Liebe an der Macht Staffel 2, Folge 2: Margaret und Denis Thatcher
Staffel 2, Folge 2
5. Margaret und Denis Thatcher
Staffel 2, Folge 2 (45 Min.)
„Soll ich Sie nach Hause bringen?“ Mit dieser Einladung beginnt eine außergewöhnliche Beziehung – die zwischen der „Eisernen Lady“ und ihrem „braven Ritter“. Sie begegnen sich 1949 auf einer politischen Veranstaltung in dem kleinen Ort Dartford bei London zum ersten Mal: Die ehrgeizige, 24-jährige Margaret Roberts, jüngste Kandidatin der Konservativen Partei in England, und der zehn Jahre ältere, erzkonservative Denis Thatcher, ein wohlhabender Geschäftsmann aus London. Auf die Frage, ob es sich um Liebe auf den ersten Blick gehandelt habe, antwortet die Premierministerin später: „Gewiss nicht!“ Die Heirat mit Denis Thatcher war für die Kaufmannstochter Margaret Roberts der Aufstieg in die britische Oberschicht – mit Hilfe ihres Mannes wurde ihr Traum von einer Karriere in der Politik wahr. „Es war zwischen den beiden keine romantische Leidenschaft“, erzählt Tochter Carol, „aber Liebe und Loyalität waren die Säulen ihrer Ehe.“ Denis Thatcher bewunderte die Klugheit und Energie seiner Frau grenzenlos und war – nicht nur damals untypisch – bereit, sie
uneingeschränkt zu unterstützen. Als Gatte erwarb sich Denis allerdings während der elfjährigen Amtszeit seiner Frau einen Ruf, um den ihn kein männlicher Bewohner des Vereinigten Königreichs beneidete: ein Pantoffelheld, der widerspruchslos tat, was Maggie ihm auftrug. Margaret Thatcher – die Domina von der Downing Street. Für sie war Politik eine Art Krieg, aber sie führte ihn mit ihrer Handtasche, immer perfekt frisiert. Sie war autoritär, herzlos, machtbesessen und sie war eine Frau. Geschickt nutzte sie, dass sie umgeben war von gut erzogenen Männern der britischen Oberschicht, die sie mit ihrer Strategie schlicht aus dem Konzept brachte: Überzeugen, überreden, überrumpeln – und wenn das nicht half, kam eine Portion Sexappeal ins Spiel. Die Dokumentation von Petra Nagel und Annette Zinkant schildert das Innenleben dieser außergewöhnlichen Ehe, in der die Frau im Rampenlicht steht und der Mann ihr den Rücken stärkt. Es ist gleichzeitig das Portrait einer Karrierefrau, die so selbstbewusst wie keine andere befand, dass die Männerwelt für sie als Bühne gerade groß genug war. (Text: ARD)