Die Lage in Venezuela spitzt sich zunehmend zu. Grund dafür ist die schon seit drei Jahren andauernde Versorgungskrise. Zudem verzeichnet das Land derzeit die höchste Inflation der Welt. Vor allem Lebensmittel und Medikamente, die importiert und in Dollar bezahlt werden müssen, sind kaum noch zu bekommen. Antibiotika, Diabetes- und Epilepsie-Medikamente sind bereits knapp. Die Kindersterblichkeit ist deutlich angestiegen. Auf Müllkippen in Caracas suchen Menschen nach Essensresten. Dabei ist Venezuela eigentlich ein sehr reiches Land – es gehört zu den Ländern mit den größten Erdölvorkommen. Doch der Sozialismus des 21. Jahrhunderts hat die Menschen arm gemacht. Wegen der Bedienung milliardenschwerer
Auslandsschulden und dem niedrigen Ölpreis lahmt die Wirtschaft. 2016 brach die Wirtschaftsleistung um 18 Prozent ein. Die Importe sind auf ein Drittel des früheren Niveaus eingebrochen. Das Land steht vor dem Staatsbankrott. Präsident Nicolas Maduro reagiert autoritär und erregt zunehmend den Unmut der Bevölkerung. Bei Massenprotesten gegen die Regierung des Sozialisten kamen seit April etwa 37 Menschen ums Leben. Hunderte wurden ins Gefängnis gebracht. Schlägergruppen sollen auf Demonstranten angesetzt worden sein und schreckten nicht davor zurück, auf diese Menschen zu schießen. Jetzt will der Präsident seine bröckelnde Macht durch eine Verfassungsänderung stabilisieren. (Text: 3sat)