf einem alten Bauernhof. Der Glaube verbindet sie, aber ihre Gemeinschaft geht weit darüber hinaus.
    Nachhaltig leben, Dinge reparieren, mit anderen Menschen aus dem Dorf Projekte stemmen, Gäste willkommen heißen – das alles ist ihnen wichtig. Aber kann das gut gehen? Jeden Tag zusammen essen, beten und nachhaltig leben? „Nah dran“ am Alltag eines ungewöhnlichen Wohnprojekts. Ein tausendjähriger Dom Wer heute durch Merseburg geht, trifft unweigerlich auf ein Bauwerk, das über 1.000 Jahre Geschichte in sich trägt. Der Dom St. Johannes und St. Laurentius wurde im Jahr 1021 geweiht. Was birgt er in sich? Welche Schätze, Schriften und Kunstwerke zeigen uns heute die Bedeutung dieses Gotteshauses? Geschichten von Menschen, die die Schätze des Merseburger Doms und seine Geschichte hüten und bewahren.
    Ordensleben 2.0 Selbst Youtube ist für sie kein Problem: die vier Brüder des Magdeburger Prämonstratenser-Ordens gehen mit der Zeit. Sie wollen Teil der Gesellschaft sein und ihre Erfahrungen und Werte einbringen. Dort, wo schon vor 900 Jahren Prämonstratenser lebten, wird heute wieder ein Kloster gebaut. Mitten in Magdeburg, in einer Stadt mit etwa drei Prozent Katholiken – welchen Stellenwert kann Kirche hier einnehmen und wie wird sich das auf die Stadt auswirken? „Nah dran“ besuchte die Prämonstratenser.
    Eine Geschichte von Vergangenheit und Zukunft. Das Paradies gefunden Auf der Bundesgartenausstellung in Erfurt bekommt man eine Ahnung davon, wie er aussehen könnte, der Garten Eden. In der mittelalterlichen Peterskirche, die dem Berg mitten in der Stadt seinen Namen gibt, erwartet den Besucher eine Ausstellung, die ihn in eine Welt jenseits des Irdischen entführt. Gerade in Zeiten, in denen das gewohnte Leben eingeschränkt ist, sehnen sich die Menschen nach Harmonie, nach Schönheit, nach Ruhe. „Nah dran“ sprach mit dem Kunsthistoriker Franz Nagel, einem Fachmann fürs Paradies. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 30.09.2021MDR
  • Folge 8
    Wie Protestanten und Katholiken zueinander finden Papst Franziskus ist auch bei vielen evangelischen Christen beliebt und Katholiken mögen Johann Sebastian Bach. Aber vor allem: Alle glauben an denselben Gott. Von außen betrachtet überwiegen die Gemeinsamkeiten. Was also trennt die beiden Konfessionen eigentlich noch? „Nah dran“ mit Geschichten vom großen Ganzen und dem kleinen Unterschied. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 28.10.2021MDR
  • Folge 9
    Die Angst der Helden: Von ihrem Mut hängen Menschenleben ab: Die Feuerwehr ist in vielen Notlagen Retter, neben Bränden auch bei schweren Unfällen, Hochwasser, Sturmschäden. Die Männer und Frauen haben aber selbst auch Ängste. Mit „Nah dran“ sprachen die Kameraden und Kameradinnen der Freiwilligen Feuerwehr Zörbig darüber. Darf man das überhaupt so empfinden und gehen Ängste im Laufe der Jahre vielleicht weg?
    Angst gemacht: Eigentlich sind sie keine ängstlichen Menschen: Lokalpolitiker stehen an vorderster Front, haben Kontakt zu den verschiedensten Interessengruppen, suchen die Diskussion und den Austausch. „Nah dran“ stellt zwei vor, die diesen Mut, das Engagement und das Vertrauen inzwischen verloren haben. Da ist zum einen Markus Nierth, beschimpft und bedroht in seinem früheren Amt als Bürgermeister von Tröglitz. Und da ist zum anderen Annalena Schmidt, ehemalige Stadträtin in Bautzen. Sie hat der Stadt den Rücken gekehrt, während Markus Nierth weiter in Tröglitz lebt. Wie hat die Angst vor dem Hass beide verändert? Und kann es für sie einen Weg zurück in die Politik geben? Wohin mit der Angst? Oft ist es hilfreich, aussprechen zu können, welche Ängste man hat.
    Doch dafür braucht es Zuhörer, echte Zuhörer. Jemanden, der einen ernst nimmt, nachfragt und Zeit für lange Gespräche hat. Selbst dem Partner erzählen viele Menschen nichts von ihren Ängsten, sei es aus Mangel am Interesse des Gegenübers oder auch aus eigener Scham. Die Telefonseelsorge bietet hier eine Möglichkeit, erzählen zu können. So lange man möchte. „Nah dran“ traf Anette Carstens, die in Magdeburg Leiterin der Telefonseelsorge ist. Sie weiß, sehr viele Menschen haben Ängste und sind froh, dass ihnen jemand zuhört.
    Die Angst vor dem Tod: Der Tod ist ein Thema, über das viele Menschen ungern sprechen. Und doch ist er allgegenwärtig, die Auseinandersetzung damit ist schwer zu umgehen. Dabei stellen sich vielen Fragen: Wie gehe ich mit dem Tod um? Was sage ich einem Menschen, der einen geliebten Menschen verloren hat? Wie sage ich einem Menschen, dass er sterben wird? Wie rede ich mit Menschen; die mir nah stehen, über den Tod? Die Angst vor dem Tod kann sprachlos machen. „Nah dran“ hat Menschen getroffen, die den Tod vor Augen haben und keine Angst haben darüber zu reden. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.11.2021MDR

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