Die Sojabohne hat Wachstumsraten wie kaum eine andere Nutzpflanze der Welt. Sie steckt in Schokolade, in Treibstoffen und in Tierfutter. Das hat gravierende Folgen für Mensch und Umwelt. Den Preis zahlen vor allem die Bewohner in den Anbaugebieten. Für profitable Nutzflächen in Brasilien werden Urwälder abgeholzt und Menschen vertrieben. Hinzu kommt, dass die meisten Sojabohnen aus den Hauptanbaugebieten gentechnisch verändert sind. Rund die Hälfte der weltweiten Sojabohnenernte stammt aus Südamerika. Größter Importeur ist China, was vor allem mit dem
Fleischhunger der gewachsenen Mittelschicht zusammenhängt. Doch nicht nur in China, auch in Deutschland ist Soja die Wunderbohne der Fleischindustrie. Ohne den hohen Grad an Eiweiß, der in Soja steckt, wäre die Massentierhaltung kaum denkbar. Neben Eiweiß enthält Soja aber auch viele Kohlehydrate, Mineralstoffe und Fett: Diese Vielseitigkeit macht die Bohne als Nahrungs- und Industrieprodukt so beliebt. Um sich von Importen aus dem Ausland unabhängiger zu werden, bauen auch in Deutschland immer mehr Landwirte Sojabohnen an. (Text: 3sat)