Folge 449

  • Fracking in Deutschland – Rettung aus der Energiekrise oder Risiko?

    Folge 449
    In deutschen Böden lagern Billionen Kubikmeter Gas – genug, um das Land zwei Jahrzehnte zu versorgen. Mit Fracking kann der Schatz gehoben werden. Besteht dabei Gefahr für Mensch und Natur? Auf der Suche nach einem Ausweg aus der Energiekrise gibt Deutschland Milliarden Euro für Fracking-Gas aus anderen Ländern aus. Deutschland lehnt diese Technik im eigenen Land ab. Dabei ist Fracking längst beherrschbar, sagen Bohrexperten. Beim Fracking wird eine Mischung aus Wasser, Sand und Chemikalien mit hohem Druck in ein Bohrloch gepumpt.
    Über die in tiefen Gesteinsschichten entstehenden Risse, die „Fracs“, wird das Erdgas herausgepresst. Umweltverbände lehnen das Verfahren ab, weil das Grundwasser belastet werden könnte, Erschütterungen im Boden drohen und der Flächenverbrauch hoch ist. Seit 2017 ist die Fracking-Methode in Deutschland verboten. Durch die Energiekrise kommt nun neue Bewegung in die Diskussion. Prof. Moh’d Amro, Direktor des Instituts für Bohrtechnik und Fluidbergbau an der TU Bergakademie Freiberg, hält Fracking mittlerweile für sicher: „Ich betrachte die Frack-Technologie nicht als Risikotechnologie.
    Das ist eine sichere, wissenschaftlich etablierte Technologie.“ Auch die „Expertenkommission Fracking“ der Bundesregierung stellt fest, dass sich die Umweltrisiken mittlerweile minimieren lassen. Die
    sechs Wissenschaftler haben sich das sensible Thema vier Jahre lang angesehen. Ihre Erkenntnis: Die Technik zur Erschließung von Schiefergas hat sich deutlich weiterentwickelt. Doch das Thema ist emotional aufgeladen. Martin Busch von der Bürgerinitiative „Walle gegen GasBohren“ kämpft seit Jahren gegen die Gasförderung in Niedersachsen.
    Dort sind die größten Gasvorkommen Deutschlands zu finden. Vom Fracking wollen er und seine Mitstreiter erst recht nichts wissen. Sie befürchten Schäden für Trinkwasser, Gesundheit und Klima. Wie Martin Busch lehnt das Gros der Deutschen die Methode ab. Aber angesichts der Energiekrise stellt sich die Frage neu: Sollen wir das Fracking-Verbot in Deutschland aufbrechen, um unabhängig von Russland zu werden? Wäre Fracking im eigenen Land nicht naheliegender und glaubwürdiger, als gefracktes Gas aus den USA über die Weltmeere zu uns zu transportieren? Oder ist Gasförderung sowieso eine „fossile Sackgasse“, wie Fracking-Gegner behaupten? Die „makro“-Dokumentation „Tiefe Risse – Der Streit um Erdgas-Fracking“ zeigt ein gespaltenes Land.
    Die Autoren erklären, wie Fracking funktioniert, sprechen mit Bohrexperten, Wissenschaftlern und Anwohnern, treffen Befürworter und Gegner, besuchen eine britische Fracking-Region und legen dar, welche Chancen und Risiken mit der Fördermethode verbunden sind. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.03.20233sat

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So 02.04.2023
06:29–06:59
06:29–
Di 28.03.2023
22:25–22:54
22:25–
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