Lust aufs Land – Bayerische Hofgeschichten Staffel 6, Folge 6: Einer für alle, alle für einen
Staffel 6, Folge 6
33. Einer für alle, alle für einen
Staffel 6, Folge 6 (45 Min.)
Ob sie als Quereinsteiger einen gepachteten Hof zu einem florierenden Familienbetrieb ausbauen oder nach einem Schicksalsschlag alle mit anpacken und gemeinsam das Überleben des elterlichen Hofes sichern – Bayerns Landwirte und Landwirtinnen lieben ihren Job von und mit der Natur. „Lust aufs Land“ erzählt von ihren Zielen, Träumen, aber auch Herausforderungen, die sie meistern müssen, um ihre Betriebe erfolgreich in die Zukunft zu führen. Manchmal muss sich einiges ändern, damit es weitergeht. Nahe dem Tegernsee haben sich am Boarhof zwei Quereinsteiger – ein Rettungssanitäter und eine Steuerfachfrau – mit ihren Kindern den Traum von einer außergewöhnlichen Landwirtschaft erfüllt. Zum Familienbetrieb gehören Markus und Maria Bogner sowie ihr Sohn Marinus und die beiden Töchter Anna und Sophia. Auf nur zehn Hektar Land wachsen hier etwa 450 Gemüse- und Obstsorten nach dem Prinzip der Permakultur. Dabei sind die Bogners keine Landwirte aus Tradition, sondern aus echter Leidenschaft. Denn sie sind nicht nur Quereinsteiger – ihren Boarhof haben sie weder geerbt noch gekauft, sondern gepachtet. Der Betrieb ist kerngesund: Schweine suhlen sich im Dreck, die Murnau-Werdenfelser leben auf der Weide nebenan, es gibt Gänse, Schafe, Hühner und Bienen. Markus
und Maria sind sich sicher, dass in ihrer Art der Landwirtschaft – kleinbäuerlich, experimentierfreudig und ökologisch – die Keimzelle für eine bessere Welt steckt. 2021 ist auch Tochter Sophia mit in den Familienbetrieb eingestiegen. Auch die Eltern von Simon Mondel waren Quereinsteiger und hatten ihren 50-Hektar großen Hof in Neustadt an der Aisch zunächst nur gepachtet, als sie ihn ab 1988 mit viel Leidenschaft und als Pioniere einer Landwirtschaft nach Demeter-Richtlinien aufgebaut haben. Doch 2017 stellte ein Schicksalsschlag ihr Lebenswerk infrage. Von einem Tag auf den anderen war für die ganze Familie nichts mehr wie zuvor. Vor allem nicht für Sohn Simon, der plötzlich mit 20 Jahren zum alleinigen Chef des Betriebs wird und ihn ordentlich umgekrempelt: mit Strohschweinen, Milchvieh und Ackerbau zur Futterproduktion. Vater Helmut ist nach einem schweren Autounfall schwerstbehindert und lebt bis heute als Pflegefall mit auf dem Hof. Mutter Beate hilft weiter tatkräftig mit und kümmert sich um den Hofladen. Und seit vier Jahren steht auch Simons Freundin Petra an seiner Seite. Im Gegensatz zu Simon wollte Petra nie Bäuerin werden, doch inzwischen ist der Hof für sie zur Heimat geworden. Ebenso wie die beiden kleinen, gemeinsamen Töchter Emelie und Liora. (Text: BR)