Ist Fernsehen Kaugummi fürs Gehirn, oder brauchen auch schon Zehnjährige eine eigene ‚Flimmerkiste‘? Werden Kinder ausgegrenzt, wenn man sie strikt mit Bio und Fair Trade ernährt, oder sollte man ihnen frühzeitig einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln beibringen? Die zweifache Mutter Susan aus Berlin kauft, was ihr ‚über den Weg läuft‘. Gegessen wird, was schmeckt, und Süßigkeiten erlaubt sie dem zehnjährigen Vincent jederzeit. Virginie aus Leipzig dagegen besorgt Lebensmittel in normalen Supermärkten gar nicht mehr. In ihre ebenfalls zehnjährige Tochter Anna hat die 40-jährige
Teilzeit-Nachhilfelehrerin vollstes Vertrauen. So darf die Schülerin selbstständig den Kochlöffel schwingen und zu ihren fast täglichen Musikstunden ist sie allein unterwegs. Diverse Pflichten, Regeln und eine feste Struktur bestimmen ihren Alltag. Anders bei der 41-jährigen Susan: Bevor sich die Hausfrau selbst Ängsten aussetzt, zieht sie es vor, Vincent und seine 15-jährige Schwester Arabella zu chauffieren. Ihr zehnjähriger Sohn muss im Haushalt nicht mithelfen, und überhaupt hält Susan wenig von Ge- und Verboten. Autoritäre Öko-Mutter versus ängstliche Toleranz-Mama – welcher Erziehungsstil setzt sich durch? (Text: VOX)