bisher 6 Folgen, Folge 1–6

  • Folge 1 (90 Min.)
    Antisemitismus hat eine lange Geschichte und ist trotz der Erfahrungen der NS-Zeit in Deutschland auch heute noch viel zu oft Teil des Alltags. Moderator Andreas Bönte beleuchtet im Gespräch mit drei Gästen das Thema Antisemitismus von der Vergangenheit bis in die Gegenwart. Zu Gast sind Dr. Charlotte Knobloch, Prof. Dr. Michael Wolffsohn und Dr. Meron Mendel. „Der Hass, der uns heute entgegenschlägt, hat bedrohliche Ausmaße angenommen“ (Dr. Charlotte Knobloch)
    Im Rahmen der „Gespräche gegen das Vergessen“ wird Antisemitismus von seinem Ursprung über die Zeit des Nationalsozialismus bis hin zur aktuellen Situation und Erfahrungen in der Geschichtsvermittlung mit heutigen Jugendlichen betrachtet. Was ist Antisemitismus überhaupt? Wo liegt der historische Ursprung? Wie hat alles begonnen, und was bedeutet das für uns heute? Ausgehend von eigenen Erfahrungen berichtet Dr. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, über die antisemitischen Anfänge und Auswüchse während der Zeit des Nationalsozialismus. 1932 in München geboren, musste Charlotte Knobloch als kleines Mädchen zu einer Bauernfamilie nach Mittelfranken fliehen, wo sie sich bis zum Kriegsende unter falscher Identität versteckt halten musste.
    Mit Prof. Dr. Michael Wolffsohn spricht Andreas Bönte über die historischen und wissenschaftlichen Ursachen von Antisemitismus. Prof. Wolffsohn ist einer der führenden Experten für die Analyse internationaler Politik und nicht zuletzt für die Beziehungen zwischen Deutschen und Juden auf staatlicher, politischer, wirtschaftlicher und religiöser Ebene. Von Geschichtsvermittlung, heutigem Antisemitismus und dem Umgang Jugendlicher mit diesen Erfahrungen wird der Leiter der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main Dr. Meron Mendl erzählen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 14.02.2016 Bayerisches Fernsehen
  • Folge 2 (94 Min.)
    Die jährlichen „Gespräche gegen das Vergessen“ rücken in diesem Jahr ein längst abgeschlossen geglaubtes Kapitel der Nachkriegszeit ins Licht: Die juristische Aufarbeitung der NS-Verbrechen. In welchem gesellschaftlichen Klima wurde über Schuld und Unschuld geurteilt? Wie verstrickt waren die Ämter noch Jahre nach dem Krieg in eine braune Vergangenheit? Und: Was hat das Thema noch heute mit uns zu tun? Über diese und weitere Fragen spricht Moderator Andreas Bönte mit der Zeitzeugin und Auschwitzüberlebenden Esther Bejarano und dem Oberstaatsanwalt a.D., Dr. Dietrich Kuhlbrodt.
    Ebenfalls zu Gast sind Kabarettist Christian Springer, der in Syrien jahrelang auf der Suche nach dem NS-Täter Alois Brunner war, sowie Prof. Dr. Sybille Steinbacher, Direktorin des „Fritz Bauer Instituts“ in Frankfurt. Esther Bejarano war 19 Jahre alt, als sie nach Auschwitz deportiert wird. Die Hölle des Holocaust überlebt sie als Musikerin im sogenannten „Mädchenorchester von Auschwitz“. In Zeitzeugengesprächen und mit ihrer Musik will sie vor allem die Jugend erreichen und sagt: „Ihr habt keine Schuld an dieser Zeit.
    Aber ihr macht euch schuldig, wenn ihr nichts über diese Zeit wissen wollt. Ihr müsst alles wissen, was damals geschah. Und warum es geschah.“ Für die Veranstaltung steht die 93-jährige Menschenrechtsaktivistin auch mit der Rap-Gruppe „Microphone Mafia“ auf der Bühne. Der 85-jährige Oberstaatsanwalt a.D., Dr. Dietrich Kuhlbrodt, berichtet von den Widerständen, die ihm entgegen schlugen, während er als junger Staatsanwalt in der „Zentralen Stelle zur Verfolgung von NS-Gewaltverbrechen“ arbeitete und wie es dazu kam, dass sein wichtigster Fall „Der Alsterdorfer Massenmord“ eingestellt wurde.
    Und warum seiner Meinung nach nur eine geringe Anzahl an Naziverbrechern vor Gericht gebracht wurden. Zum Beispiel der NS-Täter Alois Brunner: Er wird für die Ermordung von über 120.000 Menschen verantwortlich gemacht und konnte ungesühnt zunächst jahrelang in Deutschland, später in Syrien leben. Weil die deutschen Behörden untätig blieben, machte sich der Kabarettist Christian Springer als junger Mann auf eigene Faust auf die Suche nach ihm.
    Er erzählt von seinen Beweggründen und unglaublichen Erlebnissen während dieser jahrzehntelangen Suche. Als wissenschaftliche Stimme kommt Frau Prof. Dr. Sybille Steinbacher, Direktorin des Fritz Bauer Instituts in Frankfurt zu Wort. Hier wird die Geschichte der NS-Massenverbrechen und deren Wirkung bis in die Gegenwart erforscht und vermittelt. Dabei ist das Institut dem Andenken an Fritz Bauer verpflichtet – ohne den jüdischen Remigranten und Generalstaatsanwalt Fritz Bauer hätte es keine Auschwitz-Prozesse gegeben. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere So. 19.02.2017 ARD-alpha
  • Folge 3 (75 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 24.04.2019 ARD-alpha
  • Folge 4 (100 Min.)
    Bei den diesjährigen Gesprächen gegen das Vergessen soll es um die Jugend gehen. Wie erlebten jungen Menschen die NS-Zeit? Wie begann die Ausgrenzung? Was geschah mit jungen Menschen und welche Folgen hatte die Diktatur? Antworten liefern zwei besondere Zeitzeug*innen: Fanny Ben-Ami aus Tel Aviv und Claus Günther aus Hamburg. Dabei soll sowohl die Opfer-, als auch die Täterperspektive betrachtet werden. Fanny Ben-Ami erzählt von ihrer Jugend im Jahr 1943. Die damals 13-Jährige führte eine Gruppe jüdischer Kinder bei ihrer Flucht durch Frankreich vor der Deportation an.
    Eine filmreife Abenteuergeschichte von Mut, der Liebe zum Leben und dem unerschütterlichem Drang nach Freiheit. Ganz anders verlief die Jugend von Claus Günther: Er war ein Kind in Hamburg im November 1938, als sein Vater in SA-Uniform die Fackel trug um eine Synagoge in Hamburg mit zu zerstören. Claus’ Vorbilder hießen Hitler, Göring und Goebbels. Seine Schulbücher waren bebildert mit Helden in Naziuniformen. Seine Überzeugung war es, einer überlegenen „arischen Herrenrasse“ anzugehören – denn das erzählten die Wissenschaftler jener Zeit. Claus Günther war damals Kind.
    Er kannte nichts Anderes. Aber nach Kriegsende erfuhr er, welche zerstörerische Wirkung die Nazi-Ideologie hatte. Beide Ehrengäste sind heute um die 90 Jahre alt und zu Gast im Münchner Volkstheater. Claus Günther hat längst sein Leben dem Kampf für Demokratie und gegen Ausgrenzung gewidmet – übrigens auch als ältester Poetry-Slammer Deutschlands. Fanny Ben-Ami lebt als Künstlerin in Tel Aviv. Beide Gäste gewähren Einblicke in ihre Vergangenheit und haben einen gemeinsamen Appell an die Zukunft und an die Jugend: Menschenrechte und Freiheit wahren. Nie wieder Diktatur. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere So. 17.07.2022 ARD alpha
  • Folge 5
    Rassistische Vorurteile gegenüber Sinti und Roma sind bis heute weit verbreitet. Warum ist das so? Und wie kann man Antiziganismus in der Gesellschaft begegnen? Darüber diskutiert Andreas Bönte bei den diesjährigen „Gesprächen gegen das Vergessen“ mit dem Holocaust-Überlebenden und Zeitzeugen Christian Pfeil, dem Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma und Bürgerrechtsaktivisten Romani Rose, der Vorsitzenden des Regionalverbands Deutscher Sinti und Roma Schwaben e. V., Marcella Reinhardt, und dem Antiziganismusforscher Dr. Frank Reuter. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere So. 19.11.2023 ARD alpha
  • Folge 6
    Rachel Salamander und Michael Wolffsohn, Nachfahren von Holocaustüberlebenden, sowie Alexandra Senfft, die Enkelin eines NS-Kriegsverbrechers, sprechen über die Aufarbeitung in ihren Familien. Zudem berichtet der 21-jährige Marco Artmann über eine Spurensuche mit seinem Opa. Neben einer wissenschaftlichen Erläuterung des Themas durch den Psychologen Louis Lewitan machen Musikeinlagen des Augsburger Violinisten Nico Franz die Diskussion zu einem Forum gegen das Vergessen. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere So. 24.11.2024 ARD alphaDeutsche Streaming-Premiere Do. 21.11.2024 ARD Mediathek
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