Zehn Milliarden Menschen müssen 2050 ernährt werden. Eine riesige Aufgabe – und ein Riesengeschäft. Saatgut ist dabei ein entscheidender Faktor. Muss es genverändert und hocheffizient sein? Oder eher divers und angepasst? Monsanto, der größte und umstrittenste Saatguthersteller, hat das Übernahmeangebot von Bayer, dem zweitgrößten Chemiekonzern, angenommen. Das Ziel: die industrielle Landwirtschaft weiterzuentwickeln. Auch andere Saatgut- und Chemiegiganten planen Zusammenschlüsse und könnten bald den Markt bestimmen. Die Frage nach der „richtigen“ Saat scheidet die Geister. Da ist einmal die Auseinandersetzung um die Gentechnik: Inwieweit soll, darf, muss sie bei der Saatgutherstellung erlaubt sein? Während die großen Player genau damit ihr Geschäft
machen, halten „Saatgutaktivisten“ das für einen falschen Weg. In der Universität von Den Haag findet aktuell ein „Tribunal“ statt, bei dem zahlreiche Aktivisten-Gruppen Monsanto des „Ökozids“, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und der Ausbeutung von Landwirten bezichtigen. Gleichzeitig wird andernorts ein neues, effizienteres Verfahren bei der Gentechnik ausprobiert: Die „Genschere“ Crispr/Cas9 eröffnet neue Möglichkeiten bei der Pflanzenmanipulation. Für deren Möglichkeiten interessieren sich unter anderen Google und Bill Gates. Auch bei der Frage, ob es Patente auf Saaten oder sogar Pflanzen geben darf, beziehen Befürworter und Gegner unversöhnliche Positionen. Wie sollen Alle satt werden? Dieser Frage geht das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ nach. (Text: 3sat)