Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1
    Heinrich VIII. war der erste König, der im Hampton Court Palace residierte. Der Park des Palastes sollte ein Stück vom Paradies auf Erden sein und die Allmacht seines Besitzers zeigen. Unter William III. und Königin Mary erblühte der Garten zu einem der schönsten Barockgärten Englands. Meistergärtner Henry Wise schuf eine raffinierte Terrassenanlage, und der französische Kunstschmied Jean Tijou gestaltete berückende Tore zur Themse hin. Künstliche Kanäle durchzogen den Park, ein ausgeklügeltes Pumpwerk sorgte für grandiose Fontänen zwischen exakt gestutzten Eiben.
    Über die Jahrhunderte verfiel der Garten, bis er in den 1990er Jahren restauriert wurde. Terry Gough leitet nun das Prachtstück. Seine Gärtner sind so verbunden mit dem Park, dass sie sich auch im Rentenalter nicht von der floralen Wunderwelt verabschieden wollen. Ähnlich geht es den Volunteers wie Melanie Peterson, die zeitlebens mit dem Park verbunden war. Der Rosengarten hat es ihr besonders angetan, obwohl er erst hundert Jahre alt ist. Der Duft berauscht jeden Besucher, von denen manch einer verfügt, man solle seine Asche nach dem Ableben bitte hier ausstreuen.
    Jedes Jahr im Juli ruft die berühmte Hampton Court Flower Show für eine Woche zu floralem Taumel auf. Die Royal Horticultural Society veranstaltet die Show für alle Gartenfreunde, um zu zeigen, wie die Gartenkunst das Leben und die Welt ein wenig besser machen könnte; und zwar auf ganz natürliche Weise, wie Society-Mitglied James Alexander-Sinclair sagt: „Die Franzosen haben ihr Essen, ihren Wein, wir Briten haben Gärten – so ist es nun einmal …“ (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.06.2015arte
  • Folge 2
    Blütenpracht und Farbenrausch prägen den barocken Park von Schloss Het Loo im niederländischen Apeldoorn. Wasserspiele, Kaskaden, Fontänen, exotische Orangenbäume und seltene Pflanzen spiegeln das Goldene Zeitalter Wilhelms von Oranien wider. Seit 1980 wird der berühmte Garten restauriert, eine Aufgabe, in der Chefgärtner Willem Zieleman vollkommen aufgeht. Um die Anlage in barocker Perfektion erstrahlen zu lassen, arbeiten 16 Gärtner in seinem Team. Gert Jonkers kümmert sich um die genaue Ausrichtung der wasserspeienden Tritonen und Schwäne in den Brunnen. Zur Bauzeit war Het Loo berühmt für die damals höchste künstliche Wassersäule Europas. Täglich eine halbe Stunde lang konnte die Fontäne prächtig sprudeln, dann war der Zauber vorbei, aber Wilhelm von Oranien hatte bewiesen, dass er die Elemente beherrscht.
    Das Schloss und der Garten Het Loo galten zu ihrer Zeit als das Schaustück überhaupt für die niederländische Monarchie, erzählt Konservator Paul Rem. Er arbeitet hier, seitdem das Schloss vom Staat als Museum übernommen wurde und kennt neben der Geschichte jeden Winkel und jedes Kunstwerk. Ein Leben ohne Het Loo kann er sich ebenso wenig vorstellen wie die freiwilligen Helfer und Helferinnen, die die Gärtner bei ihrem Tun unterstützen, Unkraut zupfen, jäten und die Kieswege harken. Ein Abbild des Paradieses sollte der Garten sein, den Wilhelm von Oranien vor über 400 Jahren anlegen ließ. Für seine Besucher aus aller Welt ist er heute ein tatsächlicher Garten Eden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.06.2015arte
  • Folge 3
    Drottningholm, der Wohnsitz des schwedischen Königspaares am Mälarsee bei Stockholm, wird auf die Taufe von Prinzessin Leonore am 8. Juni 2014 vorbereitet. Paulina Landin und ihr Gartenteam arbeiten ohne Unterlass und wissen doch: „Der Garten ist ein lebendiger Organismus, auf den Tag hin lässt er sich nicht so einfach perfektionieren.“ Das Schloss und sein Park vereinen strenge barocke Ordnung und kunstvoll ungeordnete englische Gartenkultur. Wegen zweier Gebäude gehört die „Königinneninsel“, wie Drottningholm übersetzt heißt, zum Weltkulturerbe.
    Eins davon ist das „Kinaslot“, ein kleines Sommerschloss im chinesischen Stil, das der schwedische König Adolf Friedrich 1753 aus in Stockholm vorgefertigten Holzteilen über Nacht als Geburtstagsgeschenk für Königin Luise Ulrike errichten ließ. In den Pavillons findet sich eine versteckte Maschinerie, mit der sich der Tisch für intime Diners im Boden versenken lässt. Ähnlich fantasievoll geht es im Schlosstheater zu. Da werden donnernde Unwetter simuliert, aus dem Bühnenboden springen Skelette, und der Theaterhimmel wirkt wie ein gigantisches Segelboot mit den Vertäuungen für die Bühnenbilder, die sich in Sekundenschnelle wechseln lassen.
    Drottningholm ist nicht dem Königshaus vorbehalten, sondern öffentlich zugänglich; einzig ein kleiner Gartenteil bleibt Privatgelände. „Irgendwo hier ist die Welt in Ordnung“, sagt Königin Silvia, die Drottningholm auch als Rückzugsort von den täglichen Pflichten genießt. Es sei denn, es wird zum Schauplatz royaler Festlichkeiten wie eben der Taufe, zu der eine illustre Gästeschar anreist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.06.2015arte

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