Was erzählen die Kleider der Einwohner von Benin über ihr Land? In Benin ist ein Schurz nicht nur ein Röckchen, das man um die Taille wickelt, sondern es handelt sich um ein multifunktionales Stück Stoff, das zugleich Identitätsmerkmal ist. So hat jeder Schurz in Benin einen Namen, und der mit dem Namen Obama sorgt seit Amtsantritt des amerikanischen Präsidenten auf den Straßen von Cotonou für Aufruhr. Auf offiziellen wie privaten Feiern oder bei Zeremonien tragen in Benin oft alle Gäste denselben Stoff. Die Kleidung fungiert also offensichtlich als Kommunikationsmittel und als Erkennungszeichen der
Mitglieder einer Gruppe. In Abomey, der Hauptstadt des ehemaligen Königreichs Dahomey, sieht man Bilder des Königs Behanzin mit seinen Kurtisanen, die Kleider mit den Symbolen ihres Königs und Gebieters – Ei und Hai – tragen. Und eine Mamissi, eine Voodoo-Priesterin, verkauft Gewänder, die zu Ehren einer Gottheit angelegt werden. Große Voodoo-Zauberer tragen außerdem einen auffallenden Kopfschmuck. Und in den Diskotheken des Landes feiern zu Geld gekommene Jugendliche und ihre Freunde äußerst ausgelassen und protzen mit ihren Markenkleidern internationaler Modelabels. (Text: arte)