Sein Zugang zum Meer machte Lissabon einst zum Mittelpunkt des portugiesischen Kolonialreichs. Heute prägen die vielen Einwanderer aus den ehemaligen Kolonien Brasilien, Angola, Cap Verde, Mosambik und Osttimor das Gesicht der Hauptstadt. Da die meisten Immigranten bei ihrer Ankunft bereits die portugiesische Staatsbürgerschaft besaßen, ist ihre Zahl schwer zu schätzen – Die einzigartige Atmosphäre in der Stadt beweist jedoch deutlich, dass Lissabon eine der weltoffensten Städte Europas ist. Auch die Touristen haben die portugiesische Hauptstadt inzwischen für sich entdeckt. Für viele ist Lissabon das neue Barcelona, und in Frankreich bezeichnet man es
gar als 21. Arrondissement von Paris. Den tiefgreifenden Wandel, den die Stadt in den letzten 20 Jahren erfahren hat, verdankt sie dem Beitritt Portugals zur EU, der Expo 98 und nicht zuletzt den vielen Einwanderern aus Übersee. Die Hafenstadt ist ein wahres Musterbeispiel für Integration und Kreativität. Im Herzen des modernen Lissabons liegt die Altstadt. Nachdem sie beim größten Erdbeben der Geschichte im Jahr 1755 völlig zerstört wurde, baute man sie auf Abertausenden Pfählen wieder auf. Die außergewöhnliche Konstruktion stellt Architekten, Städtebauer und Ingenieure noch heute vor immer neue Herausforderungen. (Text: arte)