Meine Freiheit, meine Grenzen Folge 7: Die Pflegerin vom anderen Ende der Welt
Folge 7
7. Die Pflegerin vom anderen Ende der Welt
Folge 7
Yuliana Barron Cochachin ist 31 Jahre alt und hat einen fünfjährigen Sohn. Drei Jahre sind nun schon vergangen, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hat. Er lebt mit der restlichen Familie in Yulianas Heimatland Peru. Sie jedoch hat sich entschieden, in einem Seniorenheim im thüringischen Nordhausen zu arbeiten. Was treibt eine junge Frau 11.000 Kilometer weit, um als Pflegehilfskraft zu arbeiten? In ihrer Heimat stößt die junge Peruanerin trotz Ausbildung als Krankenschwester an ihre Grenzen. Es gibt kaum Arbeit und wenn doch, dann reicht das Geld gerade zum Überleben. Yuliana nimmt sich die Freiheit und verlässt ihre Heimat nach Europa. Über dubiose Arbeitsvermittlungsfirmen strandet sie erst in Spanien, dann in
Deutschland. Sie arbeitet ohne Pause, ständig an ihrer Belastungsgrenze. Nach jahrelanger Odyssee scheint sie im thüringischen Nordhausen endlich angekommen: Eine Stelle als Pflegehilfskraft, eine kleine Wohnung und Geld, das sie ihrem Sohn schicken kann. Doch der Preis, den sie dafür zahlt, ist groß. Ihr Kind kennt sie kaum und die fremde Sprache fällt ihr schwer, die Senioren auf Arbeit verstehen sie oft nicht. Deswegen nimmt sie tagtäglich die doppelte Belastung auf sich: Vormittags besucht sie einen Integrationskurs, um besser Deutsch zu lernen und so vielleicht einen besseren Job im Seniorenheim zu bekommen. Ob das gelingt, ist ungewiss. Klar ist aber, Yuliana will bleiben. (Text: mdr)