17 Jahre lang war Wolfgang Wenger Leiter der Pressestelle der Münchner Polizei, die der Öffentlichkeit stets die wichtigsten Fakten und Informationen zu großen Einsätzen und aufsehenerregenden Verbrechen präsentierte. Nach 40 Dienstjahren ist der Kriminaloberrat nun seit kurzem im Ruhestand. Wolfgang Wenger trat sein Amt in den 90er Jahren zu einer Zeit an, in der eine Skandalserie die Münchner Polizei in Verruf brachte: Polizeibeamte verübten brutale Übergriffe auf Wiesnbesucher, Kollegen kündigten Razzien im Rotlichtbezirk Ottobrunn gegen Liebesdienste an, betrunkene Beamte feuerten nach Dienstschluss auf ein Foto des Dienststellenleiters über 30
Schüsse ab, und eine Kollegin erschoss in vermeintlicher Notwehr ihre Brüder. Für Wenger war der Einstieg also nicht einfach, aber er erkannte, dass eine moderne Polizeiarbeit nur mit offensiver Pressearbeit und bürgernaher Öffentlichkeitsarbeit gelingen kann. Unter diesem Vorsatz hält die Münchner Polizei – als einzige in ganz Deutschland – täglich eine kleine Pressekonferenz ab. Im Gespräch mit Andreas Bönte erfahren die Zuschauer unter anderem, welche Mitteilung für ihn die schwerste in all den Jahren war, wie die Arbeit als Überbringer von Fehlern war und wie es dem Kriminaloberrat im Ruhestand nun geht. (Text: Bayerisches Fernsehen)
Deutsche TV-PremiereMo. 09.11.2015Bayerisches Fernsehen