makro Folge 403: Südtirols Apfelrebellen: Zoff in Europas Obstgarten
Folge 403
Südtirols Apfelrebellen: Zoff in Europas Obstgarten
Folge 403
Äpfel sind ein zentraler Wirtschaftsfaktor für Südtirol. Doch gegen die mächtige Apfelindustrie formiert sich Widerstand. Die Gemeinde Mals macht mobil gegen den Einsatz von Pestiziden. Die Apfelrebellen haben Erfolg: Per Volksabstimmung wurde 2014 der Pestizideinsatz auf den Obstplantagen im Gemeindegebiet verboten. Doch viele Bauern wollen an der konventionellen Landwirtschaft festhalten. Nur so bleibe Südtirols Exportschlager erfolgreich. Südtirol gilt als größtes zusammenhängendes Apfelanbaugebiet in Europa. Zehn Prozent der gesamten Apfelernte in der EU kommen von dort. Das sind fast eine Million Äpfel pro Jahr mit einem Umsatz von etwa 600 Millionen
Euro. Zugleich steht Italiens nördliche Provinz an der Spitze des Pestizideinsatzes in Europa: Bis zu 20-mal im Jahr werden die Plantagen bespritzt. Selbst Biolandwirte finden das Gift auf ihren Feldern und sind alarmiert. Man habe alles im Griff, sagen dagegen die Apfelbauern und schrecken nicht davor zurück, Kritiker zu verklagen. Doch die Apfelrebellen wollen nicht klein beigeben. Der Streit schlägt mittlerweile Wellen in ganz Europa. Sehr zum Erschrecken der Südtiroler Tourismusmanager, die ihre Landschaft als makelloses Naturidyll vermarkten wollen. „makro“ über das große Geschäft mit Äpfeln und den Widerstand einer kleinen Bürgerbewegung. (Text: 3sat)