Staffel 1, Folge 1–4
Staffel 1 von Hüterinnen der Erde startete am 02.09.2024 auf arte.tv und am 09.09.2024 bei arte.
1. Kenia, grüne Hoffnung
Staffel 1, Folge 1 (55 Min.)In Ostafrika, wo die Trockenzeiten immer länger und die Regenfälle immer seltener werden, ist die Wiederaufforstung ein zentrales Element im Kampf gegen den Klimawandel. In Meru, einer semiariden Region in Kenia, mobilisieren die „Schwestern der Bäume“ ihre Mitmenschen, um Nutzbäume zu pflanzen und so die Ökosysteme der Wälder wiederzubeleben. Außerdem praktizieren die Bäuerinnen eine nachhaltige Landwirtschaft und waldfreundliche Viehzuchtmethoden. Sie stellen Ufer wieder her, betreiben Baumschulen mit Arten, die an den Klimawandel angepasst sind, nutzen erneuerbare Energien und bilden sich in Mikrofinanzierung weiter.
In einigen Regionen Afrikas sind Frauen für rund 80 Prozent der Nahrungsmittelproduktion verantwortlich – und haben dennoch nur eingeschränkten Zugang zu Landrechten. Indem sie ihre eigenen Wälder bewirtschaften, werden diese Frauen finanziell unabhängig und entwickeln Ernährungssouveränität. Dorothy und Jennifer sind zwei von ihnen. Sie verkörpern die Hoffnung auf weibliches Empowerment in einer patriarchalen Gesellschaft und folgen in ihrem Engagement der Philosophie von Wangari Maathai.
Weiter südlich, an der Grenze zu Tansania, am Rande des Amboseli-Nationalparks, schützen seit 2019 junge Massai-Frauen vom „Team Lioness“ ihr Heimatland vor illegaler Wilderei. Die „Löwinnen“ sind ein Beispiel für eine gelungene Emanzipation von patriarchalen Strukturen. Mit Unterstützung des International Fund for Animal Welfare (IFAW) durchqueren sie die Wüste auf den Spuren von Tieren, die durch Wilderei bedroht sind. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 09.09.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 02.09.2024 arte.tv 2. Guadeloupe, langsame Heilung
Staffel 1, Folge 2 (55 Min.)Auf Guadeloupe wurde bis 1994 in den Bananenplantagen das hochwirksame, umweltschädliche und persistente Insektizid Chlordecon eingesetzt. Heute kämpfen Frauen gegen die allgegenwärtigen Folgeschäden des Insektengifts in den Körpern der Menschen und in der Umwelt. Térèse Bandou ist Biobäuerin. Sie verkauft garantiert „chlordeconfreie“ Produkte und zeigt damit, dass eine gefahrlose Ernährung möglich ist. Dafür hat sie eine traditionelle Anbautechnik wiederbelebt: den „jardin créole“, ein Mosaik aus Obst, Gemüse und anderen Nutzpflanzen. Der Verein „Amazones Guadeloupe“ unterstützt Frauen, die an chronischen Krankheiten leiden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit durch Chlordecon verursacht wurden – auch wenn es dazu noch keine offizielle Studie gibt.
Andere Frauen drücken ihre Gefühle, ihre Kritik und die enge Verbindung zwischen ihrem Körper und ihrem Land in ihrer Kunst aus. Die Künstlerin Stéphanie Melyon-Reinette inszeniert eine Tanzperformance an einem paradiesischen Strand im Morgengrauen. Darin prangert sie die doppelte Ungerechtigkeit eines „Schwarzen Körpers“ an, der sowohl von der Sklaverei als auch von der Umweltverschmutzung durch Chlordecon gezeichnet ist. Die Wissenschaftlerin Sarra Gaspard sucht mit Hilfe von Mikrobakterien nach Lösungen zur Entgiftung des Bodens auf experimentellen Bananenplantagen. Die ökofeministische Ärztin Nathalie Geetha Babouraj bringt den Frauen die traditionelle Kultur der Pflanzenbäder wieder näher. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 10.09.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 03.09.2024 arte.tv 3. Indien, fließender Wandel
Staffel 1, Folge 3 (55 Min.)In blaue Saris gehüllt bringen die Jal Saheli das Wasser in ihre Dörfer und erkämpfen sich ihren Platz in der von Männern dominierten Gesellschaft. Die 60-jährige Sri Kunwar ist die Vorkämpferin für das Wasser. Ausgerüstet mit Spitzhacken heben die Frauen sogenannte Johads aus: Wasserspeichergruben, wie sie seit Generationen gegraben werden. Außerdem reparieren sie Handpumpen und kämpfen dafür, noch mehr Johads graben zu können. Seit die junge Pulvati bei den Jal Saheli arbeitet, können ihre Kinder zur Schule gehen.
Mehr als 300 Frauen in blauen Saris befreien ihre Familien so aus der Armut. Dabei verändern sie eine ganze Region: Das Wasser, das die Brunnen wieder füllt, ist Lebensgrundlage für Tiere, die Fleisch und Kompost liefern. Die Männer können in den Dörfern bleiben, weil die Felder wieder fruchtbar sind, und die Töchter können zur Schule gehen. Minni Jain leitet die Organisation „The Flow Partnership“. Sie begleitet die Jal Saheli, koordiniert die Johad-Bauprojekte und ermutigt alle beteiligten Frauen, sich auszutauschen und gegenseitig zu helfen.
Die junge Neelam, die gerade zu den Jal Saheli gestoßen ist, lädt sie ein, sie nach Jaipur zu begleiten. In der Hauptstadt des Nachbarstaates Rajasthan befindet sich das „Barefoot College“, das Analphabetinnen – oft ältere Frauen aus den unteren Kasten – in der Kontrolle der Wasserqualität, in Hygienemaßnahmen und in der Nutzung erneuerbarer Energien ausbildet. Die Frauen emanzipieren sich von patriarchalen Machtstrukturen und werden so zu Vorreiterinnen für alle Inderinnen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 11.09.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 04.09.2024 arte.tv 4. Polen, vereinte Kräfte
Staffel 1, Folge 4 (55 Min.)Auf dem Land in Polen organisieren sich Frauen in Netzwerken, um gegenseitige Unterstützung und Partizipation zu fördern. Damit inspirieren sie auch viele Städterinnen. Joanna will weg aus Breslau, damit ihre Töchter auf dem Land aufwachsen können. Hilfe bei der Ansiedlung findet sie bei Danuta, die vor fast 20 Jahren mit ihrem Mann Derek ins Sudetengebirge gezogen ist. Sie hat eine Saatgutbank gegründet, die nicht von der Agrarlobby kontrolliert wird. Danuta stellt Joanna ihren Kreis der Landfrauen vor. Diese Tradition fördert den Austausch und die Solidarität unter den Frauen im Dorf. Die Älteren erinnern sich noch, wie sie der Permakultur-Bäuerin anfangs skeptisch gegenüberstanden.
Heute lachen alle zusammen und freuen sich, dass die Gemeinschaft wächst. Als Wolfsexpertin kämpft Sabina seit 20 Jahren gegen den schlechten Ruf und für den Schutz der Tiere. In den Wäldern der Woiwodschaft Westpommern mit ihren unzähligen Seen hat Edyta einen Biobauernhof gegründet. Bei der Vermarktung arbeitet sie mit Bäuerinnen aus der Region zusammen. Betty betreibt einen Lernbauernhof. Sonia vernetzt Frauen. Sie alle sind Pionierinnen: Sie arbeiten mit dem Boden, beleben ihr Land und schaffen so neue Formen der Solidarität. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 12.09.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 05.09.2024 arte.tv
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