Grænzenlos Folge 9: Malen, dekorieren und Töpfern im Trend: Kreativ mit Keramik
Folge 9
9. Malen, dekorieren und Töpfern im Trend: Kreativ mit Keramik
Folge 9 (30 Min.)
Töpfern kann man gleich nebenan
Bild: NDR
Pinsel und Farbe statt Handy und Hektik Der Trend, Keramik selbst zu gestalten, ist vor einigen Jahren aufgekommen. Seither sind an vielen Orten Kreativcafés entstanden, nicht nur in großen Städten wie Hamburg oder Kopenhagen. Auch im Grenzland und in kleineren Orten gibt es immer mehr: in Kolding, Fredericia, Hadersleben – oder eben Flensburg. Die Kunden sind sehr unterschiedlich, sagt Henrietta Langholz, die mit ihrem Partner Karsten Wiesel vor ein paar Jahren die Kritzelei gegründet hat. Touristen entdecken das 500 Quadratmeter große Malstudio spontan, manche denken, es sei ein normales Café. Freund*innen kommen in Gruppen, buchen Malplätze zum Plaudern. Firmen buchen das Malen als Event für ihre Mitarbeitenden. „Es gibt auch Einzelpersonen, die sich etwas Bestimmtes vorgenommen haben und allein mit einem festen Plan kommen“, sagt Henrietta Langholz. Wer keinen Plan hat, wird von jemandem aus ihrem Team beraten. Rund 200 Rohlinge, 90 Farben und viel anderes Material
stehen zur Auswahl. Glasiert und gebrannt kann man die Werke nach zwei Wochen abholen oder sich schicken lassen. Henrietta Langholz sagt, sie mag besonders, wenn Menschen, die sonst gar nicht so etwas machen, kreativ werden. Viele würden das Ganze auch als Entschleunigung vom hektischen Alltag empfinden. Zur Stammkundschaft zählen auch Ärzt*innen, Richter*innen oder Polizist*innen. Vor einigen Monaten haben Henrietta und ihr Mann direkt nebenan von der Kritzelei die Clay Station eröffnet. Ein Töpferstudio, das auch ein Co-Working-Space ist. Hier bieten sie Kurse an in Töpfertechniken wie Handaufbau oder Drehscheibe. Auch Events finden statt. Wer schon Erfahrung hat, kann über eine Mitgliedschaft das Studio als Arbeitsplatz nutzen. Sie hoffen, dass das Konzept aufgehen wird. Denn während Töpfern als Beruf immer seltener wird, weil sich die kleinen Betriebe keine Auszubildenden mehr leisten können, auszubilden, boomt der Hobbybereich auch in Flensburg weiter. (Text: NDR)