2000-2015, Seite 2

  • Der ehemalige Kriminalkommissar hat in seinem Leben viele Leichen gesehen, aber die wenigsten davon im Dienst. Justin Sonder war in Auschwitz. Die Jahre im Lager sind auch heute noch präsent, oft steht der 89-Jährige vor Schülern, berichtet und mahnt: So etwas dürft ihr nie wieder zulassen! Justin Sonder ist jüdischer Abstammung und wurde 1943 als 17-Jähriger deportiert. Dabei fühlte er sich als ganz normaler deutscher Junge, wuchs in Chemnitz auf, begann eine Lehre zum Koch. Er wurde sogar erfolgreich gemustert und ermuntert, sich freiwillig der Waffen-SS anzuschließen.
    Jemand hatte übersehen, dass er aus einer jüdischen Familie stammt. 22 seiner Verwandten sind ermordet worden. 1945 kehrt Justin Sonder in seine Heimatstadt Chemnitz zurück. Er wird Kriminalkommissar, gründet eine Familie und setzt sich bis heute für Antifaschismus und Aufklärung ein. Justin Sonder ist einer der wenigen Überlebenden von Auschwitz – und einer der letzten, der heute noch als Augenzeuge über die Verbrechen berichten kann. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.01.2015MDR
  • Klaus-Peter Domke ist vermutlich der schnellste Bestatter Sachsens. Am Wochenende fährt er mit fast 300 km/​h Motorradrennen, in der Woche begleitet er Menschen auf ihrem letzten Weg. Schon seine Großmutter war „Heimbürgin“ – so hießen damals die Leichenfrauen – und der Großvater arbeitete als Friedhofsverwalter. 1992 trat Klaus-Peter Domke in die Fußstapfen seiner Vorfahren und machte in Mutzschen nahe Grimma ein Bestattungsunternehmen auf. Er ist mit dem Tod ganz selbstverständlich aufgewachsen und weiß als Christ, dass es für die Menschen in einer anderen Welt weiter geht. Manchmal muss Klaus-Peter Domke Rennfahrer-Kollegen beisetzen. Angehörige beauftragen den Bestatter aus Mutzschen, weil der das Hobby ihres Verstorbenen teilt. Klaus-Peter Domke möchte vermitteln, dass ihr Angehöriger bei der schönsten Sache der Welt verstarb – bei seinem Hobby auf zwei Rädern – auch wenn das im Moment des Abschieds absurd erscheint. Doch wer kann das besser wissen, als Klaus-Peter Domke. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.11.2014MDR
  • Kleine Kapellen am Wegesrand sind in Mitteldeutschland eher selten. Umso mehr staunen Touristen und Einheimische in Johanngeorgenstadt, was da in der Glockenklanger Straße entstanden ist: eine Kapelle aus sibirischer Lärche mit Holzschindeln auf dem Dach. Ihr Schöpfer ist Konrad Fenzl, Tischlermeister und Katholik. Aus Dankbarkeit und Ehrfurcht vor Gott habe er das Gebäude errichtet, sagt er. Manchmal spätabends sitzt Konrad Fenzl in seiner Kapelle und genießt die Stille. Er schaut auf die Madonnenfigur, die er selbst geschnitzt hat. Seit Bischof Koch 2013 die Kapelle weihte, erhielt der Tischlermeister unzählige Mails, Briefe und gute Worte im ausgelegten Büchlein. Menschen von ganz weit weg melden sich bei ihm. Das hat den Handwerker völlig überrascht und gerührt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.05.2015MDR
  • Mareike Greb mag die schwarz-romantische Stimmung, die alljährlich zu Pfingsten über Leipzig liegt. Die Künstlerin fühlt sich bei den melancholischen und feingeistigen Veranstaltungen des Wave-Gotik-Treffens sehr wohl. Ihrer „schwarzen Seite“ wurde sich Mareike Greb erst bewusst, als sie zum Studium nach Leipzig kam. Irgendwann stellte sie fest, dass ihr Freundeskreis zunehmend schwärzer wurde, sie fühlte sich zu den empathischen, sensiblen Menschen aus der Gothic-Szene hingezogen und hatte sofort einen Draht zu ihnen. Sie selbst trägt nicht nur schwarz, denn als Schauspielerin, Tänzerin und Musikerin ist sie schon von Berufs wegen sehr bunt unterwegs.
    Beim Wave-Gotik-Treffen geht es ihr nicht nur um die kulturellen Inhalte oder die Stimmung. Seit Jahren ist sie am Pfingstsonntag in der Peterskirche dabei, wenn der Freundeskreis „Gothic Christ“ zu überkonfessionellen Gottesdiensten und geistlicher Musik einlädt. Mit ihrer Band „Lambda“ macht sie meditativ-dunkle Musik und möchte damit Seelen zum Schwingen bringen. Mareike Greb gehört zu einer Baptistengemeinde, die sie, wie sie sagt, als Heimat braucht. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.05.2015MDR
  • Wenn Marina Voigt in die „Brücke“ kommt, wird sie gleich von den Teenie-Mädchen in Beschlag genommen. Die erzählen der jungen Frau – die mit ihren 23 Jahren kaum älter ist als die Mädels – vom Stress mit den Jungs in der Schule, vom ersten BH und dem ersten Freund. Frauensachen eben. Marina Voigt ist frisch ausgebildete Logopädin und hat eine Stelle in einer Praxis bekommen. Seitdem bleibt für das Begegnungshaus „Die Brücke“ der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Leipzig Volkmarsdorf weniger Zeit. Umso größer das Hallo, wenn Marina auftaucht, mit den Kindern kocht, spielt, sich ihnen zuwendet. „Die Brücke“ ist im Stadtteil ein Anlaufpunkt für Kinder, die gern ihre Freizeit hier verbringen oder gerade auf zu Hause keinen Bock haben.
    Manchmal kann das Flöhehüten anstrengen, aber Marina macht das gerne, weil sie merkt, dass es den Kindern gut tut. Marina Voigt hat eine soziale Ader. Das scheint zwangsläufig so zu sein, wenn man in einem Pfarrhaushalt aufwächst. Doch Kindheit und Jugend im Pfarrhaus hatten auch einen Nachteil: Marina blieb in der Dresdner Heimatgemeinde immer das Kind des Pfarrers. Als sie dann zur Ausbildung nach Leipzig zog und in eine neue Kirchgemeinde kam, musste sie zunehmend eigene Antworten und einen eigenen Standpunkt finden. Marina Voigt wurde ein selbstbewusstes Gemeindemitglied. Ihr Glauben sei dadurch tatsächlich „erwachsener“ geworden, so die junge Frau. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.09.2015MDR
  • „Als Christ weiß ich, dass Gott uns Musik und Kunst geschenkt hat“, sagt Martin Mai. Der Mann und seine Gitarre sind für Musikliebhaber keine Unbekannten. Der Jazzpianist, Gitarrist und Kirchenmusiker leitet ehrenamtlich die Christliche Schule für Kunst und Musik in Leipzig. In seiner vielseitigen musikalischen Arbeit mit jungen Leuten sieht er eine wichtige Aufgabe, denn gerade durch Musik – so meint er – könnten auch seine Schüler Zugang zum Glauben finden. Unter dem Dach des ökumenischen Vereins „Pavillon der Hoffnung“ möchte er christlichen Künstlern und Musikern ein Forum bieten. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.12.2012MDR
  • Ein Leben ohne Störche ist für Michael Kaatz undenkbar! Der heute 44-Jährige wuchs auf dem Storchenhof Loburg bei Magdeburg auf. Die schwarzweißen Vögel waren seine ersten Spielkameraden. Noch heute klopft sein Herz, wenn im Frühjahr die Störche aus dem Süden zurückkehren. Von dem Zeitpunkt an dreht sich auf dem Kaatzschen Hof alles nur noch um Meister Adebar. Michael, inzwischen studierter Biologe und Doktor der Ornithologie, hat den Hof schon vor Jahren von seinem Vater übernommen. Seit der Gründung der Rettungsstation wurden hier über 1.500 kranke und verletzte Störche aufgenommen. Ziel ist es, die Vögel wieder auszuwildern. Sie sind keine Haustiere, sie gehören in die Natur. Michael ist überzeugter Christ.
    Jedem freigelassenen Storch gibt er seinen Segen mit auf den Weg. „Ich entlasse sie quasi in Gottes Hand.“ Dass sie dort ziemlich gut aufgehoben sind, merkt er daran, dass viele Tiere überleben und immer wieder zurück nach Loburg kommen. Das macht ihm Mut, sich weiter unermüdlich für die bedrohten Tiere einzusetzen. Seit Jahren erforscht Michael anhand winziger Ortungssender das Verhalten der Störche. Die Ergebnisse sind alarmierend: Die intensive Landwirtschaft zerstört die Lebens- und Futterräume der Störche. Michael Kaatz hält dagegen! Gemeinsam mit seinem Vater kauft er vom privat Ersparten Feuchtgebiete auf, um diese vor der intensiven Bewirtschaftung zu schützen. Ihm geht es um die Bewahrung der Schöpfung – und um Storchenparadiese. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.04.2015MDR
  • Karfreitag ist Feiertag, und trotzdem ist vor dem Bäckerladen von Michael Tschirch in Görlitz der Teufel los. Eine riesige Menschentraube steht vor der „Jesusbäckerei“: Die Kreuzwegprozession hin zum Heiligen Grab macht Station an einem Bildstock direkt vor dem Laden. Und Jesusbäcker Tschirch bricht mit den Gläubigen das Brot. Das ist salzig, denn schon in der Bibel steht „Gott, du speist dein Volk mit Tränenbrot und tränkst sie mit einem großen Krug voll Tränen.“ Die Bäckerei ist die vierte Station der größten Karfreitagsprozession Mitteldeutschlands. Der Grund ist 500 Jahre alt: Vor dem Haus in der Görlitzer Nikolaivorstadt steht ein Bildstock aus dem 15. Jahrhundert.
    Auch eine Kapelle und ein Backhaus soll es hier früher schon gegeben haben, im Volksmund „Jesusbäckerei“ genannt. Als Michael Tschirch den Laden 1992 kaufte, wusste er nichts von diesem Spitznamen. Inzwischen trägt er die Bezeichnung mit einigem Stolz. Nach der Kindheit ging sein Glauben zwar ein bisschen verschütt, aber das änderte sich, als er seine Frau Liane kennenlernte und die beiden ihre Kinder christlich erziehen wollten. Und jetzt soll im ersten Stock der Jesusbäckerei sogar noch eine Herberge entstehen – schließlich führt der Ökumenische Pilgerweg nach Santiago de Compostela direkt am Laden vorbei. Für Wegzehrung jedenfalls ist jetzt schon gesorgt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.04.2014MDR
  • Oliver Debus liebt die Vielstimmigkeit von Chören – deswegen leitet er gleich mehrere. Sein Herzensprojekt ist der thüringische „Gospelrockchor“. Den begleitet er seit seiner Gründung vor 20 Jahren und schwärmt von der starken Performance: Gute Sänger und Sängerinnen, die einander auch freundschaftlich verbunden sind – und ein breites Spektrum christlichen Glaubens, in dem sich der Chorleiter auch spirituell Zuhause fühlt. Warmherzig und kraftvoll geht es hier zu, auch bei ihrer Adventsprobe, eine Mischung zwischen Üben und Weihnachtsfeier. Oliver Debus, 41 Jahre alt, hat Jazzgesang in Weimar studiert. Gedanken über eine mögliche Brotlosigkeit seiner Kunst hat er sich nie gemacht, weil ihm schnell klar war, dass er Lehrer werden will.
    Dahinein legt er nun die meiste Kraft, hin und wieder zu viel, erzählt er schmunzelnd. Sein Vater war Kommunist und überzeugtes SED-Mitglied. Es passte nicht ins Bild, dass der Sohn mit sechs Jahren ein spirituelles Erlebnis in der Kirche hatte und seither an Gott glaubte. Für Familie und Schule musste sich Oliver Debus deshalb starke Konzepte von Moral und Glauben zurechtlegen, um argumentieren zu können. Später stellten sich diese als zu starr für seine Lebensweise heraus. Er fand zu einem philosophischen, von Toleranz geprägten Glaubensansatz. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.12.2014MDR
  • Wenn einer meint, was er tue, sei ja nur ein Tropfen auf den heißen Stein, so steht für Reinhard Salzmann doch hinter jedem Tropfen ein Kindergesicht. Konkret sind das 600 Kindergesichter in Indien und Äthiopien. Reinhard Salzmann hat 1995 den Indien-Patenschaftskreis in Kirchworbis gegründet. Nach 20 Jahren hat er nun die erste Million erreicht – Spenden, die ohne Abzüge in indische und äthiopische Schulprojekte fließen. Damit diese Projekte laufen, muss Salzmann mit seinen 240 Paten monatlich 4000 Euro aufbringen. Besonders stolz ist er auf Pushpa, eine Schülerin, die nach dem Abitur eine angesehene Krankenschwester geworden ist und ihr eigenes Geld verdient.
    Reinhard Salzmann hat sie von Anfang an begleitet. Und weil Klappern zum Handwerk gehört, nutzt der Spendensammler das diesjährige Jubiläum für eine Benefizaktion: Die Vereine von Kirchworbis stellen ein großes Dorffest samt Kulturprogramm auf die Beine. Gewerbetreibende sponsern Plakate und Kulinarisches. Die Erlöse gehen selbstverständlich direkt wieder in die Schulen nach Indien und Äthiopien. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.06.2015MDR
  • Rolf Zuckowski ist der Star in vielen Kinderzimmern: „Wie schön, dass du geboren bist“ oder „In der Weihnachtsbäckerei“ kennt wohl jeder. Zuckowski ist einer der berühmtesten Kinderliedermacher Deutschlands. Seit vier Jahren steht der Musiker nicht mehr auf der Bühne. Stattdessen kümmert er sich um Kinder und stellt Musikprojekte auf die Beine. „Wer einem Kind begegnet, der begegnet Gott auf frischer Tat.“ Dieser Ausspruch Luthers begleitet Rolf Zuckowski seit Jahrzehnten. Er sieht in Kindern den Urstoff des Lebens – sie lieben, sie beschützen, ihnen Wege aufzeigen und sie auch irgendwann loslassen können, das gehört für den dreifachen Familienvater dazu. In Kindertagen sang Rolf Zuckowski mit seiner Mutter beim Aufwaschen, beim Autofahren, überall.
    Das geht heute immer mehr verloren. Um Kindern das Musizieren wieder näher zu bringen, lädt Zuckowski regelmäßig zu einer „Klassenreise zur Musik“ ein. Im Thüringischen Nordhausen treffen sich viele Kinder und studieren eine Woche lang ein Musical ein. „Kinder brauchen Musik! Sie macht stark und selbstbewusst.“ Zuckowski bezeichnet sich selbst als Glaubenssucher, nicht statisch fromm. Er offenbart seine Gedanken in seinen Liedern. Sie erzählen Geschichten von Menschen, es geht um Schicksal, um Mut, um Kraft. Zuckowski beschreibt seinen Glauben am liebsten mit Kästners Worten: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDo 24.12.2015MDR
  • Schwester Michaela ist eine von 18.000 Ordensfrauen in Deutschland. Mir 29 Jahren ist sie eine der jüngsten. Eigentlich heißt sie Katrin Damm. In einer atheistischen Familie aufgewachsen, findet sie in der Pubertät ihre Liebe zu Gott. Die wird mit der Zeit so groß, dass sie heute freiwillig auf vieles verzichtet. Ihr altes Leben hat sie hinter sich gelassen: das begonnene Jurastudium, Zeit mit Eltern und Freunden, alles Materielle wie zum Beispiel ihr Auto. Stattdessen lebt sie zurückgezogen hinter den vergitterten Fenstern des Klosters der Klarissen der ewigen Anbetung in Bautzen.
    Die Nonnen sprechen nur zu vorgegebenen Zeiten, verlassen das Kloster nur, wenn etwas erledigt werden muss und beten fast den ganzen Tag. Doch es gibt auch Momente des Zweifels, Momente der Enge. Dann holt Schwester Michaela ihre Boxhandschuhe heraus und kämpft einen Kampf, den sie nur mit sich selbst ausmachen kann. Einblicke in den ungewöhnlichen Alltag einer jungen Frau – voller Freude, Demut, aber auch innerer Zerrissenheit. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.05.2015MDR
  • Steffen Rudolph ist Tischler, Anfang fünfzig und sagt: Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist. Der gläubige Christ hat im vergangenen Jahrzehnt in vielfältiger Weise erlebt, dass der Jesus, der in der Bibel Kranke gesund gemacht hat, auch heute noch heilt. Immer wieder wird er von Menschen darauf angesprochen, und dann erzählt er von diesen „Wunder-vollen“ Erlebnissen. Wie etwa ein Tumor im Körper verschwand, wie Angstzustände plötzlich vorbei waren und Menschen von Lähmungen geheilt wurden. Manchmal geschah Heilung über Jahre, manchmal spontan und sofort. 18 unglaubliche Geschichten, für die der Tischler jetzt im Herbst symbolisch 18 junge Bäume gepflanzt hat. Ein Buch, in dem die 18 Geschichten aufgeschrieben sind, gibt es auch schon. In seinem Dreiseitenhof baut der Tischler nun einen Raum aus, der zur Begegnungsstätte werden soll. Hier sollen dann Besucher Ruhe und Zeit zum Nachdenken finden, soll Raum für Gebet und Gemeinschaft für Christen aus allen Konfessionen sein. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 14.02.2015MDR
  • Es ist laut, viele Kinder reden durcheinander und alle haben noch Fragen zu ihrer Rolle als Maria, als Wirt oder Jesuskind. Im Krokoseum in den Franckeschen Stiftungen Halle wird das Krippenspiel geübt. Susanna Kovacs steht ganz ruhig mittendrin und geht auf jede Frage der Kinder mit unendlicher Geduld ein. Die 39-Jährige leitet den sozialen Freizeittreff mit viel Herzblut, hier können sich Kinder aller sozialen Schichten nach Schulschluss beschäftigen. Damit werden die Ideen August Hermann Franckes weitergelebt – auch er setzte sich für benachteiligte Kinder ein, gab ihnen Essen und Bildung. Susanna haben diese Ideen stark geprägt. „Ich bin beeindruckt davon, was Francke mit seiner Glaubenskraft aufgebaut hat.“ Sie selbst kommt aus einer Familie, in der der Glaube keine Rolle spielt. Durch die Arbeit im Krokoseum und die enge Zusammenarbeit mit dem Stiftungspfarrer fand sie aber immer mehr zu Gott und hat sich vor drei Jahren gemeinsam mit ihrem Sohn Tibor taufen lassen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.12.2015MDR
  • Zum 10. Mal ging im Oktober 2015 das Buchholz-Festival im Erzgebirge über die Bühne. Besonders stolz darauf ist Sven Wenzel. Der ehrenamtliche Jugendarbeiter hob es 2005 gemeinsam mit der Jungen Gemeinde aus der Taufe. Es ist das einzige Festival für christlichen Rock im Osten Deutschlands. Sven Wenzel ist ein großer kräftiger Mann mit einem jungenhaften Gesicht. Tagsüber wartet der 34-Jährige Computertechnik, in seiner Freizeit kümmert er sich um die Jugendarbeit seiner Gemeinde in Buchholz.
    Seine Frau unterstützt ihn, gemeinsam haben sie zwei kleine Kinder. In der Jugendarbeit sind Sven Wenzel klare Positionen wichtig. Er vermittelt seinen Glauben als krisensicheres Fundament fürs Leben. Es geht ihm um Offenheit und Toleranz, klar setzt er sich gegen rechtes Gedankengut ein. Dazu gehört für ihn auch die Musik. Das Festival ist ein „Kind“ des Ortes geworden, Viele helfen mit. In Buchholz ist nicht so viel los – und so kommen zum Jugendfestival zur Hälfte auch nicht-christliche Jugendliche. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.10.2015MDR
  • Nein, der Nikolaus wohnt nicht in Mülsen St. Niclas – aber Swen Kaatz, der Geschichtenschnitzer. Die Kinder lauschen gebannt, wenn er von Engeln und vom heimischen Erzgebirge erzählt. Swen Kaatz schnitzt Figuren, die passenden Geschichten dazu und bringt diese auch zu Gehör. Zum Beispiel die Sage von der wundersamen Begegnung des Knappen Daniel mit dem „Erz-Engel“, der den Bergleuten einst den Weg zum Silbererz gewiesen hat. Die inspirierte Swen Kaatz doppelt: Er arbeitet an einem Erzengel mit einer Erz-Ader im hölzernen Leib und erzählt die Geschichten seiner erzreichen Heimat. Die Beziehung zu Engeln kommt nicht von ungefähr und ist nicht nur der erzgebirgischen Tradition und Sagenwelt verpflichtet. Swen Kaatz ist evangelischen Glaubens und will daran erinnern, dass Advent nicht lediglich Wartezeit auf den Weihnachtsmann bedeutet und dass der Nikolaus nicht erfunden wurde, um die Zeit bis dahin zu versüßen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.12.2014MDR
  • Yvonne Weindel ist 41 Jahre alt und sie ist unheilbar krank. Sie hat Amyotrophe Lateralsklerose, kurz ALS. Die Krankheit lässt sie die Kontrolle über ihre Muskeln verlieren. Sie kann ihren rechten Arm nicht mehr bewegen, im linken verliert sie täglich Kraft. In ein paar Jahren kann sie weder sprechen, schlucken noch atmen – und das bei vollem Bewusstsein. Seit Beginn der Krankheit glaubt sie nicht mehr an Gott, sagt sie. Doch Yvonne Weindel lässt sich nicht entmutigen: „Ich hab Bock zu leben“. Deswegen versucht sie, ihren Alltag aufrecht zu erhalten. Das macht sie für sich, und das macht sie für ihre drei Kinder und ihren Mann. Deswegen geht sie weiter zur Arbeit, deswegen versucht sie dort, neue Theaterstücke umzusetzen.
    Die ehemalige Tänzerin ist am Theater der Jungen Welt in Leipzig als Pädagogin angestellt. Sie sieht sich als Ideengeberin. So hat sie die feste Zusammenarbeit von behinderten Laienschauspielern und Teilen des Ensembles organisiert. Für ihre Kinder will sie weiter eine „normale“ Mutter sein. Auch wenn sie immer mehr auf die Hilfe ihrer Kinder angewiesen ist. Schnürsenkel binden, Haare kämmen, Kaffee kochen sind nur einige der Tätigkeiten, die sie nicht mehr machen kann. Sie sagt, ihr Leben ist ein ständiger Abschied, doch diese Abschiede will sie – so gut es geht – gestalten. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 07.11.2015MDR

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