Das Königreich Saudi-Arabien hat ein Problem – sein rasantes Bevölkerungswachstum. 60 Prozent der Saudis sind jünger als 20 Jahre, 40 Prozent von ihnen haben keinen Job. Selbst die märchenhaften Reichtümer, die die Herrscherfamilie mit den Ölvorkommen anhäuft, würden nicht ausreichen, um die Heerscharen junger Menschen zu versorgen. Wirtschaftsexperten haben errechnet, dass das Königshaus jedes Jahr gut 200.000 neue Jobs schaffen müsste, um die Arbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen. Die Herrscher der Al-Saud-Familie haben dafür nicht nur eine neue Prestige-Universität
errichtet, an der sogar die strenge Geschlechtertrennung aufgehoben wurde – mitten in der Wüste entstehen zudem komplett neue Städte, in denen sich junge Unternehmer ansiedeln sollen, um an Saudi-Arabiens technologischer Zukunft zu basteln. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ will wissen: Wie ernst meint es Saudi-Arabien mit der Privatwirtschaft? Kann ein Land, in dem Ultrareligiöse den Frauen sogar das Autofahren verbieten, in dem die Königsfamilie und die mächtigen Geistlichen von der Bevölkerung absoluten Gehorsam verlangen, Privatinitiative entwickeln? (Text: 3sat)