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Copacabana – Die Suche nach dem Glück
Der Filmautor stellt Menschen vor, die an der Copacabana ihr Glück gesucht und gefunden haben. Die Copacabana, der bekannteste Strand von Rio de Janeiro, gilt als Traum mit großer Anziehungskraft. Ihn umgibt ein Mythos von unbeschwertem Leben, von Sonne, Sand und Meer. Thomas Wartmann stellt in seinem Film einen bunten Reigen von Menschen vor, die an der Copacabana ihr Glück gesucht und gefunden haben. Die meisten kommen zum Flirten. Pedro Aguinaga, Lebemann und Ex-Begleiter von Liza Minelli und Tina Onassis, lebte schon immer an der vier Kilometer langen Sandbucht, die auch „kleine Meerprinzessin“ genannt wird. Verändert hat sich über die Jahrzehnte nur die Mode, sagt er. Heute seien alle „praktisch schon nackt“. Pedro liebt den Strand besonders, weil er demokratisch ist: „Badehose an, Oberköper frei, und alle sind gleich: der Bankier, der Dieb, der Bettler – alle sind gleich.“ Die Copacabana war ursprünglich ein unbedeutender Vorort, ein verschlafenes Fischerdorf. Anfang des 20. Jahrhunderts kamen Besucher nur wegen der salpeterhaltigen Luft. Erst das Fünf-Sterne-Hotel „Copacabana Palace“ brachte Aufschwung, Glanz und Glamour – und Überbevölkerung. Im Potpourri der Kulturen entstand am Strand vor dem Hotel in den
50er-Jahren eine neue Musik, der Bossa Nova. Um das Glück der Hotelgäste sorgt sich Pavarotti, der singende Müllmann. Das Pflaster vor dem Eingang für Schauspieler, Präsidenten und Könige sauber zu halten, hält er für seine Lebensaufgabe. Glück ist für die meisten Bewohner Rios gleichbedeutend mit Schönheit. Täglich werden am Strand die Körper gebräunt, gestählt und getuned. Schönheitschirurgie verschafft Zutritt zu Geld und Luxus – glaubt zumindest Mayra, die ihren Escortservice im Internet anbietet. Den Verheißungen von Geld und Luxus können auch andere nicht widerstehen. Die Copacabana ist in vieler Hinsicht ein heißes Pflaster. Polizei und Militär haben rund um die Uhr Hochbetrieb. Boxer Claudio Coelho hat seinen eigenen Weg gefunden, der Kriminalität entgegenzutreten: In einer der Favelas hat er eine Boxschule gegründet und damit schon zahlreiche Jugendliche von der Straße geholt. Am letzten Abend des Jahres treffen sich die Cariocas, die Bewohner Rios, traditionell ganz in weiß gekleidet an der Copacabana zur größten Silvesterfeier der Welt. Für Jorge, den alle nur „Garimpeiro“, den Goldsucher, nennen, ist der 1. Januar deshalb der beste Tag. Er ernährt seine Familie von den Dingen, die andere am Strand verlieren. (Text: BR Fernsehen)