2016, Folge 1–14

  • Folge 1
    Monia Kari hat bei Olympischen Spielen mitgemischt und mehrfach die Afrikameisterschaften gewonnen. Ihr Diskus flog mehr als 61 Meter weit. Inzwischen hat die Tunesierin den Leistungssport gegen den Breitensport eingetauscht und spielt Frauenfußball und zwar in Leipzig, wo sie zum Studium ist. In ihrer Familie hat Monia Kari viel Freiheit genossen: Sie durfte sich ihre Religion aussuchen. Sie ist zwar Tunesierin und in Afrika aufgewachsen, aber ihre Mutter ist Deutsche und brachte ihre evangelische Religion in die Familie ein. Die Eltern haben ihren Kindern den christlichen und den islamischen Glauben vorgelebt und den Heranwachsenden die Entscheidung überlassen, welcher Religion sie angehören wollen. Schließlich hat sich Monia Kari für den islamischen Glauben entschieden, auch weil es die Religion ihrer Heimat ist und ihr dort selbstverständlicher vorkam. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.01.2016MDR
  • Folge 2
    Anke und Wernfried Koch aus Bernburg lieben alle ihre Kinder: Ihre drei leiblichen und mehr als 130 Pflegekinder, derer sie sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten angenommen haben. Wenn das Telefon bei den Kochs klingelt, ist häufig das Jugendamt dran: Mal wieder ist die Situation in einer Familie eskaliert, sind die Eltern überfordert, das Kind muss woanders hin. Dann öffnen die Kochs ihre Tür, bieten den Kindern Obdach und vor allem Fürsorge. Wenn ihnen ein Kind ans Herz gewachsen ist, soll es häufig wieder zurück zu seinen leiblichen Eltern – nicht immer haben die Kochs dabei ein gutes Gefühl. Dann hilft ihnen Gottvertrauen. Sie seien nicht die Macher der Dinge, sondern leben nach dem Motto: „Herr, wie du es machst, so ist es wohl“. Ob sich ihre Schützlinge für die Kirche entscheiden, ist ihnen egal. Die Kinder sollen nur verstehen, warum Anke und Wernfried Koch all die Mühen auf sich nehmen, eben weil sie als Christen jeden Menschen lieben. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.01.2016MDR
  • Folge 3
    Dirk Künne ist buddhistischer Meister und betreibt heute einen Tempel in Halle. Bis dahin war es für den 39-Jährigen ein langer Weg. Gefunden hat er sich selbst und eine Freiheit, die er immer vermisste. Aufgewachsen im DDR-Sperrgebiet, beginnt er früh zu rebellieren. Er geht nach Magdeburg, schließt sich Linksautonomen an und nimmt Drogen. Dieser Flash von Freiheit endet, als er mit dem Gesetz in Konflikt kommt. Er besinnt sich, liest, sucht weiter und findet eher zufällig im Buddhismus eine These, mit der er etwas anfangen kann: Alles was ich tue, fällt auf mich zurück! Als er buddhistische Meditationstechniken erlernt und sich von einem Meister ausbilden lässt, beginnt er sich selbst zu ergründen.
    Ängste auszuloten und dabei die eigene Kraft zu erkennen, wird für Dirk Künne zu einer Freiheit, die ihn bis heute trägt. Buddhismus ist für ihn weniger Religion als alltagstaugliche Lebenshilfe. In seinem Tempel, der nicht nur Meditations-, sondern auch Begegnungsort ist, gibt er diese Erfahrung weiter, macht er Schulklassen innerhalb des Ethikunterrichtes mit fernöstlicher Religion vertraut. Mit den Schülern lotet er die Balance aus zwischen äußerem Zwang und eigener Möglichkeit. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.02.2016MDR
  • Folge 4
    Sie ist Muslimin. Eine ohne Kopftuch. Das würde beim Hip-Hop, Rock’n Roll oder Salsa auch ein bisschen stören … Schirin Alraggo arbeitet in Magdeburg als Tanzpädagogin. Für Senioren! Mit denen tanzt sie ausschließlich schnelle und verrückte Sachen. Die „Alten“ danken es ihr. Sie bringt Schwung in ihr Leben und gibt ihnen Lebensmut – denn so mancher aus der Truppe fühlte sich nach seinem Renteneintritt wertlos und übrig, die meisten hatten Alterswehwehchen. Doch die haben sie sich inzwischen weg gehopst. Tanzen lenkt ab, Tanzen macht froh. Schirin, die überaus quirlige Tanzlehrerin, ist ihre Botschafterin des Glücks.
    Glück und Lebensfreude zieht sie für sich aus dem Koran, den sie regelmäßig in ihrem Wohnzimmer studiert. Sie hält sich auch sonst an viele islamische Regeln. Den Ramadan zum Beispiel. Trotzdem ist Schirin Alraggo anders, ihre Identität speist sich nicht allein aus der heiligen Schrift. Sie setzt sich aus vielen Erlebnissen und Erfahrungen ihrer „deutschen Jahre“ zusammen. „Wo immer Menschen, ihre Sitten und ihre Kultur aufeinandertreffen, findet Austausch und Adaption statt“, sagt sie. Schirin kam aus Syrien, um Sportwissenschaften zu studieren.
    Inzwischen hat die 37jährige einen Doktortitel und lebt seit 2009 in Magdeburg. Hier fühlt sie sich inzwischen heimisch. Sie ist integriert, sie ist modern, sie ist wie viele tausend Frauen in ihrer Heimat (es waren). „Viele meiner Freundinnen in Syrien werden verfolgt, sind verschwunden oder tot – und das, weil sie so sind wie ich. Das macht große Angst! Glaube darf niemals missbraucht oder falsch ausgelegt werden. Wir sind nicht nur Verfolgte, Flüchtlinge oder Musliminnen, wir sind vor allem alle eines – Menschen!“ Und als Mensch gibt sie – hier in Deutschland – anderen Menschen unglaublich viel. Sie tanzt mit ihnen Grenzen weg! (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.03.2016MDR
  • Folge 5
    Peter Leibl aus Greiz ist 16 Jahre und verzichtet jedes Jahr zur Fastenzeit auf das, was ihm wirklich schwer fällt, zu verzichten. Neben Fleisch und Cola sind das die sozialen Netzwerke Facebook und WhatsApp. In ihnen verbringt er viel Zeit, mindestens zwei Stunden am Tag. In der letzten Fastenzeit ging er noch zur Schule. Seine Mitschüler hätten nicht so richtig verstanden, was er da macht. Inzwischen ist der Jugendliche Lehrling in Jena, will Mechatroniker werden. Wie sein neues Umfeld reagiert, wird sich also erst noch zeigen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.03.2016MDR
  • Folge 6
    „Mein Leben ist erfüllt. Ich habe immer noch so viel zu tun und bin gesund. Ich glaube, dass mein Dasein von einem guten Geist begleitet wird. Dafür bin ich dankbar“, sagt Erika Schirmer, die dieses Jahr 90 Jahre alt wird. Neben ihrer Arbeit als Kindergärtnerin und Sonderpädagogin war sie ihr ganzes Leben lang auch künstlerisch tätig, schrieb Gedichte und Kurzgeschichten und komponierte, zum Beispiel das Lied „Kleine weiße Friedenstaube“. Vor 20 Jahren begann Erika Schirmer mit der Kunst des Scherenschnitts. Mit der Nagelschere hat sie inzwischen Szenen aus Märchen der Brüder Grimm, aus Gedichten von Eduard Mörike, Joseph von Eichendorff, Hoffmann von Fallersleben und auch der Weihnachtsgeschichte lebendig werden lassen.
    Ihre Werke wurden in über 120 Ausstellungen gezeigt. Ganz besonders verehrt sie Katharina von Bora und Martin Luther. Viele großformatige filigrane Scherenschnitte entstanden und werden in einer Ausstellung mit dem Titel „Auf dem Wege zu Martin Luther“ vereint, die 2017 wieder zu sehen sein wird. Erika Schirmer ist immer noch voller Tatendrang. Im Februar eröffnet die vitale, lebensfrohe und kluge Dame ihre neue Ausstellung. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.03.2016MDR
  • Folge 7
    Anna Gann ist Sopranistin und die Stimmen der Sopranistinnen klingen oft wie Jubel, noch dazu, wenn Koloraturen auf dem Notenblatt stehen. Mit dem „Trio Saphiro“ spielt sie gerade ein Album ein, auf dem sie zusammen mit Harfe und Oboe zu hören sein wird. Wenn Anna Gann zu Hause in Meiningen mit ihrem Sohn das Osterfest vorbereitet, dann sind eher Frühlingslieder die Begleitmusik. Im Gegensatz zu Weihnachten gibt es wenige Volks- und Kirchenlieder, die das Geschehen zwischen Karfreitag und der Auferstehung thematisieren.
    Das wundert die Katholikin nicht, schließlich ist die Geburt eines Kindes ja auch viel schöner zu besingen als ein brutaler, politischer Mord am Kreuz. Auch die Auferstehung ist keine leicht zu erklärende Geschichte. Für Anna Gann bedeutet Ostern, dass der Tod eben nicht das letzte Wort hat. Das hofft sie und deshalb ist der Glaube für sie vor allem Hoffnung. Und weil der Lenz auch etwas mit Aufbruch und Freude zu tun hat, geht ein Frühlingslied beim Schmücken des Osterstraußes bei Familie Gann auch sehr in Ordnung. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.03.2016MDR
  • Folge 8
    „Sie hört uns zu, sie ist für uns da. Wir lieben sie sehr:“ Das schreiben zwei Teilnehmerinnen der „Kindersingewoche“ über Kathrin Fickardt. Sie ist die „Mama“ der 7 bis 13-Jährigen, die in der Woche nach Ostern gemeinsam ein Musical auf die Beine stellen. Die Kinder sind behindert und nicht behindert, arm und reich, sie kommen aus unterschiedlichen Lebensbereichen und Schulen. Kathrin ist seit Anbeginn, seit 20 Jahren, ehrenamtlich in der Golgatha-Gemeinde Heldrungen dabei. Mittlerweile ist sie die Chefin der Kindersingewoche. Sie versprüht Lebensmut und unglaubliche Kraft – und sitzt selbst im Rollstuhl. Kathrin Fickardt leidet an einer Muskelschwunderkrankung.
    Sie kann nicht mehr selbst essen, sie kann sich nicht mehr die Haare kämmen, geschweige denn sich anziehen. Sie kann grade noch so ein Buch festhalten. Und sie kann reden, zuhören und lachen. Ihre Eltern haben sie immer behandelt, als wäre sie ein normales Kind. Sie kämpften um den Unterricht in einer normalen Schule, unterstützten den entstehenden Freundeskreis und gaben ihr immer das Gefühl, dass sie so wie sie ist genau richtig ist. Kathrin Fickardt ist Christin mit Leib und Seele und ausgestattet mit dem Urvertrauen des Glaubens, das Kraft gibt, auch schwierigste Lebensumstände mit einem Lächeln zu meistern. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.04.2016MDR
  • Folge 9
    Als Frontmann der DDR-Band „Pankow“ hat sich André Herzberg einen Namen gemacht. Es war genau sein Ding: im Rampenlicht brillieren, die Grenzen austesten und provokant gern mal einen Schritt zu weit gehen. Doch als seinen Fans die weite Welt samt Westidolen offen stand, wurde es ruhig um Pankow. Das warf André Herzberg aus der Bahn und gleichzeitig auf sich selbst zurück. Er suchte nach Identität. Seine Eltern hatten sich im Exil kennen gelernt, sie stammen aus bürgerlichen, jüdischen Familien. Aber als strenge Kommunisten fanden sie den Glauben beim Aufbau des Sozialismus wenig hilfreich und traten aus der Gemeinde aus. Erst als Erwachsener konnte André Herzberg seine jüdischen Wurzeln finden und ausgraben, er schrieb Bücher und Hörspiele über seine Familie. Nach und nach hat er sich selbst als Jude entdeckt und lebt seinen Glauben heute mit Kippa, Sabbat und Synagoge. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.04.2016MDR
  • Folge 10
    Bernd Merbitz ist Polizeipräsident in Leipzig. Wenn er aus seinem Bürofenster sieht, fällt sein Blick auf die neue Propsteikirche. Der 60-Jährige kennt noch die Zeit, als im Osten Deutschlands Religion in Uniform undenkbar war. Jetzt geht er manchmal in der Pause hinüber für ein kurzes Gebet. Bernd Merbitz ist erst seit einigen Jahren Katholik, dank seiner Frau. Aber schon vorher schwelten Fragen in ihm. So stieß er zum Beispiel beim Thema Tod an Grenzen. Als Atheist suchte er Antworten in der Religion und beschäftigte sich mit der Bibel. Schließlich war er überzeugt: Wenn etwas so viele Anhänger und so lange Bestand hat wie das Christentum, dann muss da was dran sein.
    Nicht nur privat, auch in seiner Arbeit hat ihn der Glaube verändert. Vergebung ist ein Wort, das im Polizeidienst nicht an erster Stelle steht, aber Bernd Merbitz fragt immer öfter: Warum ist dieser Mensch so geworden? Er lässt Raum für Barmherzigkeit. Die stößt aber dann an Grenzen, wenn er bei Demonstrationen menschenverachtende Parolen hört oder Angriffe auf seine Kollegen erlebt. Dann hält sich der Leipziger Polizeipräsident nicht zurück mit klaren Worten. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.05.2016MDR
  • Folge 11
    Im April hat Erik Walther immer besonders viel zu tun in der Wählitzer Dorfkirche: Da ist Frühjahrsputz angesagt. 20 bis 30 Helfer finden sich dazu ein, schwingen Besen und Rechen, putzen und ordnen. Erik Walther macht nicht viele Worte darum, er ist Tischler und wohnt mit seiner Frau Bärbel im ehemaligen Pfarrhaus nebenan. Er stammt aus einem Dorf in der Nachbarschaft, das es nicht mehr gibt. Der Tagebau hat es geholt. Nach Jahren in Berlin kehrte er Anfang der 1990er zurück, kaufte mit seiner Familie das alte ruinöse Pfarrhaus und baute es liebevoll wieder auf. Dass es ein Pfarrhaus war, war egal; mit der Kirche hatte Erik Walther damals nichts am Hut.
    Doch 1995 brannte nebenan die Wählitzer Dorfkirche ab – und wurde dank der Versicherungsgelder wieder aufgebaut. Als Hülle. 2002 war sie fertig und ohne Innenleben. Die kleine Kirchgemeinde existierte nicht mehr, der Gottesdienst wurde in Hohenmölsen besucht. Und das störte Erik Walther: Es müsste doch möglich sein, diese Hülle mit Leben zu füllen. Für den Ort. Er besorgte Stühle, arbeitete an der Akustik, brachte die Außenanlagen auf Vordermann. 2004 gab es die erste Kinovorstellung, viele weitere Kulturveranstaltungen folgten. Und Erik Walter hat durch sein Engagement für die Kirche auch zum Glauben gefunden. 2008 hat er sich taufen lassen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.06.2016MDR
  • Folge 12
    Hoch über der Zittauer Johanniskirche hat Felix Weickelt nicht nur eine charmante Wohnung gefunden, sondern auch noch einen Beruf: Türmer. Er ist der jüngste seiner Zunft in Deutschland. Felix Weickelt hält den Turm instand, begrüßt die Touristen und bläst dreimal am Tag auf der Trompete ein Lied über die Gassen der Altstadt. Er war gerade fünf Jahre alt, als er seine erste Glockenweihe erlebte. Das war die Initialzündung. Felix Weickelt hat sich spontan auf die 2014 ausgeschriebene Türmerstelle in Zittau beworben. Heute fühlt er sich 60 Meter über der Stadt sehr wohl, er hat eine Dusche eingebaut und eine Telefonleitung gelegt.
    In der Turmspitze ist es urgemütlich. Felix Weickelt findet den Ansturm der Touristen schön und gut, aber ihm persönlich sind vor allem die Zittauer wichtig. Für sie will er das Wahrzeichen, die St. Johanniskirche, bis zur Spitze mit Leben und Musik füllen. Und er möchte gern Theologie studieren: Felix Weickelt kann sich gut vorstellen, einmal eine Gemeinde zu leiten. Diesen Wunsch hat er zwar nicht erst, seit er quasi in der Kirche wohnt, aber hier oben wird sein Blick in die Zukunft sehr konkret. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.06.2016MDR
  • Folge 13
    Seine Religion nicht frei ausleben zu können, das war für Hoang Thanh An jahrelanger Alltag. Der Vietnamese kam in den 1970er-Jahren zum Studium in die DDR. Zu dieser Zeit war Kontakt mit deutschen Bürgern nicht erwünscht, genau so wenig wie die Ausübung seiner buddhistischen Religion. Diese Erfahrung motiviert ihn bis heute, sich aktiv für die buddhistische Gemeinde einzusetzen, beispielsweise im „Vietnamesisch Buddhistischen Kulturzentrum in Sachsen e.V.“ in Dresden. Aber Herr Hoang geht noch weiter. Er organisiert beispielsweise das interreligiöse Musikfestival in Dresden mit und engagiert sich für Flüchtlinge. Seine Erfahrungen als Vertragsarbeiter in der DDR prägen ihn bis heute bei dieser Arbeit und spornen ihn an: Er kennt das Gefühl des Ausgegrenzt-Seins und will genau das ändern. Herkunft und Religion sollen die Gesellschaft bereichern und nicht trennen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.06.2016MDR
  • Folge 14
    Es ist kurz nach 09:00 Uhr. Hinter Reinhard Schramm schließt sich die schwere Stahltür der Jugendhaftanstalt. Seit 15 Jahren kommt der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen hierher, um mit rechtsextremen jugendlichen Straftätern zu reden. Im großen Freizeitraum haben sich schon zehn Jugendliche versammelt. Es ist laut, die Häftlinge witzeln, tuscheln miteinander, sind unruhig. Erst als Reinhard Schramm den Raum betritt, kehrt Ruhe ein. Der 70-Jährige erzählt den „harten Jungs“ von den Taten der Nazis und beantwortet ihre Fragen. Er ist im Februar 1945 selbst nur knapp der Deportation entkommen.
    Umso größer ist die Hürde, sich mit den Jugendlichen zu beschäftigen, die dieses Gedankengut weitertragen und wieder aufleben lassen. „Ich glaube aber dennoch ganz fest, dass ich durch meine Arbeit die Jugendlichen wieder auf einen normalen Weg bringen kann“, sagt Reinhard. Heute ist außerdem das jüdische Shavuot-Fest und Reinhard Schramm will die Feierlichkeiten mit dem Rabbi abstimmen. Seine Frau wird bei dem Fest auch dabei sein. Das ist eher überraschend, ist sie doch orthodoxe Katholikin. Seit die beiden verheiratet sind, inzwischen 38 Jahre, feiern sie gerne die jüdischen und katholischen Feste zusammen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.07.2016MDR

weiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Glaubwürdig online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…