Folge 2

  • 2. Rotlichtmilieu

    Folge 2 (45 Min.)
    Bild: ZDF und Mathias Schöningh
    Manuela Freitag ist die dienstälteste Domina auf der Hamburger Reeperbahn. Nach einer Kindheit und Jugend voller Abgründe erkämpft sie sich als erwachsene Prostituierte ein Stück Freiheit. In der dreiteiligen Doku-Serie erzählt Manuela Freitag die Geschichte ihres bewegten Lebens und von ihrer Arbeit als Prostituierte. Zu Beginn sei es ihr nur ums Geld gegangen. Heute überlegt sie jedoch, „was wäre, wenn’s anders gelaufen wäre“. Vordergründig ist die Geschichte von Manuela Freitag eine Mischung aus True Crime und Coming of Age. Aufgewachsen ohne leibliche Eltern, von Pflegeeltern und in Heimen großgezogen, wird Manuela früh Opfer von Missbrauch und gierigen Zuhältern.
    Doch am Ende siegt ihr Wille nach Unabhängigkeit: Sie schafft es, einen Platz als Domina in der berühmt berüchtigten Herbertstraße zu erobern. Trotz Stigmatisierung ihres Berufsstandes schafft sie es, ihre Würde zu bewahren. Dass es ihr nach Tiefschlägen immer wieder gelungen ist, auf die Füße zu kommen, schildert Manuela lebendig, oft witzig und voller Stolz, manchmal mit Wehmut. „Jede Prostituierte in der Herbertstraße hat eine Geschichte, die sie dahin gebracht hat“, so das Resümee von Manuela Freitag heute.
    Ein Teil ihrer Geschichte ist die Suche nach ihrer Mutter. Immer wieder trampt sie damals von Bremen nach Hamburg, durchstreift den Kiez, fragt nach bei Prostituierten – vergeblich. Sie schläft bei Fremden und in Hauseingängen, wird mehrmals von der Polizei aufgegriffen und zurück
    geschickt. Erst als sie das Telefonbuch nach ihrem Nachnamen durchforstet und tagelang alle Freitags abtelefoniert, wird sie fündig. Es gibt einen Großvater und endlich ein Foto ihrer Mutter. Doch die ist mittlerweile tot. Bremen, Ende der 70er-Jahre. Manuela, noch minderjährig, geht anschaffen und glaubt sich bei einem Zuhälter sicher vor dem Zugriff von Polizei und Jugendamt.
    Ein fataler Fehler – der Mann sperrt sie ein, ist ein Schläger und Vergewaltiger und einer, der gestrandete Mädchen wie sie ausbeutet. Erst der 18. Geburtstag bringt Manuela scheinbar „Freiheit“. Ihr Ziel: Hamburg – die Reeperbahn. „Club Sheila“ und „Club 88“ sind die angesagten Diskos, hier verkehren viele Zuhälter. „Sie sahen gut aus, trugen lange Haare, waren schick angezogen, eben Hingucker“, erinnert sich Ester Lindemann, damals Revierpolizistin auf St. Pauli.
    Die Schönlinge waren Meister im Anbaggern und Vortäuschen von Liebe. Doch wer in die Honigfalle tappte, entkam den Zuhältern kaum: „Man darf seinen Luden nicht verraten“, so das Gesetz im Milieu, wer dagegen verstieß, bekam eine brutale Seite der Machos zu spüren. Nicht selten retteten sich verprügelte Frauen aufs Revier von Ester Lindemann. Manuela dagegen konnte sich mit ihrem Zuhälter einigen. 10.000 Mark „Abstecke“ war der Preis für ihre Unabhängigkeit, sie arbeitet fortan in die eigene Tasche. Bis sie einen Entschluss fasst. Ein normales Leben führen, aussteigen, nicht mehr anschaffen gehen. Sie bewirbt sich auf einen Aushang: „Putzhilfe gesucht“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 09.11.2025 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Mo. 03.11.2025 ZDFmediathek

Cast & Crew

Sendetermine

Mo. 10.11.2025
01:15–02:00
01:15–
NEU

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