Meilensteine der Naturwissenschaft und Technik Folge 72: Joseph Fraunhofer und die Spektrallinien
Folge 72
72. Joseph Fraunhofer und die Spektrallinien
Folge 72
Joseph von Fraunhofer macht 1814 ein Experiment, das noch heute die Astrophysik beeinflusst. Der Optiker untersucht, wie ein Glasprisma das Sonnenlicht bricht. Dabei entdeckt er im Regenbogenlicht schwarze Linien. Mithilfe dieser Spektrallinien kann Fraunhofer die Qualität von Glaslinsen messen und verbessern. Sein Unternehmen baut nun Fernrohre von bisher unerreichter Präzision, darunter Teleskope für Sternwarten. Fraunhofer erforscht jedoch nicht, wie die Linien entstehen. Robert Bunsen und Gustav Kirchhoff folgern 1860, dass chemische Elemente auf der Sonne bestimmte Lichtfarben schlucken. So gelangt
dieses Licht nicht zur Erde und wir sehen schwarze Lücken im Sonnenspektrum. Mit dieser Theorie identifizieren Forscher die chemischen Elemente auf der Sonne. Fraunhofers Spektrallinien verraten aber noch mehr: Aus den Linien im Sternenlicht können Astrophysiker berechnen, ob sich ein Stern auf die Erde zu- oder von ihr wegbewegt. So erkennt Edwin Hubble 1929, dass sich das Universum ausdehnt. Der Film zeichnet Fraunhofers Karriere nach und dokumentiert die Entdeckung der Spektrallinien. Er erklärt, wie die Linien entstehen und warum sie die Geschichte des Universums offenbaren. (Text: arte)