Staffel 1, Folge 1–3

Staffel 1 von „Liebe an der Macht“ startete am 19.01.2004 in Das Erste.
  • Staffel 1, Folge 1 (45 Min.)
    Der Student Michail Gorbatschow lernte seine künftige Frau in Moskau bei einem Tanzabend im Klub der Universität kennen. Seine Freunde hatten ihn überredet mitzukommen, weil dort eine neue „tolle Biene“ aufgetaucht sei. Das war Raissa Titarenko, die an der philosophischen Fakultät studierte und dem Werben „Gorbatschows“ nur sehr zögerlich nachgab.
    Sie heirateten 1953 und blieben über 45 Jahre zusammen, bis Raissa im September 1999 in Münster starb. Die Gorbatschows waren in Russland politisch längst bedeutungslos geworden und dennoch nahm die ganze Welt Anteil an der Trauer und Hilflosigkeit von Michail Gorbatschow. „Wir zeigen wieder Achtung vor zwei Liebenden: Raissa und Michail“, schrieb die russische Zeitung Iswestija zum Tode von Raissa.
    Tatsächlich haben sowohl Michail als auch Raissa nie einen Hehl aus der Bedeutung gemacht, die ihre Beziehung zueinander für das Leben, aber auch die Politik spielte. Nicht erst auf dem Gipfel der Macht, sondern schon als junger Parteifunktionär in der Provinz machte Gorbatschow lange Waldspaziergänge mit seiner Frau, um ihren Rat zu hören: Vertrauen in einem Staat, in dem jeder einzelne überwacht wurde und in dem lautes Nachdenken den Untergang bringen konnte.
    Anders als alle anderen Generalsekretäre der Sowjetunion räumte Michail Gorbatschow seiner Frau, die auf eine eigene Karriere verzichtet hatte, einen selbstverständlichen Platz an seiner Seite ein. Und so wurde sie zur ersten und letzten First Lady der Sowjetunion: Im Westen bewundert, aber in ihrer Heimat auch von vielen abgelehnt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.01.2004Das Erste
  • Staffel 1, Folge 2 (45 Min.)
    „Nun hat der Alte noch einmal ungewollt Schlagzeilen gemacht, und zwar weltweit!“ schreibt eine Frau über ihren Mann. Der „Alte“: Erich Honecker. Seine Frau: Margot. Erich und Margot – das ist erst einmal eine unangenehme Affäre, die der sozialistischen Staatsraison widerspricht. Erich Honecker ist nämlich mit Edith Baumann verheiratet, als er 1950 mit Margot ein Verhältnis eingeht. Zu seiner Ehe mit Edith hat ihn die Parteiführung überreden müssen. Und dann ist ein Kind unterwegs – und Genosse Erich findet Gefallen an Margot! Die Partei hat wieder ein Problem.
    Erich Honecker, der spätere Staatsratsvorsitzende, ein Männchen mit brüchiger Stimme, zu großer Brille, Hut – dieser Erich ein Frauenheld? Auf alten Privatfotos, die gerade erst in einem Koffer in Berlin entdeckt wurden, sieht Honecker aus wie ein Filmstar. Aber ein Frauenheld? Erich Honecker sucht sich starke Frauen, die geben den Weg vor. Margot Feist ist wie er bei der FDJ. Sie ist sehr attraktiv und weiß, was sie will. Margot und Erich heiraten. Zehn Jahre gelten sie als ideales Ehepaar.
    Gemeinsam agieren sie auf der politischen Bühne. Die Partei ist zufrieden. Margot gilt als die Klügere, sie hat keine Probleme mit öffentlichen Auftritten, ist eine gewandte Rednerin – ihrem Mann in jeder Hinsicht überlegen. Was bindet sie an diesen Mann, dem sie zu Hause widerspricht, auch politisch? Nach zehn Jahren Ehe nicht mehr viel. Sie verliebt sich in einen Schauspieler, von dem sie ein Kind bekommt. Ungeniert tritt sie mit ihrem Liebhaber in der Öffentlichkeit auf. Sie bleibt bei ihrem Mann, betont aber umso resoluter ihre politische Eigenständigkeit.
    Als Ministerin für Volksbildung hat sie Einblick in alle wichtigen Vorgänge, auch als ihr Mann schließlich 1971 Staatsratsvorsitzender wird. Was hält die beiden zusammen, deren Ehe nach Ansicht vieler nur noch auf dem Papier besteht? Die Politik? Liebe? Gewohnheit? In einem ihrer letzten Interviews, in ihrem Exil in Chile, zitiert Margot Honecker den Staatsratsvorsitzenden mit hehren sozialistischen Sätzen. Ihren Ehemann Erich, dessen Urne sie bei sich zu Hause hat, lässt sie unerwähnt. Schlagzeilen macht „der Alte“ ja keine mehr. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.01.2004Das Erste
  • Staffel 1, Folge 3 (45 Min.)
    Dies ist die Geschichte eines starken aber ungleichen Paares. Zeitzeugen und Biographen kommen zu einem ähnlichen Ergebnis, das zugespitzt Bill Clinton als einen „pathologisch von der Gier nach Sex besessenen, unbeherrschten Mann“ beschreibt, die wichtigere politische Figur von beiden aber in Hillary Clinton erkennt.
    1992 nominiert die Demokratische Partei Bill Clinton zum Präsidentschaftskandidaten und Herausforderer des Amtsinhabers George Bush. Die politischen Gegner wühlen in der Vergangenheit und finden die Nachtclubtänzerin Gennifer Flowers, die angibt, eine zwölfjährige Affäre mit Bill Clinton gehabt zu haben. In einem Fernsehinterview rettet Hillary das politische Überleben ihres Mannes: „Ich liebe ihn und respektiere ihn“, erklärt sie, die Affäre sei längst vorbei, außerdem Privatsache. Nach der erfolgreichen Wahl bekommt Hillary zunächst weit reichende Kompetenzen.
    Die beiden regieren praktisch gemeinsam das Weiße Haus, Kritiker protestieren, eigentlich sei es Hillary, die die Fäden ziehen würde. In der zweiten Amtszeit, aus taktischen Gründen nach den Widerständen der Konservativen, vielleicht aber auch durch die nicht abreißende Reihe sexueller Ausschweifungen, kühlt das Verhältnis der Clintons politisch und privat ab. Der Film beschreibt das Drama einer „öffentlichen“ Ehe, die Zusammenhalt zelebrieren muss, entgegen den inneren Brüchen und Zerwürfnissen.
    Eine Partnerschaft, die ganz auf den politischen Erfolg, nicht auf die emotionale Bindung setzt. Eine Frau, die zu ihrem Mann hält gegen alle Widerstände und Verletzungen, weil sie vor allem zu sich selber hält und ihre eigenen Zukunftspläne hat. Eine politische Ehe in der Zeit des Wandels, sie beginnt in einer Zeit, als eine Frau fast nur hinter ihrem Mann Großes in der Politik Amerikas bewegen kann, sie führt in eine Zeit, die vielleicht reif ist, eine Frau an der höchsten Stelle im Staat zu sehen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.01.2004Das Erste

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