Vier Bücher, vier Perspektiven: Das „lesenswert“-Quartett beschäftigt sich mit Neuerscheinungen des Herbstes. Dabei wird deutlich: politischen Anspruch haben sie alle: 1. Arundhati Roy, die Autorin des Welterfolgs „Der Gott der kleinen Dinge“ hat ihren Ruhm lange Zeit für politisches Engagement in Indien genutzt. Jetzt hat sie, nach 20 Jahren, einen neuen Roman veröffentlicht. „Das Ministerium des äußersten Glücks“ beschreibt Indien als Land voller Wunder und Wunden. 2. Ein international gefeierter Autor aus Frankreich, dem Gastland der Buchmesse. Jean Echenoz überrascht mit einem Agentenroman über eine Entführung im Dienste der Feindauspähung: „Unsere Frau in Pjöngjang“ 3. Sasha Marianna Salzmann kommt aus Russland, leitet seit längerem die Studiobühne am Berliner
Gorki-Theater, ist ein sympathischer Wirbelwind und fängt in ihrem ersten Roman eine Liebe und ein Lebensgefühl in Istanbul ein: „Außer sich“. Damit hat sie es bis zur Nominierung für den Deutschen Buchpreis geschafft. 4. Es ist leicht, sich über die Eigenheiten der Europäischen Politik lustig zu machen. Robert Menasses Anspruch ist höher. „Die Hauptstadt“ ist ebenfalls für den Deutschen Buchpreis nominiert, der Autor außerdem Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels – und bekannt dafür, sich erzählend ins politische Geschäft einzumischen. Gastgeber ist Denis Scheck. Er diskutiert wie immer mit „Zeit“-Literaturchef Ijoma Mangold und der freien Literaturkritikerin Insa Wilke. Als Gast ist dieses Mal Dirk Schümer dabei, Autor, Übersetzer, Kritiker und Redakteur für europäische Themen der Tageszeitung „Die Welt“. (Text: SWR)