Land im Gezeitenstrom Folge 3: Friesland zwischen Weser und Jade
Folge 3
3. Friesland zwischen Weser und Jade
Folge 3 (60 Min.)
Bei Cuxhaven mündet die Elbe in die Nordsee. Südlich davon liegt das Land Wursten am östlichen Ufer des Mündungstrichters der Weser – dort, wo ein findiger Fischer die Krabbenpulmaschine erfand. Die Krabben heißen dort Granat, gefangen von einer bunten Kutterflotte aus den kleinen Sielhäfen. Ihr Revier ist das Wattenmeer. Bei Niedrigwasser kommt man trockenen Fußes über den Meeresgrund, begegnet Austernfischern auf den Salzwiesen und findet im Hinterland Röhrkohl: eine seltene Delikatesse, die früher zum Alltag gehörte. In Bremerhaven hütet die „Schifffahrts-Compagnie Bremerhaven e.V.“ Oldtimer aus der großen Zeit der Dampfschiffe, wie den Dampfeisbrecher „Wal“, der seit 70 Jahren noch immer in Fahrt ist. Weseraufwärts geht es zur alten Hansestadt Bremen. Bis dorthin,
rund 80 Kilometer weit, reichen Ebbe und Flut, der Puls des Meeres, der auch in die Nebenflüsse hinein schlägt, wie in die Hunte. Auf ihr können Frachtschiffe nur bei Hochwasser fahren, nach Oldenburg zum Beispiel. Sogar das Zwischenahner Meer, das eigentlich ein See ist, hat Verbindung zur Nordsee. Über die Jade gelangt man von Oldenburg zum Jadebusen mit dem weltweit einzigen schwimmenden Moor, weiter zur Halbinsel Butjadingen und zum Künstler-Ort Dangast. Mitten im Jadebusen steht der Leuchtturm Arngast. Die Minsener Oog ist eine kleine, unbewohnte Insel mit Vogelschutzstation. Wilhelmshaven mit seinen mächtigen alten Marineanlagen, der moderne Tiefwasserhafen Jade-Weser-Port und das verträumte Hooksiel liegen ebenfalls in dieser ganz eigenen Region im Strom der Gezeiten. (Text: 3sat)