Folge 2

  • Der Todesflug von Marienbad: Was geschah an Bord der Turbolet L 410?

    Folge 2
    Vor genau 50 Jahren, am 8. Juni 1972, entführten zehn Tschechoslowaken in Marienbad ein kleines Flugzeug, um damit in den Westen zu fliehen. Sieben Männer, drei Frauen – alle zwischen 17 und 22 Jahre alt. Sie wollten ein Leben in Freiheit führen und waren bereit, dafür in Deutschland ins Gefängnis zu gehen. Anschließend wollten sie dann politisches Asyl beantragen. Vier Minuten nach dem Start überwältigten die Entführer das Begleitpersonal, zogen zwei Pistolen und stürmten nach vorn. Als die Maschine Minuten später auf dem kleinen Flugplatz in Weiden in der Oberpfalz landete, kam es zu dramatischen Szenen.
    Polizei war vor Ort und auch Schaulustige. Die Tür des Flugzeugs wurde aufgerissen und es wurde nach einem Arzt gerufen. Der Pilot lag blutüberströmt auf seinem Sitz. Eine Kugel hatte seine Halsschlagader zerfetzt. Was war geschehen? Ein Bild des toten Piloten aus der Gerichtsmedizin wurde kurz darauf in der Presse veröffentlicht, von einem „heimtückischen Mord“ war die Rede. Die Staatsanwaltschaft Weiden klagte den Ältesten der
    Entführer wegen Mordes an.
    Sie stützte ihre Anklage auf einen Obduktionsbericht aus Weiden, aus dem hervorging, dass die Kugel aus wenigen Zentimetern Entfernung in den Hals des Piloten eindrang. Der beschuldigte Entführer nahm sich in seiner Zelle das Leben. Jahrzehnte später stößt der tschechische Künstler Petr Vraná im Archiv der tschechoslowakischen Geheimpolizei auf einen zweiten Obduktionsbericht. Dieser wurde erstellt, nachdem die Leiche des Piloten zurück nach Prag gebracht worden war.
    Daraus geht hervor, dass die Kugel, die den Piloten tötete, nicht in dessen Hals geschossen worden war. Die Gerichtsmediziner in Prag gehen davon aus, dass die Kugel infolge eines Handgemenges ausgelöst wurde und auf Bauchhöhe in den Körper des Piloten drang. Von dort wurde sie von einem Rippenknochen abgelenkt und zerfetzte so die Halsschlagader. Hat die Staatsanwaltschaft in Weiden davon gewusst? 50 Jahre nach den Ereignissen rekonstruiert Kontrovers die Geschehnisse und trifft Petr Vraná, der den Fall wieder aufrollen möchte. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.06.2022BR Fernsehen

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Do 09.06.2022
01:20–01:50
01:20–
Mi 08.06.2022
21:15–21:45
21:15–
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