Lämmchen und Johannes sind in Berlin angekommen. Mia Pinneberg hat ihrem Sohn eine Anstellung als Verkäufer im Warenhaus Mandel versprochen. Für den arbeitslosen Pinneberg ist das ein Geschenk. Deutschland Anfang der Dreißigerjahre ist die Zeit der Wirtschaftskrise. Armut und Stellensuche sind an der Tagesordnung. Da ist es ein großes Glück, dass Jachmann, der Liebhaber seiner Mutter, für ihn die Stelle besorgt hat. Pinneberg müsste sich freuen, er gehört nicht mehr zum grauen Heer der Arbeitslosen. Aber er fühlt es: Jeden Tag kann es kommen, dass er dasteht wie sie und wartet. Er arbeitet fleißig, billig, minutiös. Lämmchen ist froh und
zuversichtlich, doch das Geld ist knapp. Und dann wird Murkel geboren. Glückliche Wochen verleben sie in der kleinen Wohnung, die sie gefunden haben. Plötzlich trifft es Pinneberg: Er hat die Verkaufsquote nicht erreicht und wird erbarmungslos auf die Straße gesetzt. Jetzt ist er einer von sechs Millionen, empfängt seine 18 Mark Krisenunterstützung. Zum Leben zu wenig, zum Verhungern zu viel. Er läuft durch die Straßen auf der Suche nach Antwort auf die quälenden Fragen seines Lebens. Und ein brennender Gedanke drängt sich hervor: Wir sind doch Millionen – Millionen wie ich. Einer ist nichts – aber wir alle zusammen …? (Text: Einsfestival)