Flossenbürg war einst ein kleines Dorf im Oberpfälzer Wald mit mittelalterlicher Burgruine. Nach der Machtübernahme errichteten die Nationalsozialisten unter anderem wegen der hohen Granitvorkommen und deren Wert für die NS-Bauprogramme ein Konzentrationslager in Flossenbürg. Anlässlich der Befreiung des Lagers vor 70 Jahren spricht Andreas Bönte mit Dr. Jörg Skriebeleit, dem Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Am 23. April 1945 erreichte die US-Armee Flossenbürg und befreite rund 1.500 Menschen aus dem Konzentrationslager; die meisten Häftlinge befanden sich zu dieser Zeit bereits auf den Todesmärschen, auf denen unzählige Menschen ermordet wurden oder an Entkräftung
starben. Im Dezember 1999 übernahm Dr. Jörg Skriebeleit die Leitung der KZ-Gedenkstätte. Ein nach dem Krieg auf dem Gelände angesiedelter Industriebetrieb verschwand, dafür wurde ein Dokumentations- und Forschungszentrum geschaffen und zwei Dauerausstellungen mit umfangreichen Informationen zur Geschichte des Lagers und dessen Nachwirkungen eröffnet. In der „Nachtlinie“ spricht Dr. Jörg Skriebeleit über die Frage, warum die Aufarbeitung der Geschichte Flossenbürgs viele Jahre beanspruchte, und wie sich die öffentliche Kultur des Erinnerns und Gedenkens an die Opfer des NS-Terrors in den letzten Jahren und durch die Gedenkstätte Flossenbürg verändert hat. (Text: Bayerisches Fernsehen)
Deutsche TV-PremiereMo. 20.04.2015Bayerisches Fernsehen