Folge 1

  • 1. Rebellion

    Folge 1 (45 Min.)
    Bild: ZDF und MadeFor /​ Mathias Schöningh /​ Peter Dörfler
    Manuela Freitag ist die dienstälteste Domina auf der Hamburger Reeperbahn. Nach einer Kindheit und Jugend voller Abgründe erkämpft sie sich als erwachsene Prostituierte ein Stück Freiheit. In der dreiteiligen Doku-Serie erzählt Manuela Freitag die Geschichte ihres bewegten Lebens und von ihrer Arbeit als Prostituierte. Zu Beginn sei es ihr nur ums Geld gegangen. Heute überlegt sie jedoch, „was wäre, wenn’s anders gelaufen wäre“. Vordergründig ist die Geschichte von Manuela Freitag eine Mischung aus True Crime und Coming of Age.
    Aufgewachsen ohne leibliche Eltern, von Pflegeeltern und in Heimen großgezogen, wird Manuela früh Opfer von Missbrauch und gierigen Zuhältern. Doch am Ende siegt ihr Wille nach Unabhängigkeit: Sie schafft es, einen Platz als Domina in der berühmt, berüchtigten Herbertstraße zu erobern. Trotz Stigmatisierung ihres Berufsstandes schafft sie es, ihre Würde zu bewahren. Dass es ihr nach Tiefschlägen immer wieder gelungen ist, auf die Füße zu kommen, schildert Manuela lebendig, oft witzig und voller Stolz, manchmal mit Wehmut.
    Neben Manuelas Biografie verhandelt die Doku-Serie auch ein Stück Zeitgeschichte. Sie gibt Einblicke in den Umgang der Gesellschaft mit Prostitution und Sexarbeiterinnen, und immer schwingt die Frage mit, ob das angeblich älteste Gewerbe der Welt mit einem humanistischen Menschenbild in Einklang zu bringen ist. Aufwändige Spielszenen und Archivmaterial machen die dramatische Geschichte von Manuela Freitag und ihrer Weggefährtinnen auf der Reeperbahn spannend und miterlebbar.
    Manuela Freitag verbringt ihre ersten Lebensjahren bei einer Pflegefamilie in Bremen und ahnt nicht, dass dies nicht ihre leiblichen Eltern sind. Oft seien sie überfordert gewesen: „Sie hatten wenig Zeit mir irgendwie das zu geben, was ich als Kind gebraucht hätte.“ Dennoch bricht für die kleine Manuela eine Welt zusammen, als sie eines Tages abgeholt und in einem Heim untergebracht wird. Warum sie damals aus ihrem Zuhause gerissen wurde, darauf hat Manuela bis
    heute keine Antwort.
    Das Gebäude, in dem sie damals untergebracht war steht noch. Doch alle Unterlagen über ihren früheren Aufenthalt sind verschwunden. Manuela erinnert sich, wie sich damals der Schmerz in Wut verwandelte: „Ich war ein Teufel als kleines Kind, natürlich, aber das hat mich ja alles aggressiver gemacht“. Der Wunsch nach Liebe und Zugehörigkeit, versteckt in unkontrollierten Wutausbrüchen – damit sind Erzieher und Betreuer überfordert. Statt Manuelas Verhalten als Hilfeschrei zu verstehen, reagieren sie mit Strenge und Repression.
    Als Manuela eingeschult wird, erlebt sie auch bei Gleichaltrigen Zurückweisung. Um schließlich akzeptiert zu werden, nimmt sie Schmerzen in Kauf, lässt sich beim Indianerspiel fesseln und mit Pfeilen beschießen. „Mir war es egal, welchen Preis ich dafür zahle – Hauptsache, sie spielen mit mir“. Als Jugendliche glaubt sie, in ihrem Betreuer die große Liebe gefunden zu haben und erlebt eine bittere Enttäuschung.
    Er verführt Manuela, verliert aber schon bald das Interesse an ihr. Dass er sie als Schutzbefohlene schlicht missbraucht hat, wird Manuela erst viel später klar. Immer häufiger büxt sie aus und macht zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem Straßenstrich in Bremen, wo auch Minderjährige „anschaffen“. „Da hat niemand gefragt: Wer bist du, woher kommst du“, erinnert sich Manuela. Als sie selbst zu ihrem ersten Freier ins Auto steigt, denkt sie nur: „Danach kann ich eine Cola trinken, danach kann ich mir eine Hose kaufen …“ Die Furcht, erwischt zu werden, ist ihr ständiger Begleiter, denn sie ist ja noch minderjährig.
    Inzwischen wohnt Manuela nicht mehr im Heim, sondern in einer Wohngruppe, wo sie regelmäßig von ihrem gesetzlichen Vormund, Herrn Bernd, aufgesucht wird. Von ihm erfährt sie, dass sie von ihren vermeintlichen Eltern adoptiert wurde und ihre leibliche Mutter direkt nach der Geburt aus dem Krankenhaus verschwand. Prostituierte sei sie gewesen, auf St.Pauli: „Ich wollte wissen, woher ich komme. Ich musste meine Mutter irgendwie finden.“ (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 09.11.2025 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Mo. 03.11.2025 ZDFmediathek

Cast & Crew

Sendetermine

Mo. 10.11.2025
00:30–01:15
00:30–
NEU

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